Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

pflanzie. Sie sind vorzüglich angelegt und vor Allem 
die äußerste Fürsorge für das Wohl der Arbeiter 
getroffen; darunter besonders lobenswerth die Ein- 
richtung, daß die neu ankommenden Arbeiter, wo- 
runter auch viele Chinesen, 2 bis 3 Monate Zeit 
erhalten, sich zu alklimatisiren, ehe sie zur Arbeit 
herangezogen werden. Der mir zur Probe vorgelegte 
Tabak, von welchem augenblicklich für eine halbe 
Million Mark zum Verschiffen bereit liegt, erschien 
mir von ganz vorzüglicher Qualität und hauptsächlich 
zu Deckblättern geeignet. 
Marlszall-Inseln. 
Uebersicht ber im Schutzgebiete der 
Marspall-Inseln am J. Januar 18394 ansässigen Deutschen 
und Fremden. 
a) Nach Staatsangehörigleit oder Gewerbe. 
  
  
  
  
  
  
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Portugieser— —1 — —2—11 
Schweden — 1— ———211 
Ohne Staats- 
angehörigleit — 31 — 11— — 4 
Zusammen 436| 3 11|14|111 3|82 
  
  
  
  
  
b) Nach Maßgabe ihres Wohnsigzes. 
  
  
    
        
       
   
Staats- 
angehörigkeit 
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4 
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Zusammen 82 
237 
  
Rus dem Brreiche der Missivnen und 
der Ankiskhlaverei-Bewegung. 
Ueber ein deutsches Missionsdampfboot für 
den Nyassa entnehmen wir der Zeitschrift „Afrika“ 
Folgendes: 
Die Länge des Bootes, das aus dem Ertrage 
von Sammlungen erbaut worden ist, und das einem 
dringenden Bedürfniß der in der Nähe von Langen- 
burg neugegründeten Missionsstation Ikombe zu 
dienen bestimmt ist, beträgt 12 m. Es ist durchweg 
aus 3 bis 4 mm starkem verzinkten Stahlblech her- 
gestellt, so daß weder die Hauer eines Nilpferdes 
noch Klippen es leicht beschädigen können. Vorn 
befindet sich ein Laderaum, der 60 bis 70 Centner 
Fracht aufnehmen kann. Danmn folgt eine kleine aus 
Teakholz erbaute Kajüte, die zwei Reisenden bequem 
Naum zum Schlafen und bei Tage Schuß gegen die 
Witterung gewährt. Hinter der Kajüte ist ein kleiner 
von einem Sonnensegel überdachter Raum zum 
Aufenthalt in freier Luft. Noch weiter nach hinten 
befindet sich der Naum für dic kleine Dampfmaschine 
von 6 1/ Pferdekraft. Die Dampfkraft soll nur bei 
Windstille benubt werden; für die gewöhnlichen 
Fahrten dienen ein Groß= und ein Focksegel. Der 
Schiffskörper selbst ist in sieben verschiedene Stücke 
zerlegt, von denen die schwersten 13 Centner wiegen. 
Alles Geräth, alle Holztheile, Segel u. s. w. sind 
in verzinkten Kisten sicher verpackt, so daß die ganze 
Sendung aus 15 Stücken besieht, deren Beförderung 
von Tschinde bis nach dem Südende des Nyassa die 
„African Lakes Company“ übernommen hat. Das 
Auswärtige Amt hat bewilligt, daß von dort die 
ganze Sendung durch den Wissmann-Dampfer nach 
Langenburg befördert werden soll, und daß die 
Maschinisten und Schlosser dieses Dampfers dort die 
Zusammenstellung des Bootes übernehmen. Das 
Boot hat an Herstellungskosten durch das freundliche 
Entgegenkommen des Erbauers Herrn R. Holtz nur 
6400 Mk. gekostct. Die Frachtkosten bis Tschinde 
betragen aber wieder 2800 Mk., und die weiteren 
Unkosten auf der Reise ins Innere werden sich 
möglicherweise auf ebenso viel belaufen. Der Name 
des Dampfbootes ist „Paulus“. 
  
Durch Verfügung der Königl. Preußischen Herren 
Minister des Kultus und des Innern vom 11. April 
d. Is. ist der katholischen Missionsgesellschaft der 
Weißen Väter zu Marienthal bei Mersch in 
Luxemburg die Erlaubniß ertheilt worden, zum Zwecke 
der Ausbildung deutscher Missionare für die Heiden- 
mission, namentlich in Deutsch-Ostafrika, eine Nieder- 
lassung in Trier zu errichten. 
Bekanntlich sind die Weißen Bäter schon seit 
längerer Zeit an einigen Punkten des deutsch-ostafri- 
kanischen Schutzgebietes thätig, bestanden aber bisher 
vorwiegend aus Brüdern französischer Nationalität 
  
 
	        
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