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Halten wir uns zunächst an das obige Routen-
verzeichniß, um die ungleiche Geschwindigkeit der
Karawanen in den einzelnen Etappen festzustellen.
Durch Vergleich der auf sie entfallenden Kilometer-
und Marschstundenzahl läßt sich folgende Tabelle
ausstellen:
4 Marsch.oge. Miltl.Tagemarsch
Eta ppe km stundenmärsche #m 1 Siunden
1.Tanga—Korogge.E00 7 13 3
2.Korogwe—Masinde.,603 4 15 3¼
3.Masinde—Kisran)19523 5 19 4½
4. [Kisuani—Marangn. 125 33 8 164
Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß
die Gesammtronte in zwei Theile zerfällt, die sich
hinsichtlich der Länge der Tagereisen sehr deutlich
unterscheiden. In der ersten Doppelelappe Tanga—
Masinde beträgt der mittlere Tagemarsch 14 km
oder 3 starke Marschstunden, in der zweiten, Masinde—
Marangu, dagegen 17½ km oder 4¼ Marsch-
stunden. Diese beiden Strecken entsprechen nach der
obigen Auseinandersehung dem fruchtbaren und dem
sterilen Theil der Roule, und es läßt sich also kon-
staliren, daß günslige Ernährungsverhälknisse die
Reisegeschwindigkeit vermindern, ungünstige sie er-
höhen (vergl. dazu die Bemerkungen über die Mombas=
route).
Nehmen wir nun an, daß auch schwerere Trans-
portkarawanen den Weg Tanga— Moschi, der um
10 km länger ist als Tanga—Marangu, in 20 Tagen
zurücklegen, was der thatsächlichen Erfahrung ent-
spricht, so ergeben sich daraus folgende Durchschnitts-
weiten:
1 Tagemarsch = 19 km = 4½ Marsch-
stunden,
1 Marschstunde = 4,2 km.
Da die Noute aus günstigen und ungünstigen
Theilen gleichmäßig gemischt ist, so darf man diese
Zahlen vielleicht als Normalweite der ostafrikanischen
Karawanengeschwindigkeit betrachten.
Es erübrigt noch, die Pangani— Moschi-
route via Aruscha zu besprechen; die vom selben
Küstenplatz über Kisuani führende Linie sällt von
Korogwe ab mit der vorher behandelten Route zu-
sammen, und die Strecke bis Korogwe hat sie mit
der jetzt zu besprechenden gemeinsam.
Die Noute folgt in ihrer ganzen Ausdehnung
dem unmiltelbaren linken User des Pangani oder
Ruon. Nur in der ersten Etappe bis Korogwe ent-
fernt sie sich nördlich etwas vom Flusse, um den
Tongusberg in Bondei zu umgehen, wo sie die
Plantage Lewa der „Deutsch-Ostafrikanischen Plan-
tagengesellschaft" berührt. Zwei Tagemärsche vor
Korogwe vereinigt sie sich mit der Tanga—Masinde-
route, von der sie sich in Maurui, eine Tagereise
jenseits Korogwe, wieder trennt. Schwieriglkeiten hat
sie bis dahin so wenig wie die eben genannte zu
überwinden.
Von der Mündung des Mkomasi ab zieht sich
das den Pangani begleitende Kulturland zu einem
winzig schmalen Streifen zusammen und verschwindet
mit dem Dorfkomplex Sapanga (65 km oberhalb
Korogwe) gänzlich. Der wichtigste Punkt auf dieser
von Wasegua bewohnten Strecke ist das Dorf Mkaramo,
in dessen Nähe die frühere Station Mafi der D. O.
A. G. (Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft) lag. Bei
Sapanga beginnt nun, aufwärts gerechnet, der
Steppenlauf des Pangani, und auf der ganzen fernen
Route sind die Karawanen auf drei, vier vereinzelte
Verpflegungsstationen angewiesen, von denen auch
nur die nächste, Builo, einigermaßen erhebliches
Kulturland besitzt. Der Ort lag früher auf einer
Insel und war mit dem linken Ufer, auf welchem
sich die Straße hinzieht, durch eine Brücke verbunden,
er ist aber kürzlich ganz auf das linke Ufer ver-
legt worden. In naher Aufeinanderfolge reihen sich
drei kleine Niederlassungen an. Irambahindi (jetzt
Waschambaadorf Kiko), dann die Waseguadörfer
Mikotschenis und Mabirioni. Leßbteres war bis vor
einigen Jahren nur ein marago (Lagerplatz), auf
Baumanns Veranlassung gründete der Häuptling
Kihungui dort eine kleine Kolonie. Zwischen
Mabirioni und Aruscha, auf einer Strecke von
150 km, gab es früher gleichsalls keine Verprovian=
tirungsmöglichkeit, und erst seitdem in Mikwajuni,
38 km unterhalb Aruscha, eine Waseguaniederlassung
entstanden ist, haben sich die Verhältnisse einiger-
maßen gebessert. Diese große Kalamität veranlaßt
viele Karawanen zu einem Umwege längs des West-
absalls von Südpare, derart, daß sie in Mabirioni
abbiegen und über Pare ya maboga, Makania und
Muemba nach Opuni, einem Marago nahe südlich
Milwajuni, marschiren. Von dort wird dann die
Panganiroute bis Aruscha eingehalten. In Pare ha
maboga brachten die Bewohner des Paregebirges
Lebensmittel herunter. Neuerdings haben sich aber
auch dort die Verhältnisse vereinfacht, indem ein Sohn
Simbodjas von Masinde unten an der Straße das
Dorf Hedaru gründete. Muemba liegt in einer
Gebirgsbucht und besitzt ziemlich gutes Kuliurland.
Alle der Panganiroute folgenden Europäer, soweit
mir deren Auszeichnungen bekannt wurden, haben
diesen Umweg ganz oder lheilweise gemacht, so
Fischer auf seiner Massaireise 1883, von Höhnel
auf dem Marsche zum Kilimandjaro im Frühjahr
1887, Meoyer auf dem Küstenmarsch im selben Jahre,
Wissmanns vom Kilimandjaro zurückkehrende Expe-
dition im März 1891. Vom Marago Opuni gelangt
man in 3 bis 4 Tagemärschen über Mikwajuni nach
Aruschatschini, wobei der Pangani am letzten Tage
in einer Furt zwischen der Ronga= und Meileja-
mündung überschritten wird. Von Aruscha führen
zwei Wege nach Moschi, der eine über Kahe, der
andere unter Anlehnung an den Weri-Weri= und Nau-
fluß; Beides zwei starke Tagemärsche. Der letztere
liegt der obigen Längenberechnung zu Grunde.
Im Allgemeinen wudd die Panganiflußroute wegen