Full text: Deutsches Kolonialblatt. VI. Jahrgang, 1895. (6)

nämlich durchschnittlich von 7 Annas 8 Pies für das 
engl. Pfd. im Jahre 1893/94 auf 9 Annas 7 Pies 
im Jahre 1894/95. 
Insgesammt wurden in dem leßten Etatsjahre 
1894/95 129099316 engl. Pfd. im Werthe von 
75547417 Rupien ausgeführt gegen 126332475 
Pfund im Werthe von 65 858 355 Nupien im Jahre 
1893/94 und 114722447 Pfd. im Werthe von 
62923 484 Rupien im Jahre 1892,93. 
Außerdem führte Indien an fremden Theesorten 
im Jahre 189 1/95 6326 122 engl. Psd. im Werthe 
von 4246664 Rupien gegen 7 687757 Pfd. im 
Werthe von 5720059 Rupien im Jahre 1893/94 
ein. Davon kamen 41630 327 engl. Pfd. aus China, 
während im Jahre 1893/94 noch 6016244 Pfd. 
von dort bezogen wurden. 
Von diesem eingeführten Thee wurden 4339 953 
engl. Pfd. in benachbarte orientalische Länder, vor 
Allem nach Persien, wieder ausgeführt. 
Die Ausfuhr im Jahre 189 4/95 vertheilte sich 
auf die Hauptbestimmungsländer in folgender Weise: 
Es gingen nach: Werth: 
engl. Pfo. Rupien. 
Großbritannien · 118 417 084 69 710 460 
. .. 3172 806 2059 710 
den Vereinigten“ Staaten 
von Amerika 227595 146 627 
Australken . 4871 919 2242231 
anderen Länden 2 409 912 1 398 419 
Rechnet man zu den von Indien direkt aus- 
geführten die über Großbritannien indirekt aus- 
geführten Mengen hinzu, so erhält man ein an- 
nähernd richtiges Bild von dem Verbrauch der 
einzelnen Länder an indischem Thec. Die folgende 
Tabelle zeigt diesen Verbrauch während der letten 
fünf Jahre. 
Es verbrauchten: 
188 
  
. 1891. 1892. 1893. 1894. 
Tausend engl. Pfd. 
Persien und die Asia- 
tische Türkie 1000 4600 1700 3200 3400 
Canadd 600 600 800 800 800 
die Vereinigten 
Staaten v. Amerika 800 800 300 1500 2000 
Austral 000 4500 3900 6200 49000 
Aublande uH Dausch 
and 200 300 300 400 
Zusammeneinschl. dã 
Verbrauchs anderer 
Länder 9 600 13 800 13 600 
Persien und die Astathchc Türkei fangen 
an, immer mehr indischen Thee zu beziehen, auch 
wurde dorthin im letzten Jahre Thee direkt von 
Kalkutta verschifft. Die Einfuhr von chinesischem 
und javanischem Thec ist dabei seit Jahren ziem- 
lich die gleiche geblieben, wie folgende Zahlen be- 
weisen. Persien führte ein: 
leber Vombay 
wieder ausge- Indisches 
führte Waare. Pro“ odukt. 
eugl. Pfd. 
1892,93. 3240 763 1 406 625 
1893/94. 3306020 2 497 525 
1894/95. . 3961 397 3172806 
663 
  
Die Ausfuhr von indischem Thee nach Austra- 
lien hat im letzten Jahre um nahezu 1½ Mill. 
Pfd. gegen 1893/94 abgenommen. 
Es liegt die Annahme nahe, daß man dort den 
großen Fehler des indischen Thees, nämlich seinen 
zu großen Tanningehalt, wodurch er, reichlich ge- 
trunken, geradezu gesundheitsschädlich wirkt, erkaunt 
hat. Diese Thatsache ist unlängst in London auf 
einer Versammlung der „Society of Arts“ diskutirt 
worden. Es wurde dort eine mit verschiedenen 
Thcesorten angestellte Analyse vorgelegt, die folgendes 
Resultat ergeben hat: 
Es enthielt ein Aufguß mit kochendem Wasser 
nach: 
5 Minuten 
bereitet aus Assam-Thee . 1035 pCt. Tannin 
: Ceylon-The 8,60 - 
chinesischem Thee 7,80 
nach 30 Minuten 
bereitet aus Assam= Teee 14.76 pEt. Tannin 
*Ceylon-Thee 10, 
chinesischem Thee 9,48 
Der Theehandel Ceylons. 
Der Ceylon-Thee steht, wie vorstehende Tabelle 
zeigt, in Bezug auf den Tanningehalt dem chinesischen 
Thee nahe, allein man behauptet, er sei nicht mehr 
hanz so gut wie in früheren Jahren. Das „Journal 
de Commerce“ in New-York veröffentlichte im 
September v. Is. einen Bericht des amerikanischen 
Konsuls in Colombo, welcher auf das Fallen der 
Preise für Ceylon-Thee im Jahre 1893 hinweist 
und die Verschlechterung des Produktes dem Um- 
stande zuschreibt, daß der Voden der Plantagen zu 
sehr ausgenutzt und nicht genügend gedüngt werde. 
Der Einführung des Ceylons-Thees in den Ver- 
einigten Staaten wird in diesem Berichte kein 
günstiges Prognostikon gestellt, und in der That 
zeigt die Einfuhr des letzten Jahres von Ceylon- 
Thee nach New-York gegen das Jahr 1893/94 
einen Rückschritt, wenngleich eine Abnahme des Ver- 
brauchs von dieser Waare dort noch nicht bemerkbar 
ist. Die direkte Einfuhr betrug nämlich: 1893/94 
107691 und im Jahre 1894/95 46 873 engl. Pfd. 
Nach Australien wurden im letten Jahre 6552098 
engl. Pfd. verschisst, sast dieselbe Menge wie im 
Jahre 1893/94. 
Insgesammt führte Ceylon aus: 
engl. Pfo. engl. Pfd. 
18900 45 799 518 1893. 82 269 353 
1891. 67 718371 1894 85 376322 
1892 72282238 
Die Thee-Industrie der Jusel zeigt also ebenfalls 
eine stetige Zunahme, was noch mehr ersichtlich 
wird, wenn man den Verbrauch von Ceylon-Thee 
in den einzelnen Ländern während der letzten fünf 
Jahre betrachtet.
	        
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