Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

zum Schauri zu beordern, spätestens aber am nächsten 
Nachmittage Bescheid zu bringen. v 
d Mparangaland hat schwarzen mit wenig 
Ser untermischten, fruchtbaren Boden. Viele 
5 chnben mit Dörfern von vier bis zehn Häusern 
lach Rufijiart unterbrechen den parkähnlichen Wald. 
Gutes ser — 
—8Y aus Wasserlöchern ist genügend vor- 
La Da ein Zurückkehren der Leute, solange das 
* ger im Lande, unwahrscheinlich war, verlegte ich 
am nächsten Tage weiter nach Osten an den leicht 
salzigen Ruhohifluß. - 
lb n dieses Lager, in dem ich bis zum 30. De- 
den er nachmittags verblieb, kamen die Jumben aus 
er ganzen Gegend und von der Telegraphenleitung 
mit ihren Leuten zur Begrüßung. 
Lupin#e mit diesen sowie mit dem zurückgekehrten 
in'n 9 und den inzwischen wieder zu Verhandlungen 
Nie msat barangaland entsandt gewesenen Akida von 
Mparan abgehaltenen Schauris ergaben, daß die 
aut nscher eute aus Furcht weit entflohen seien und 
Cnedneht wieder zurückkehren würden, solange die 
(eamr onn im der Gegend weilte. Die Mparanga- 
nic 8 en sich seit dem Tode des alten Mparanga 
t. hn haben zu Schulden kommen lassen. Ihre Macht 
u enfalls lebt, nachdem sich ihre ganze Umgebung 
inkerworfen, nur höchst gering zu veranschlagen. 
Infolgedessen brachen wir am Nachmittag auf, 
nachdem ich Lupinga aufgetragen, sich selbst gelegent- 
h in Kilwa zu unterwerfen und die beiden Häupt- 
nse gleichfalls zur Unterwerfung zu veranlassen. 
bevorebensmittelmangel steht thatsächlich überall da 
angepft. vo Mohogo noch nicht in genügendem Maße 
g vi anzt, was in den Schauris angerathen wurde. 
vier ver Morsch ging weiler durch das aus drei bis 
bestehend orden nach Süden parallel laufende Ketten 
von n e Mittelgebirgsland, die Mtotiberge, welche 
Lieuteiuropern noch nicht durchschritten sein sollen. 
Die M#ant Fonck I. hat die Route aufgenommen. 
aber in atlberge sind jeht ziemlich bevölkert, müssen 
sein, wi früherer Zeit noch stärker bevölkert gewesen 
e aus den vielen Schamben hervorgeht. 
*—** den Aussagen der Eingeborenen haben die 
aern bag en der Araber und eine Hungersnoth das 
Latern itvölkert. Der Boden wechselt zwischen rothem 
frn *5 und schwarzer Erde und scheint durchweg 
6 ibar zu sein. Die Leute gewinnen Kopal und 
ummi, mit dem sie nach der Küste Handel treiben. 
* In allen in dieser Gegend bezogenen Lagern 
erscheinen die Jumben aus der weitesten Nachbarschaft 
mit ihren Leuten und Geschenken zur Begrüßung. 
z4, Fie zum Schauri beorderten Kikaleleute ver— 
sicherten gleichfalls ihre absolute Unterwerfung, welche 
lie ja auch dadurch bethätigt hätten, daß sie dem 
Telegraphenbaubeamten Preuß alle ihre Leute zum 
urchhauen der Gestelle an der Telegraphenleitung 
zur Verfügung stellten. Dem Akida von Niemsati, 
welcher in unmittelbarer Nachbarschaft von Kikale 
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lebt, war von einer Unbotmäßigkeit dieser Leute auch 
nichts bekannt. 
Am 5. Januar erreichten wir den von Dr. Stuhl= 
mann festgelegten Ort Mivule westlich Nikindo. Am 
6. Januar traf die Expedition wieder in Darzes- 
Saläm ein. 
Eine Postverbindung der Rüste mit dem Kyassa 
über Land herzustellen, ist der Bezirksamtmann 
v. Eltz beauftragt worden. Er soll sich dabei der 
Hülse des Akida Raschid bin Massud bedienen. 
verlegung des Bezirks- und Dauptzollamts von Lindi 
nach Mikindani. 
Da Milindani nach Erwerbung Kiongas für die 
Erledigung der Geschäfte günstiger gelegen ist als 
Lindi und sein Handel dem Lindis mindestens gleich- 
kommt, ist die bereits vom Kaiserlichen Gouverneur 
v. Schele beabsichtigte Verlegung der Behörden nach 
Lindi jetzt ausgeführt worden. 
RKulturversuche am Rilimandiaro. 
Herr Gilcher berichtet über die Aussichten 
tropischer Kulturen nach den von ihm auf der Kilima- 
ndjarostation gemachten Beobachtungen und über 
seine Thätigkeit auf der Station Nachstehendes: 
Die Anfang September gesäete Gerste wird in 
acht Tagen schnittreif werden und stellt eine schöne 
Ernte in Aussicht, Vögel und Ratten, die während 
der vorigen Reife nicht abzuwehren waren, haben 
durch die Maßregeln, die getroffen wurden, sich be- 
deutend vermindert; trotzdem ist ein Arbeiter in den 
Feldern nothwendig, der durch beständiges Trommeln 
und Schreien die fliegenden Plagegeister fernhält. 
Weizen (Taboraweizen), der im Juli hier gesäet 
wurde, ist da, wo er sofort aufging und von Heu- 
schrecken abgefressen, wieder ausgeschlagen und brachte 
kleine Weizenähren. An anderer Stelle, wo derselbe 
Samen in die Erde gebracht wurde, ist der Weizen 
zur Spelzen ausgeartet, die sowohl im Halm als in 
der Aehre vollständig befriedigt. Sie steht gerade 
in Blüthe. 
Taboraweizen, der Anfang September gesäet 
wurde, blieb infolge der Trockenheit des Monats 
Oktober (Bewässerungsanlagen waren nicht angelegt) 
im Halm sehr klein, hat dagegen wegen der jetzt 
häufigen Regen eine recht schöne Aehre angesetzt. 
Mais läßt eine gute Ernte erwarten. Auch er 
fühlt sich durch den jetzigen hohen Niederschlag zu 
kräftigerem Wachsthum angeregt und steht jetzt größten- 
theils in Blüthe. Vorigen Monat wurden weitere 
Parzellen mit Gerste und Mais besäet, vor einigen 
Tagen wieder eine größere Fläche mit Mais und 
kleinere Parzellen mit Sorghum und Gerste.
	        
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