vor bedenklichen Verlusten schützte, die,
die vorwärts dringende Truppe sort-
während rechts und lints ins Dickicht schoß.
Nach einstündigem, ich kann nur sagen Durche
würgen durch diesen Irrgarten in der Nich-
ung auf dic linke Flügelkompagnie, die offen
bar freieres Terrain haben mußte, da sie
mehrfach Salven abgab, trafen wir min der-
selben auf einem freien Platze von etwa 60 un
im Geviert zusammen. Jedoch auch bier war
das Bleiben besonders für eine größere Truppe
ganz unmöglich, da wir unausgesetzt von allen
Seiten, auch von einer benachbarten, gleichfalls
mit Bananen dicht bedeckten Höhe Feuer er
hielten. Ich tonnte hier wenigstens unter dem
Schutze eines mächtigen Baumes die Ver
wundeten sammeln und die Truppe zusammen
ziehen bis auf einen Zug, der in dem Gewirr
abhanden getommen war. Wir mußten nach
früherer Aussicht dicht bei der Voma des
Häuptlings sein; — ich unterließ jedoch eine
weitere Untersuchung, da meine Leute nach
fünfsündigem Marsch und zweistündigem Ge
secht in glühender Sonnenhitze (bei unbedeckiem
Himmel in der heißesten Jahreszeit) sehr er
müdet waren und beim Versuch des Eindringens
in die besonders stark besestigte Boma mehr
sach aus allernächster Nähe verwundet wurden.
Es war vor Allem nicht möglich, aus dem
Gewirr der Bomas heraus die Lage zu über
sehen und beschloß ich daher nach der Stellung,
wo die Trägerkolome lag, zurückönlehren, der
Truppe Nuhe zu gönnen und die Verwundeten
in Sicherheit zu bringen.
Auf der Höhe, auf der ich zuerst auf den
Feind traf, nur 300 m von der Boma des
Häuptlings entfernt, durch eine tieje Schlucht
jedoch von letzterer getrennt, lagerte ich mit
der ganzen Truppe in dem bereits erwähnten
Graben, der uns gegen das unausgesetzte, wenn
auch ziemlich wirlungslose Feuer des Feindes
Deckung bot.
Erst am Nachmittag näherte sich, sort-
während nach allen Seiten hin das Feuer
erwidernd, der abgekommene Zug und stieß,
heftig vom Feinde verfolgt, zu uns. Schwere
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Verluste hatte der Feind, als er sich bei dieser
Verfolgung aufs freie Terrain wagte, denn
ich hatte im Graben sämmtliche Europäer zum
Feuern auf die sich irgendwo aus dem Dickicht
herauswagenden Feinde antreten lassen. Trotz
schwerer Verluste, die hauptsächlich auf das
prompte Arbeiten des Maximguns wie das
wohlgezielte Schützenfeuer der Europäer zurück-
zuführen sind, versuchten die Wakiboscho un-
ausgeseht sast eine Stunde lang in kleinen
Trupps gegen unsere Stellung einen Vorsloß
zu machen, wozu sie offenbar unser scheinbarer
afrilanische Verhältnisse blutigen Krieges
Rückzug in die gesicherte Position verleitete.
Da die Dunkelheit hereinbrach, blieb ich mit
der Truppe auf derselben Stelle, um am
nächsten Morgen den Angriff wieder aufzu-
nehmen, wenn nicht die Waliboscho, durch
starke Verluste eingeschüchtert, Unterhandlungen
einleiten würden. Diese waren jedoch weit
davon entfernt: sie umschlichen uns vielmehr
jast auf allen Seiten und schossen mit Pausen
sont während der ganzen Nacht nach unserem
Lager. Auch belehrte uns das deutlich ver
nehmbare Holzschlagen, daß sie noch an der
Befestigung ihrer Bomas arbeiteten. Da wir
die Entsernungen ungefähr tannten, so dämpfte
ich das oft in der Nacht erhobene Kriegsgeheul
durch eine Lage Maximsener in der Nichtung
des Geschreis. Am. nächsten Morgen hieß es,
daß man uns nur getänscht habe, die Waki-
boscho seien alle ins Gebirge entslohen. Ich
schickte zunächst eine slärlere Patronille, die
jedoch bald die Meldung sandtc, daß die Boma
und zwar nur die innere, stark besetzt sei.
Da ich jetzt die örtlichen Verhälmisse besser
lannte, sandte ich Chef Johannes mit zwei
von Chef I)r. Bumiller und Lientenant
Prince geführten Abtheilungen nach der Boma.
Es wurde nun unter fortwährendem Feuer
ins Dickicht in gerader Linie auf den Flaggen-
mast Sinnas eine Boma nach der andern
niedergehauen. Auf Meldung, daß die Truppe
sich sast verschossen habe, sandte ich eine weitere
Abtheilung unter Lientenant v. Zitewitz und
de la Frémoire zur Unterstützung und ge-
lang es nun, in das Innere einzudringen.
Wie von der Erde verschlungen, waren die
für Neger erslannlich zähen Vertheidiger ver-
schwunden, und zwar zum größten Theil in
langen höhlecnartigen Göängen, deren Oesfnungen
in die vorher beschriebenen tiesen Gräben mün-
deten (solche Höhlen sind an diesem Abhange
des Kilima Ndscharo häufig). Es wurden
viel Pulver, Waaren und Wassen erbentet und
der um einen mächtigen Baumstamm aus
Stroh erbaute Flaggenthurm sowie das Wohn-
haus Sinnas angezündet. Eine starke Explosion
von verslecktem Pulver blieb trotz der Nähe
unserer Leute schadlos.
Jetzt sandte ich die Dschagga-Krieger
Mandaras vor, um Gefangene und Beute zu
machen. Es wurden innerhalb zwei Stunden,
in welcher Zeit die Wadschagga auch die Ver-
folgung des flüchtigen Feindes übernahmen,
50 Gesangene, meist Weiber, weit über
2000 Stück NRindvieh, gegen 3000 Stück
Kleinvieh und einige Waaren eingebracht.
Am selben Tage noch trat ich den Rück-
marsch nach Moschi an, der trotz des für
von