Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

Jagd auf Paradiesvögel im Schutzgebiet der 
Neu-Guinca. Kompagnie. 
Nachrichten aus dem Schutgebicte der Neu- 
Guinca-Kompagnie besagen, daß dort die Jagd 
auf Paradiesvögel einen lebhaften Aufschwung 
nimmt. Insbesondere hat sich in den Gegen- 
den um die Astrolabe-Bai ein Reichthum von 
Paradiesvögeln gezeigt, wie er früher unbekannt 
war. Die Ausübung der Jagd ist durch eine 
Verordnung geregelt, von der wir s. Z. in der 
Nummer des Kolonialblattes vom 15. Februar 
d. J. Mittheilung gemacht haben. 
Uiederlassung der palloltiner in Limburg. 
Der Missionsgesellschaft der Pallotliner in 
Nom ist die Genehmigung ertheilt worden, 
um Zwecke der Ausbildung deutscher Missio- 
nare für die Heidenmission, namentlich in den 
deutschen Schutzgebieten, eine Niederlassung in 
Limburg a. d. Lahn zu errichten. 
verbot des Handels mit Waffen und Spiriluosen 
auf den Gilbert= Inseln. 
Gelegentlich der in voriger Nummer bereits 
mitgetheillen Protellorals-Ertlärung über die 
Gilbert Inseln ist nach einer Mittheilung des 
.„New- York Herald“ durch den Kapitän des 
britischen Kriegsschisses „Royalist“ bekannt ge- 
macht worden, daß der Handel mit Wassen, 
Explosivslossen und Munilion, sowie mit Spiri- 
tuosen auf jenen Juseln verboten ist. 
. . S. S. A. S. E. E. . S. . . A. S. S. S. .. A... S. .E.S.. . 
Litterarischer Besprechungrn. 
Würtlembergischer Verein für Handels- 
geographie und Förderung deutscher 
Inleressen im Auslande. IX. und 
X. Jahresbericht (1890 und 1891). 
Der genaunte, außerordentlich thätige Verein, 
welcher unter dem Protektorate Sr. Hoh. des 
Prinzen Herrmann von Sachsen-Weimar 
und unter der Leitung des Herrn Grafen Karl 
v. Linden steht und seinen Sitz in Stuttgart 
hat, hat sich nicht allein die Ausgabe gestellt, 
die Erdkunde mit Wort und Schrist zu pflegen, 
und die württembergische Aus= und Einfuhr! 
zu fördern, sondern auch das Deutschthum im 
Auslande zu stärlen und die Auswandernden 1 
zu berathen. Man findet daher unter den 
  
476 
Vorträgen, die der Verein zu veranstalten und 
später in seinen Jahresberichten dem Druck zu 
übergeben pflegt, immer eine Anzahl, welche 
sich mit deutschen Schutzgebieten beschäftigen. 
Das diesjährige Doppelheft enthält auf S. 89 
bis 112 nach dieser Richtung hin einen ein- 
gehenden Aufsah des Hauptmanns Kling: 
„Meine Reisen im Togolande“, welcher die 
Erlebnisse und Kämpfe der Expedition in das 
Innere dieses deutschen Schutgebietes vom 
Jahre 1888 in anschaulicher Weise schildert. 
Der 23. Band der „Procecdings ol 
the Royal Colonial Institutc“, Jahr- 
gang 1891 und 1892, enthält die Uebersicht 
über die Thätigkeit der genannten englischen 
Kolonialgesellschaft, welche unter dem Vorsitze 
des Prinzen von Wales arbeitet. Die Vor- 
träge der letzten Zeit haben sich hauptsächlich 
mit englischen Kolonien beschästigt, welche dem 
deutschen Interessenkreise ferner liegen, mit der 
malayischen Halbinsel, Britisch-Columbia, Cey- 
lon, Neu-Seeland, Westindien u. A. m. Sonst 
bewegen sich die Mittheilungen im Wesentlichen 
auf dem Gebiete der internen Arbeit der ge- 
nannten Gesellschaft. Dem Buche ist eine Ab- 
bildung des Gebäudes beigegeben, welches das 
Royal Colonial Inslitute für seine Mitglie- 
der in London erbaut hat. Allerdings gebietet 
auch die englische Kolonialgesellschaft über weit- 
aus höhere Mittel und Beiträge als die deutsche 
und war insolge dessen im Stande, ein solches 
Klubhaus für alle englischen Kolonialfreunde 
zu schaffen. 
L"l lalin c la sua colonia alricana; 
er Icopoldo Franchetti, deputato 
al parlamento — Citta di Castello. — 
S. Lapi, tipogralo — cditorc. — 1891. 
50 centesimi. 
In dem vorliegenden, von dem italienischen 
Afrikareisenden und Deputirten Leopold 
Franchetti herausgegebenen, 17 Seiten um- 
fassenden Heft behandelt der Verfasser: 
a) die politischen Beziehungen mit Abessynien 
und dem Sudan; 
b) die Regierung der eingeborenen Bevölke- 
rung, — die Rechtsprechung; 
#) den Handel und die Kolonisation. 
Von Interesse sind namentlich Frauchettis 
Ansichten über letzteren Punkt. Seiner Meinung 
nach eignet sich für die Kolonisation durch den 
Ackerbau vermittelst italienischer Arbeiter nur
	        
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