Der Entscheidung entgegen. 83
1911 und von 1913 direkt zur Landwehr gezählt worden
waren, im laufenden Jahre zu vierwöchigen Ubungen
einzuberufen seien.
11. Februar. Der russische Ministerpräsident
Wladimir MNikolajewitsch Kokowzow, seit dem 24.
September 1911 Nachfolger des ermordeten Nationa-
listen Stolppin, wird durch Jwan Lappinowitsch Go-
rempkin (Premier 1900) ersetzt. Kokowzow, ein be-
deutendes Finanztalent (allerdings mit Hilfe rücksichts-
loser Ausbeutung des Branntweinmonopole), wird
zur Verabschiedung zwar gegraft; letztere bedeutet
aber eine entschiedene Ab- und Rückkehr vom Schein-
konstitutionalismus zum Absolutiemus.
19. Februar. Der Zar empfängt in Zarskoje
Sselo den neuen österreichisch-ungarischen Botschafter
Grafen Szaparp.
2. März. Die „Kölnische Zeitung" veröffentlicht aus
der Feder ihres Petersburger Mitarbeiters vom 24.Febr.
einen aufsehenerregenden Artikel über Truppenanhäu-
fungen an der Westgrenze und andere Kriegsvorberei-
tungen Rußlands. Weil man bei den bekannten Be-
ziehungen des Blattes zu den maßgebenden Kreisen den
Artikel als von Berlin inspiriert ansieht, verursacht er
an den Börsen von Paris und Petersburg große Unruhe.
und fördert ungewollt die Spekulationen des Baissiers.
Das Organ des russischen Finanzministers Bark er-
tlärt am 5. März die Nachricht der K. Z. für jeder Be-
gründung bar. OHagegen bläst ein vom Kriegeminister
Guchomlinow gutgeheißener Artikel der Petersburger
Börsenzeitung vom 13. März eine laute Fanfare:
„Rußland will den Frieden, ist aber zum Kriege bereit.
Oie russische Armee ist nicht nur groß, sondern auch
vorzüglich ausgebildet. Sie ist immer siegreich gewesen
und hat ihre Kriege stets im Lande des Feindes ge-