Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

dichten Busch bestanden und wird nach einer 
gewissen Zeit, je nach Bedarf, wieder zur 
Kultur herangezogen. 
Der Boden bleibt bis in die Nähe von 
Kutime so ziemlich derselbe und ist nur in der 
Nähe der Flüsse mehr mit Sand gemischt. 
Die in die Wo-Lagune mündenden Flüsse Kuta, 
Beko und Wo sind an den Seiten von Gras- 
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wachsen. 
Der Boden ist im Allgemeinen flach- 
gründig, 
Gneis, Granit und Rotheisenerz 
lagern meistens in einer Tiefe von 50 Centi- 
mietern, wenn nicht schon in unmittelbarer 
flächen, eine Art Wiesen, eingefaßt, doch ist 
das hier wachsende Gras hart und sauer, 
daher zur Benutzung als Viehfutter unbrauchbar. 
Der Boden ist Sand, stellenweise versumpft. 
Die Benutzung der Flüsse als Wege kann nur 
in der Regenzeit geschehen, sonst sind sie nur 
stellenweise, beckenartig, mit Wasser gefüllt. 
Einzelne Stellen brauchbaren Baumwollbodens 
sind zwar zwischen Gridji und Kutime zu 
finden, doch würden solches nur stets kleine 
Parzellen sein, auf welchen sich eine Baum- 
wollkultur nur beim Betriebe durch Eingeborene 
rentabel erweisen kann. 
So lange nicht eine Baumwollpflanzung 
von mindestens 100 Hektar Land auf einer Stelle 
angelegt werden kann, werden die mit der 
Unterhaltung eines Weißen verbundenen Un- 
kosten zu hoch, und der Zeitverlust bei Bear- 
beitung der zerstreut liegenden kleinen Stücke 
ist zu groß. 
Den Weg von Kutime nach Wo Ga — 
6 Kilometer — legt man in 1 Stunde 20 Mi- 
nuten zurück. Der Boden ist überall rother 
harter Laterit. Das ganze Terrain ist zwischen 
dem aufwachsenden Busch mit kleinen Farmen 
wie besät. Doch zeigt die Vegetation der 
Proviant-Anpflanzungen sowie der ganzen 
Flora Bodenarmuth und mangelhaftes Ge- 
deihen. 
die Entfernung 91 Kilometer. Man folgt 
in nordwestlicher Richtung einer Niederung, 
welche vermuthlich zeitweise unter Wasser steht 
und eine Verlängerung der Wo-Lagune bildet. 
Aschgrauer Boden wird von hohem Gras und 
Busch bedeckt. Eine Menge kleiner Farmen 
sind daselbst angelegt. Nach einer Stunde 
Marsch beginnt rother Laterit, welchem 10 Mi- 
nuten später Savanne folgt. Unweit Akumape 
geht der Boden in Laterit über. Das Dorf 
Ist auf solchem gebaut. Große schöne Stämme 
stehen zerstreut im Ort, in ihrem Schatten 
werden die Fetischtänze aufgeführt und die 
Palaver abgehalten. Unter dem Ausdruck 
Von Wo Ga nach Akumape beträgt 
gt 
  
  
„Savanne“ ist ein asch= bis schwarzgrauer 
und 3 bis 4 Meter tief mit 20 Centimeter 
trockener Sandboden verstanden, auf welchem 
außer einem trockenen ½ bis 2 Meter hohen 
Grase nur einzelnstehende etwa 6 Meter hohe 
und bis 30 Centimeter starke, knorrige, ver- 
krüppelte Bäume — meistens zur Familie 
Mimosaceac, Gattung Acacia gehörend — 
Nähe der Erdkruste. 
Das Gestein verhindert 
ein Tiefwurzeln der Gewächse und bewirkt 
ein Austrocknen der darüber lagernden Erde. 
Auf Flächen, wo das Gestein tiefer liegt, zeigt 
sich stets eine bessere Vegetation, stellenweise 
sogar schöner Urwald mit mächtigen Bäumen. 
Von Akumape ist Kove 93/4 Kilometer 
entfernt. Unweit Akumape wurde auf Laterit- 
boden die erste verwildert wachsende Baum- 
wolle angetroffen; es waren gut gedeihende 
Pflanzen mit einer groben kurzstapeligen Wolle, 
welche unter dem Namen Kidney-Baumwolle 
bekannt ist. Nach /1 Stunden gelangt man 
zu einer mit hohem Gras und Oelpalmen be- 
standenen Niederung. Die Senkung ist bei 
etwa 500 Meter Breite etwa 72 Meter tief 
und ist eine Art Lagune des Ahime-Flusses, 
jetzt aber trocken. Der schwarze humusreiche 
Boden würde sich gut zu einer Kakaopflanzung 
eignen. Das folgende Terrain ist humus- 
reiches sandiges Grasland. Die einzelstehenden 
mächtigen Stämme lassen darauf schließen, daß 
hier früher Urwald gewesen; der Platz würde 
sich sehr zur Anlage einer größeren Pflanzung 
eignen. 
Nach 4½ Kilometer Marsch erreicht man 
Nimerbio, einen Platz von etwa 30 Hütten, 
sodann nach weiteren 5¼ Kilometer Marsch 
Kove. In der Nähe Koves ist wieder Laterit- 
boden, jedoch dunkler gefärbt, der die An- 
zeichen einer guten Onalität zeigt. Kove ist 
ein von einem Stück Urwald umgebenes schlecht 
gebautes schmutziges Dorf. Einen Kilometer 
davon entfernt fließt der versumpfte Fluß 
Engni. Sobald dieser passirt ist, beginnt ein 
mit Oelpalmen bestandenes Terrain, welches 
bis zum Haho-Flusse reicht und 1½ Kilometer 
breit ist. Undurchdringliches Gebüsch und 
Schlingpflanzen, gemischt mit einzelnen großen 
Urwaldbäumen, decken außer den Oelpalmen 
den — schwarzem Marschboden ähnlichen — 
fruchtbaren Boden. Ausgefallene und gekeimte 
Oelnüsse liegen hausenweise umher. Die ganze 
Strecke ist eine fast undurchdringliche Wildniß, 
der Steig ist schmal und nur in der trockenen 
Jahreszeit zu passiren, weil sonst gröseere 
Stellen unter Wasser stehen. 
Der Haho-Fluß ist etwa 10 Meter breit 
Wasser in dem mit Sandbänken gefüllten Fluß- 
bett. Zehn Minuten in nordwestlicher Richtung 
hinter dem Haho-Fluß beginnt Lateritboden, 
der stellenweise mit Gerölle und einzelnen 
größeren Granitblöcken abwechselt. Hinter dem
	        
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