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Nichtamtlicher Theil.
Personal -· Nachrichten.
Deutsch-- Oftafrika.
Der Hauptmann Heymons, der Kompagnie-
führer Scherner, Dolmetscher Goliger, Buchhalter
Haeberle, Bauleiter Müller haben einen Heimaths-
urlaub angetreten.
Der Ingenieur Friedrich in Tanga ist mit
Heimathsurlaub in Deutschland eingetroffen.
Der zum kommissarischen Bezirksrichter in Tang-
ist Ende
ernannte Negierungsassessor v. Reden
März in Dar-es-Saläm eingetroffen und hat sich
von da nach seinem Posten begeben.
Der Bezirksrichter Dr. Raffel in Tanga ist nach
Dar-es-Saläm versetzt worden, um das Gericht für
1 den südlichen Bezirk und die Vertretung des Ober-
richters zu übernehmen.
Der Assistenzarzt 2. Klasse Dr. Meyer tritt die
Ausreise nach dem Schutzggebiete an.
Südwestafrika.
Der in den Dienst der Kaiserlichen Landeshaupt-
mannschaft getretene Thierarzt Borchmann ist Ende
Mai nach Tsoakhaubmund abgereist.
Die der Kaiserlichen Landeshauptmannschaft über-
wiesenen Assessoren Dr. Golinelli und Dr. Fischer
sind im Schutzgebiete eingetroffen.
Nachrichten ans den deuklschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Drutsch-HDltafrika.
Rundschreiben des Raiserlichen Gouverneurs an die
Stationen und Bezirksämter.
Der Kaiserliche Gonverneur hat im Mai d. Is.
das folgende Rundschreiben an die Stationen und
Bezirksämter erlassen, welches den Zweck hat, die
Truppe im Innern möglichst billig nach Möglichkeit
zu verstärken, für Kriegsfälle eine landes= und
sprachkundige Aufklärungstruppe zu bilden, eine
spätere umfassendere Rekrutirung von Eingeborenen
der Kolonie für die reguläre Truppe vorzubereiten,
den jetzt bestehenden Schwierigkeiten mit Trägern,
besonders für kriegerische Expeditionen abzuhelfen
und den Stationschefs Winke zu einer angemessenen
Beschäftigung ihrer Truppe zu geben.
J.
Da vom Gouvernement angestrebt wird, die
Besatzung der Stationen im Innern mit Mann-
schaften der Truppe auf das geringst mögliche Maß
zu beschränken (um ein möglichst starkes Expeditions-
korps zu erhalten), da man demnächst damit beginnen
werde, die Stationen des Innern in Beczirksämter
umzuwandeln und ihnen von da ab nur ein wenn
auch eventuell starkes Polizeikommando zur Ver-
sügung stehen wird, außerdem aber, um damit zu
beginnen, die Eingeborenen Ostafrikas ganz allmählich
zum Ersatz der Schutztruppe heranzuziehen, empfehle
ich den Stationschefs, sich eine Art irregulärer
Truppe zu organisiren.
Es darf dies aber zunächst nur ohne Auf-
wendung großer Kosten geschehen und es wird
hierzu jeder Station eine Summe zu solchen Zwecken
zur Verfügung zu stellen sein.
Es werden sich in der Nähe, oder wenigstens in
dem Bezirke einer jeden Station — wie dies am
Nyanza schon der Fall ist, wie dies für die Station
am Tanganyika die Kawende sind — Leute, ja
vielleicht Stämme finden, die sich mehr zum Kriegs-
dienst eignen als die große Masse der Bevölkerung.
Mit solchen Stämmen, sich besonders eignenden
Häuptlingen bitte ich die Station sich ins Ein-
vernehmen zu setzen, um sich körperlich und sonst
eignende Leute in bestimmten Zeitabschnitten für
mehrere Tage hintereinander — vielleicht 8 Tage —
nach der Station zu berufen und dieselben dort ein-
zuüben. Wo sich derartige Stämme nicht finden,
wird es der Station möglich sein, aus verschiedenen
Gegenden besonders sich eignende Leute heranzuziehen.
Es würden solche Leute während der Zeit ihrer
Uebung in der Nähe der Station ein Lager zu
schlagen haben und in der Ernährung günstiger ge-
stellt werden müssen, als dies sonst ihrer Lage ent-
spricht. Es wird sich empfehlen, die zu Uebungen
eingezogenen Leute nach jeder Uebungszeit mit einer
Art Festlichkeit (Fleisch, Pombe) zu entlassen, so daß
sie freiwillig und gern wiederkommen.
Um dies zu erreichen, muß auch die Art der
Ausbildung eine etwas weniger scharf militärische
sein als bei den Rekruten der Truppe, wie dies ja