kranker Baum zu den Seltenheiten gehört.
Ueberhaupt bedarf die Dattelpalme außer zeit—
weiliger Düngung und künstlicher Befruchtung
keiner weileren Nachhülfe und Pflege. Selbst
die alljährlich ersterbende unterste Schicht der
Zweige kann man ohne Schaden am Baum
lassen, bis sie von selbst heruntersällt. Die
geernteten reisen Früchte bedürfen teiner beson
deren Behandlung. Man sammelt sie in
Körben 2c. oder läßt sie an dem vom Baum
getrennten Blüthenstande, wo sie sich, sosern
die Luft Zutritt hat, lange Zeit halten. Nicht
völlig ausgereiste Früchte läßt man in den
heißen Stunden von der Sonnc nachreifen,
sezt sie aber nicht der Nachtlust aus. Nur
die seineren, zum Export und sonstigen Ver-
sandt bestimmten Qualitäten werden sorgsam
ausgelesen und vorsichtig verpackt.
S., .E. S. S. SS., S. S., S. S. S. S, S, S. S. S., S.E. E. . S. S., S., S . 8. 8. .
Titterarische Besprechungen.
Die deutsche Emin-Pascha-Expedition.
Von Ior. Karl Peters. Mit 32 Voll--
bildern und 66 Tertabbildungen von
Rudolf Hellgrewe, dem Portrait des
Verfassers nach F. v. Lenbach und einer
Karte in Farbendruck. München und Leipzig.
Druck und Verlag von N. Oldenbourg.
1891.—
Die deutsche Emin-Pascha-Expedition nimmt
in der Geschichte der Afrikareisen namentlich
deswegen einen hervorragenden Platz ein, weil
dieselbe, trotzdem sie von ihrem Beginn an
mit vielen Schwierigleiten zu lämpfen hatte
und mit einem sehr geringen Aufwand an
Menschen und Tauschmitteln ausgeführt wurde,
doch das unter den gegebenen Verhältnissen
Mögliche erreichte.
Ursprünglich auf 100 Soldaten und
600 Träger berechnet, mußte die Expedition
in Folge der Hindernisse, welche ihr in den Weg
gelegt wurden, in dem Maßze verringert werden,
daß ihre Stärke sich auf 15 Soldaten und
einige 50 Träger belief. Außer Dr. Peters
nahm nur ein einziger Weißer, Lieutenant
v. Tiedemann, an derselben Theil.
Nachdem es Dr. Peters gelungenwar, durch
Charterung der „Neera“" und Umgehung der
Bloladezone die Landung seiner Expedition
an der Witulüste zu bewerkstelligen, marschirte
er am Tana entlang stromanfwärts. Die
Gesechte, welche er sodann mit den Galla bei
Oda Boru Nuwa hatte, gaben Anlaß zu dem
Gerüchte von der Vernichtung der Expedition,
welche inzwischen in den noch gänzlich un-
108
bekannten Gebieten des oberen Tana ihren
Weg weiter versolgte. Bei Haogazo beginnt
der Oberlauf des Tana, die Schiffbarkeit des-
selben hört auf und das Land fängt an ge-
birgig zu werden. Den Kaiser Wilhelmsbergen
und der Bennigsentette entlang passirt die
Expedition eine Reihe der prächtigen Wasser
fälle des Tana, unter denen der gemäß dem
Rechte des ersien Entdeckers nach Ihrer Maje-
sität der Kaiserin benannte Auguste-Viktoria-
Fall besonders hervorzuheben ist. Sie gelangt
dann auf das südlich vom Kenia gelegene
Hochland von Kituyn, das die Formen der
gemäßigten Zonc aufweist. Hier findet sich
eine Baumart, unseren Eichen ähnlich, und der
frische grüne Klec norddeutscher Marschen.
Klare Bäche strömen in jeder Senkung. Des
Morgens Clnsang Dezember) lag Reif über
der Landschaft. Die Expedition betritt dann
das Land der Massai, wo ihr die schwersten
Kämpfe bev vorstanden. Aber es gelingt der
kleinen Schaar, die so gefürchteten Massai zu
schlagen und denselben eine große Zahl von
Nindern und Schafen abzunehmen, wodurch
sie selbst vor Nahrungsmangel bewahrt wird.
Sie gelangt zum Varingoser und von dort
nach Kawirondo, dessen Herrscher sie im
Kamupse gegen seine Feinde beisteht. Schon ist
Dr. Peters auf dem Marsche nach Unjoro,
um von dort Emin, den er noch in der
Aecquatorial Provinz wähnt, zu erreichen, da
erfährt er in Usonga aus einem Briefe Stan-
leys, daß dieser bereis in Makolo, am Süd-
ende des Viktoria-Sees angelangt ist und daß
Emin sich ebensalls dort befindet. Er be-
schließt uunmehr, den aus Uganda vertriebenen
Christen unter Muanga bei der Wiedergewin-
nung von Uganda beizustehen. Die Beschrei-
bung der Verhältnisse in Uganda bietet viel
Inleressantes.
Nachdem I)r. Peters sodann das Land
Busiba am Westufer des Viktoria-Sees wieder
in die Gewalt Muangas gebracht, erreicht er
Ulumbi am Südufer des Sees und tritt nun
den Marsch nach der Küste an. In Ugogo
zwingt er die als Räuber und Wegelagerer
berüchtigten Wagogo zur Unterwerfung, welchen
Stanley mit seiner starten Truppe einige
Monate vorher hohen Tribut gezahlt haue
(vergl. S. 159 des vor. Inhrg) und welche
hlunbten den deutschen Forscher in derselben
Weise brandschaten zu können.
Den interessantesten Theil des Buches
bildet wohl die Schilderung des Zusammen=
tressens mit Emin-Pascha in Mpuapua.
Emin theilte Peters Einzelheiten über die
Stanleysche „Entsatz“-Expedition mit, ins-
besondere, daß er von Stauley theils durch