sind. Resultate mikroskopischer Untersuchungen auf
Malaria-Mikroparasiten hat Verfasser nicht mitgetheilt,
es finden sich nur Hypothesen über die Einwirkung
des Chinins auf die Formen derselben. Das Chinin
hat der Verfasser in sehr großen Dosen bei Schwarz=
wasserfieber gegeben, beispielsweise 6,7 bis 8 Gramm
pro Tag, in 23 Tagen 123 Gramm Chinin! Auf
Grund seiner Beobachtungen hält er die Behandlung
des Schwarzwasserfiebers mit großen Chininmengen
für die richtige.
Eigenthümliche Beobachtungen und Erfahrungen
erwähnt Verfasser im Anfang seiner Arbeit mit
wenigen Worten. Es würde zu weit führen, auf
die Frage der Behandlung der perniziösen Malaria,
wie auch auf die vom Verfasser erörterte Frage der
Chininprophylaxis hier näher einzugehen. Doch
möge nicht unterlassen werden, schon jetzt darauf
hinzuweisen, daß im Laufe dieses Jahres über das
Schwarzwasserfieber sowohl in Ostafrika wie in West-
afrika (Kamerun) weitere Arbeiten erscheinen werden,
Arbeiten, die auch auf der einen Seite die Frucht
mehrjähriger praktischer Erfahrung sind, denen auf
der anderen Seite die sorgfältigsten wissenschaftlichen,
therapeutischen und praktischen Beobachtungen und
Erfahrungen zu Grunde gelegt sind. Von beson-
derem Interesse werden die Resultate der mikro-
stopischen Blukuntersuchung sein. Angesichts der stetig
wachsenden Zahl von Arbeiten der ausländischen
Litteratur über die Krankheitserreger des Malaria-
siebers, ihre verschiedenen Entwickelungsformen, ihr
Verhalten dem Chinin gegenüber muß es mit aller-
größter Freude begrüßt werden, daß von autorita-
tiver deutscher Seite jahrelange Untersuchungen,
Beobachtungen und Erfahrungen veröffentlicht werden,
die, mit allen wissenschaftlichen Hülfsmitteln Hand in
Hand gehend, mit praktischer Erfahrung am Kranken-
bette gemacht worden sind.
Die Ausführungen des Verfassers über die Aetio--
logie des Malariafiebers und besonders des Schwarz-
wasserfiebers geben sehr interessante Beobachtungen
wieder, welche sich mit den früher von anderen Ver-
fassern gemachten decken.
Daß der Verfasser die große Wichtigkeit der
Wohnungsfrage in tropischen Malariagegenden in
längerer Ausführung hervorhebt, ist sehr dankenswerth,
und seine auf sorgfältiger Beobachtung beruhenden
Nathschläge sollten von Jedem, der in die Tropen
gehen will, ganz besonders beherzigt werden. Gesunde
Wohnung, sachgemäße Ernährung und vernünftige
Lebensweise ist die beste MNainprunh
Mohammnebanisches Erorech nach der Lehre
der Ibaditischen Araber von Sansibar und
Ostafrika von Ednard Sachan. Abgedruckt im
VIII. Sitzungsberichte der Akademie der Wissen-
schaften zu Berlin von 1894.
Der Verfasser giebt in seiner 55 Seiten um-
fassenden Schrift zunächst eine Einleitung, in welcher
242
er den Ursprung und die Verbreitung der verschiedenen
mohammedanischen Religions= und Rechtssysteme aus-
einandersetzt. In Oman, Sansibar und Ostafrika
herrscht unter Arabern und arabisirten Negern im
Wesentlichen die Religion der Ibaditischen Sekte,
dagegen sind Ibaditisches und Schafeitisches Recht
nebeneinander im Gebrauch. Da das Schafeitische
Erbrecht bereits von L. Hirsch') in guter Weise
dargestellt ist, hat der Verfasser sich darauf beschränkt,
das Ibaditische Erbrecht nach dem Buche des Elbesiri
Elomäni, das unter dem Namen Mukhtasar-Elbesiri
sich in Ostafrika und Sansibar großen Ansehens er-
freut, in 18 Abschnitten vorgeführt, von denen sich
17 auf das Intestaterbrecht, der 18. auf das
Testamentserbrecht beziehen.
Die Schrift wird Freunden mohammedanischer
Litteratur und Jurisprudenz von großem Interesse
sein und auch den mit der Rechtspflege des deutsch-
ostafrikanischen Schutzgebietes betrauten Beamten in
. Verbindung mit dem Hirschschen Buch von Nutzen
werden können.
Durch den Forstassessor Krüger ist im Anschluß
an die s. Z. von S. M. Schiff „Möwe“ vermessene
Basis eine Vermessung der Stadtmark Dar-es-Saläm
vorgenommen worden. Der Detailvermessung vor-
aus bezw. mit ihr Hand in Hand ging die Be-
nennung und Numerirung der bebauten Straßen.
Nach den Originalaufnahmen wurde nach voraus-
gegangener Coordinatenberechnung eine Uebersichts-
karte der Stadt im Maßstab 1: 5000 hergestellt.
Dieser Plan ist autographisch vervielfältigt worden
und ist, soweit der Vorrath reicht, zum Preise von
2 Mark bei der Verlagshandlung D. Reimer,
Berlin, käuflich zu haben.
Von den in Englers Botanischen Jahrbüchern
veröffentlichten Beiträgen zur Flora von Afrika
ist soeben als Separatabdruck Bd. VIII erschienen.
Derselbe enthält eine übersichtliche Darstellung des
neu eingegangenen Pflanzenmaterials unter Angabe
der Fundorte. Von den Abhandlungen sind zu er-
wähnen: Euphorbiaccae alfric. von F. Patt
Plantae Gürichianac (Beitrag zur Kenntniß der
Flora von Deutsch-Südwestafrika), Gesneriacene
alric. und Pedaliaccae alric. von A. Engler und
„Labiatac alric. von John Briquet.
Außerdem ist in den Jahrbüchern ein Beitrag
zur Flora von Kaiser-Wilhelmsland von O. War-
burg veröffentlicht, in dem mehrere nene Pflanzen-
arten aus der Sammlung des verstorbenen Natur-
sorschers Hellwig besprochen werden.
-* Der überfließende Strom in der WMissenschaft des Erb-
Schta der der F anesiten. und Schafeiten, Arabisch und Deutsch,
Leipzig 1