Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

Röniglicher Erlaß über den Umlauf von Metallgeld im 
Geblete der Mozambiaque -Gesellschaft. 
Das portugiesische Amtsblatt Nr. 162 vom 
21. Juli veröffentlicht einen Königlichen Erlaß vom 
19. desselben Mts. über den Umlauf von Metall- 
geld im Gebiete der Mozambique-Gesellschaft. Die 
Maßregel wird mit dem Hinweise begründet, daß 
durch die Einführung portugiesischen Geldes das 
wesentlichste Element zur Entwickelung der kom- 
merziellen Thätigkeit und des portugiesischen Ein- 
flusses in jenen Gebieten geschaffen werde. 
Im Konzessionsgebiete der Mozambique-Gesell- 
schaft werden mit gesetzlichem Umlaufswerthe nur 
zugelassen: porlugiesisches Gold, englische Pfunde 
und halbe Pfunde, portugiesisches Silber und por- 
tugiesisches Kupser. Zahlungen von 5000 Reis 
(etwa 20 Mk.) und darunter brauchen nur in Silber 
geleistet zu werden, derart, daß ein Fünftel des 
Gesammtbetrages in Kupfer zulässig ist. Bei allen 
Zahlungen über 5000 Reis kann ein Drittel des 
Gesammtbetrages in Silber geleistet werden; Kupfer 
ist nur zur Vervollständigung von solchen Bruch- 
theilen zulässig, für die es keine Silbermünzen giebt. 
Die Gesellschaft hat ihre Zahlungen aller Art 
an den Staat in den vorstehend ausgeführten Geld- 
sorten und unter den 
zu leisten; jedoch bleibt die Freiheit der Abänderung 
dieser Vorschrift vorbehalten. Durch den vorstehenden 
Erlaß werden entgegenstehende Gesetze aufgehoben. 
Die Urkunde ist vom 19. Juli datirt und trägt 
die Unterschrist des Königs und die Gegenzeichnung 
des Marineministers. 
  
Gilbert-Inseln. 
Die unterm 4. Oktober 1893 für die Insel- 
gruppe erlassenen Verwaltungsvorschriften (the Gil- 
berts Regulation, 1893) — vergl. Kolonialblatt 
Nr. 7 vom 15. März cr. — sind durch eine aach- 
trägliche Verordnung vom 24. Mai d. J. — tho 
Gilbert (amendment) Regulation 1894 — dahin 
eingeschränkt worden, daß fremde Südsee-Insulaner, 
welche auf der Gilbertgruppe leben und Unterthanen 
einer nicht britischen Regierung oder ordinirte Geist- 
liche oder Händler für eigene oder fremde Rechnung 
sind, forlan nicht unter den Begriff „Eingeborenc“ 
fallen sollen. 
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Tiklerarisc#e Besprechungen. 
Herr Dr. Volkens, Mitglied der wissenschaft- 
lichen Station am Kilimandjaro, hat in der Juli- 
nummer der Velhagen & Klasingschen Monatshefte 
eine interessante Schilderung einer von ihm im 
Herbst v. Is. in Begleitung des Kompagnieführers 
Johannes ausgeführten Besteigung des Kilimandjaro 
veröffentlicht. Die beiden Herren haben keinen der 
beiden Schneegipfel des Berges erklommen, sondern 
sich mit dem Besuche des Grates, welcher beide 
Spitzen verbindek, begnügt. Trotz dessen und ob- 
wohl über den Kilimandjaro die vorzüglichen Werke 
des Dr. Hans Meyer, des Ersten, der die höchsten 
Spitzen erklommen hat, vollsten Ausschluß geben, 
bietet die anschauliche und lebendige Erzählung des 
Herrn Dr. Volkens dem Leser doch mancherlei 
Neues und Interessantes und ist geeignet, dem großen 
Publikum einen richtigen Begriff von der Perle 
Deutsch-Ostafrikas zu geben. 
Der Hartlebensche Verlog in Wien veröffent- 
licht seit längerer Zeit eine „Bibliothel der Sprachen- 
kunde", von der bereits einige 40 Theile vorliegen. 
Die sämmtlichen Handbücher sind in knapper, be- 
quemer Form gehalten und versuchen, dem Lernenden 
den Stoff in möglichst bequemer Form zugänglich 
zu machen. Außer der eigentlichen Grammatik bieten 
sie stets noch eine Auswahl von Uebungsstücken 
und ein knappes Wörterbuch. Unter den zuletzt er- 
schienenen Theilen der Bibliothek erregt besonderes 
Interesse die „theoretisch-praltische Grammatik der 
annamitischen Sprache“ von A. Dirr. Für deutsche 
Kolonialinteressenten besitzt dieses Handbuch gegen- 
wärtig allerdings keinen besonderen Werth, da in 
keinem deutschen Schutgebiete dieses Idiom ge- 
bräuchlich ist. Dagegen dürfte das Buch für deutsche 
  
Kaufleute und Beamte, die in Indien thätig sind, 
vielleicht Beachtung verdienen. 
  
— 
L' Alriquc et I'Oecanie déerites et illustrées pur 
les missionaires. 2 tomes en 1 vol. 40. 20 kr. 
Lille, Sociécté de St. Augustin. 
Chapahxz, Le Congo bistorique, diplomatique, 
bbigne: politiue, éeonomiquc, humanitaire et 
oninl. Avec carte coloriéc, 6 cartes dane, le texte, 
163 portr. ete. 80. sr. 
Brüssel, C. r 
  
  
Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinker dem Orte die Abfahrk des Schisses.) 
„Bussard“ Sydney 1/6. 
S. „Falke“ Sydney 5/4. 
. S. „Hyäne“ 2/7. Kapstadt 
Vermessungsschiff „Möwe“ Sansibar. 
S. „Seeadler“ 30/6. Sansibar. 
S. „Sperber“ 28/5. Kamernn. 
—- 
(Poststation: Hospostamt.) 
Gossttion- Hofpostamt.) 
30/7. — Kamerun. 
(Poststation: Hofpostamt.) 
(Poststation: Hofpostamt.) 
(Poststation: Hofpostamt.) 
(Poststation: Hofpostamt.)
	        
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