Die Bootsunteroffiziere Weichbrodt und Ahrens
sind am 27. Juni d. Is. in Dar-es-Saläm ein-
getroffen und haben ihren Dienst angetreten.
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Cogo.
Der Premierlientenant v. Doering, bisheriger
Leiter der Station Bismarckburg, ist am 5. August
d. Is. in Klein-Popo aus dem Innern eingetroffen
Der Lazarekhgehülse Kirschner, der Sergeant und hat das Kommando der dortigen Schutztruppe
Hölzle und der Büchsenmacher Ledzinski sind aus
der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika
ausgeschieden.
übernommen.
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Machrichten aus den deukschen Schuhgebieken.
Deutsch-DHlkafrika.
Ueber die Schiffbarmachung des Panganiflusses
äußert sich Dr. Leut folgendermaßen:
Die beiden wesentlichen Momente, welche die
Schiffbarkeit eines Flusses bestimmen, sind einerseits
seine Wassermenge und zweitens seine Gefällsverhält-
nisse. Es ist daher nothwendig, von diesen Gesichts-
punkten den Lauf des Pangani zu prüfen und dazu
namentlich die orographische Struktur des Strom-
landes heranzuziehen, die auf beide Fragen einen
entscheidenden Einfluß ausübt.
Der Pangani oder Runu bildet die Entwässerungs-
rinne der beiden großen Vulkane des Binnenlandes,
Kilimandjaro und Mern. Die Wassermengen, welche
er aus den benachbarten Gebirgsländern Pare und
Usambara erhält, konzentriren sich in den einzigen
Nebenflüssen Mkomasi und Luengera, die beide in
das untere Drittlel des Stromes einmünden. Der
Zufiuß von Parec ist bedeutender als der aus Usam-
bara, welches durch den Umba und zwei kleine
Küstenflüsse großentheils nach Norden und Osten
entwässert wird. Es kommen also die aus diesen
Gebirgsmassen entspringenden Gewässer nur dem
Unterlauf des Pangani zu Gute, und um seine
Schiffbarkeit im überwiegenden mittleren und oberen
Theile zu prüfen, haben wir uns an die den großen
Vulkauen entströmenden Quellarme zu halten. Diese
sind nun allerdings sehr bedeutend. Die Kilimandjaro-
niederung besiht trotz ihres allgemeinen Steppen-
charakters ein so reiches Flußnehnz wie wenige gleich
große Gebiete in Ostafrika. Der ganze Südhang
des Kilimandjaro bildet ein unendlich differenzirtes
Rinnensystem, und diese Wässerchen, von denen aller-
dings ein Theil in der Kulturzone des Berges ver-
braucht wird und ein anderer beim Eintritt in die
Steppe verdunstet, sammeln sich zu einer großen
Zahl von Bächen und kleineren Flüssen, die in ihrer
Vereinigung den Pangani bilden. Das in der ewigen
Eis= und Schneebedeckung des Kibo gegebene Wasser-
reservoir macht sich besonders geltend, indem die
stärksten Abflüsse des Kilimandjaro von dessen Süd-
westseite kommen. Aehnliche, wenn auch nicht durch
dauernde Schneebedeckung begünstigte Verhältnisse
liegen am Mern vor. Dort ist die Südostseite die
wasserreiche, ihre Bachläufe sammeln sich zum Dar-
jamafluß, der sich weiterhin mit dem Neß unseres
Berges vereinigt. Die wichtigsten Kilimandjaro-
Quellarme des Pangani sind in ihrer Reihenfolge
von Ost nach West:
1. Lumi, 5. Garanga,
2. Himo, 6. Weri-Weri,
3. Dehun, 7. Kikafu,
4. Rau, 8. Nssania.
Die des Mern sind anscheinend weniger zahlreich
und bezüglich ihrer Benennung mir unbekannt. Alle
diese Arme haben ihr Vereinigungscentrum in der
Nähe von Aruscha-tschini. 12 km südöstlich dieser
Oase stößt zu den übrigen der wasserreiche Nouga-
fluß, der die gesammten Abflüsse des Mern und die
des westlichen Kilimandjaro schon früher vereinigte.
Als universale Sammelrinne dieser beträchtlichen
Wassermassen verläßt der Pangani, ein über 30 m
breiter Strom, die Kilimandjaroniederung.
Er begleitet nun in fast 250 km langem Lauf
die Gebirge von Pare und Usambara, bevor er den
ersten seiner beiden Nebenflüsse, den Mkomafi, auf-
nimmt. Der überwiegende Theil dieser Strecke ist
Steppenland, das die längste Zeit des Jahres hin-
durch absoluter Dürre ausgesetzt ist und daher einen
durchaus unwirthlichen Charakter trägt. Infolge der
Lufttrockenheit verliert der Strom durch Verdunstung
einen Theil seiner Wassermenge, behält aber stets
eine ansehnliche Breite und Tiefe. Der Verlust wird
übrigens im Unterlaufe durch die Zuflüsse des Mko-
masi und Luengera erheblich überkompensirt. Bei
Tschogwe, etwa 25 km oberhalb der Stadt Pangani,
beginnt das Aestuarium. Dort verbreitert sich der
Fluß rasch und erinnert an der Mündung, wie
Baumann sagt, an die Donau bei Wien.
Alle tropischen Flüsse sind nun in ihrem Wasser-
stande bekanntlich sehr abhängig von der Jahreszeit,
da sich die Niederschläge in bestimmten wenigen
Monaten konzentriren, die übrige Zeit hindurch mehr
oder weniger völlige Trockenheit herrscht. Der Um-
stand indessen, daß der Pangaui sein Wasser aus