einige Erläuterungen und Erklärungen gegeben
würden.
Gleichfalls müßte aber in erster Reihe der
Umfang des Materials festgestellt werden, da
bis heute sich noch kein Europäer über die
Anzahl der Palmen informirt hat.
Die Mittelrippen der Blätter sind bis
über 10 m lang, sie werden als Ruderstangen
für Böte und Kanoes, sowie zum Bau von
Hütten und Zäunen benußt.
Kolanüsse — Cola acuminata. —
Der Kolabaum wächst nach Aussage zu-
verlässiger Eingeborener in den Gebirgen von
Misahöhe und nach Aussage von Dr. Büttner
in denen von Adele — Umgegend von Bismarcks-
burg — sehr vereinzelt. Ich selber habe im
vorigen Jahre auf meiner Reise nach Misahöhe
nur einen Baum am Aguberge gesehen.
Die Nuß wird hier fast ausschließlich nur
von Haussah= und den weiter von der Küste
entfernt wohnenden Negern als Reiz= und
Nährmittel gebraucht und hat im Hinterlande
der Kolonie einen größeren Werth, als an der
Küste und in Europa.
Die nach Europa gemachten Exportversuche
haben kein günstiges Resultat ergeben, da die
Nüsse ihre guien Eigenschaften, welche sie im
frischen Zustande besitzen, mit dem Trockenwerden
verlieren.
Immerhin wäre es wünschenswerth, wenn
weilere Versuche gemacht würden.
Der Export von Kolanüssen war:
im ersten Halbjahr 1890/01 — 643 kg
*J zweiten Halbjahr 189/01 — 533, „
é"] ersten Halbjahr 1891/92 — nichts.
Melonensamenöl von Cucumis melo.
Dieses mehr kürbisähnliche Gewächs wird
von einzelnen eingeborenen Häuptlingen in be-
schränktem Maße angebaut. Kleine Posten
Samen sind zur Oelbereitung nach Europa
xportirt worden.
Die Kultur ist nicht rentabel.
Kopalgummischeink nach den augestellten
Erkundigungen das Harz einer #limosacca,
welche in den ausgedehnten Savannen reichlich
vorkommt, zu sein, ich habe mich jedoch per-
sönlich noch nicht davon überzeugen können.
Exportirt wurden im ersten Halbjahr
1890/91 100 kg.
Indigo liefernde Pflanzen werden an
der Küste, wie weit im Innern gesunden. Ob
nur eine oder mehrere Arten der Familie
Leguminoscac zu der Bereitung des hier sehr
beliebten Farbstosses verwendct werden, ist mir
unbekannt.
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. Nach Aussage der Eingeborenen wird von
der Küste bis nach Salaga nur eine Art
benutzt.
Die Bereitung der Farbe ist sehr einfach;
die grün gepflückten Blätter werden zerstoßen,
in kleine Kugeln von 4 bis 5 cm Durchmesser
gerollt und getrocknet; soll damit gefärbt werden,
so zerreibt man die Kugel, mischt den Grus
mit Asche und gießt Wasser darüber, die Farbe
ist dann zum Gebrauch fertig.
In den Haussahländern wird aus den
Blättern ein Extrakt fabrizirt, welcher in
kleiner Würfelform zur Küste zum Verkauf
kommt und jedem importirten Indigo vor-
gezogen wird. Ob aus dem hier wildwachsenden
Material ein lohnender Ausfuhrartikel geschaffen
werden kann, entzieht sich bis jetzt meiner
Beurtheilung.
Nutzhölzer. Ebenholz soll in den Ge-
genden von Dagle, Gaphe und Game zu sinden
sein, in welcher Quantität und Qualität ist
mir unbekannt.
An den Ufern des Haho= und Sioslusses
habe ich auf meiner vorjährigen Reise aus-
gedehnte Waldungen und schöne Holzbestände
gefunden; inwieweit brauchbares Material für
den europäischen Markt dazwischen ist, kann
ich nicht sagen, da mir weder Zeit noch Mittel
zur Verfügung standen, mich danach umzusehen.
Hiermit wären die wichtigsten Urprodukie
des Landes erschöpft.
Es sind ferner zu erwähnen:
Von den Eingeborenen gebrauchte Nusß-
pflanzen:
Flaschenkürbisse liesern Gefäße,
Seidenbaumwolleubaum Bombax- Kauves,
Fächerpalme — Chamncrops
Martiana Bauholz.
Bamboo — Bamlusa Gesäßc u.
Bauma-
lerial,
Sanseviern — S. Guinensis = Faserstofs,
A#senbrotbaum — Adansonia
digitata
Nicinus — . Miedizin,
Croton — -
Physic nut — Jatropha curcas -
Elephantenläuse — Anacardium
occidentale " -
Frucht= und Proviant-Pflanzen:
Orangen,
Citronen,
Mangifera= und Ficus-Arten,
Kassada — Nanihot utilissima,