Full text: Deutsches Kolonialblatt. VII. Jahrgang, 1896. (7)

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sie sich in den letzten vier Jahren auf ungefähr der- 
selben Höhe erhalten hat. Im laufenden Jahre je- 
doch scheint die deutsche Einfuhr, dank den niedrigen 
Frachtraten der Hansa= und der Hamburg— Kalkutta- 
Linie, eine umfangreichere werden zu sollen. 
Salz. Die Einfuhr war im vergangenen Jahre, 
dank den niedrigen Frachtsätzen (manche Schiffe brach- 
ten sogar Salz als Ballast), eine sehr bedeutende, 
wic aus folgenden Zahlen ersichtlich ist. 
Es wurden eingeführt: 
189001 395 243 engl. Tonnen 
1891/92 373 953 - 
1892/93. 360 042 - 
1893/94. 412 876 - 
1894X95.508375- - 
Einfuhrhäfen sind ausschließlich Kalkutta und 
Rangoon, da nur in Bengalen und Burma das in- 
ländische Salz wegen der hohen Eisenbahnfrachten 
nicht konkurrenzfähig ist. 
Getränke. a) Malzhaltige Getränke. In 
den letzten zwei Jahren ist die Gesammteinfuhr nach 
Indien zu Gunsten der inländischen Produktion stetig 
gefallen, wie nachstehende Tabelle veranschaulicht: 
Es wurden In Indien wurden 
gebraut: 
eingeführt: 
Jahr Gallonen Gallonen 
1890/91 . 2 785 574 5 192 572 
189110902 2973943 4 745 803 
1892/93. 3 052 894 4 831 127 
1893/94 2 787 672 5532725 
1894/95 2514 041 6 121 905 
Das inländische Bier wird hauptsächlich von den 
britischen Truppen genossen. Die Intendanturen, die 
feste Kontrakte mit den indischen Brauereien zu haben 
pflegen, kauften im Berichtsjahre allein 3 267 000 
Gallonen. Der Ausfall in der Einfuhr betrifft 
Großbritannien und Oesterreich, während die deutsche 
Einfuhr Fortschritte gemacht hat. Es wurde an Bier 
aller Art eingeführt: 
  
Herkunfts- 1890 91 1894-·95 
länder „ 
Gallonen Rupien Gallouen Rupien 
  
l 
3 956 0602301 982 33 
Großbritannten 670 311 353½ 32 428 
198 0665 595006 
  
Deutschland ?1 572 
Oesterreich= 
Ungarn 2831 6615 1 211 3 464 
Belgien 4880 10 886 10 510 26 724 
Das zur Einfuhr gelangende deutsche Bier ent- 
stammt namentlich Bremer Brauereien und ist nach 
Pilsener Art gebraut. Sogenanntes Münchener Bier 
kommt fast gar nicht auf den indischen Markt, ebenso 
wenig das dänische Bier, obgleich es zur Ausfuhr 
sehr geeignet und in Ostasien und Südamerika viel 
verbraucht wird. Das unter der Bezeichnung als 
bahiche Bier eingeführte dürfte deutschen Ursprungs 
ein. 
p) Spirituosen. Auch im vergangenen Jahre 
ist eine Zunahme in der Einfuhr zu verzeichnen ge- 
  
wesen, wenn auch die der Jahre 1888 und 1889 
noch nicht wieder erreicht worden ist. Es wurden 
eingeführt: 
1888/89 1 119 367 Gallonen 
1889/900 1 100 410 - 
1890001 1 055 984 - 
189192 1 010 247 - 
1892/03 1057 347 - 
1893/94 1 067 373 - 
1894/95 1 093 115 
Von den beliebtesten Spirituosen, Whisky und 
Brandy, ist die Einfuhr des letzteren zu Gunsten der 
Whiskyeinfuhr gleich wie in vorhergehenden Jahren 
zurückgegangen. Die Einfuhr von Whisky betrug im 
letzten Jahre 466 454 Gallonen, die von Brandy 
240 010 Gallonen. Die Einfuhr, nach Herkunfts- 
ländern geordnet, giebt folgendes Bild: 
  
1894/95 
  
Herkunfts- 1890|91 
länder Gallonen NupienGallonen Rupien 
Großbritannlen 679 582 5 128 521212 750 5 130 155 
Frankreich33884 161122270 1079 391 
Deutschlandä 492 214 55658 360 703 
elgien.21390 85380 1 059 116 981 
Niederlande 6296 16 276 22 926 66 865 
Wein. Die Einfuhr betrug 359 852 Gallonen 
im Werthe von 3 319 582 Rupien und war geringer 
als im Jahre vorher. 
Die hauptsächlichsten Einfuhrländer waren: 
  
Großbritannien mit 185 689 Gall. i. W. v. 2 111 874 Rup. 
Frankreich 7791 „„ 562 351 
Belgien - 761 „ 15935 
Spanien *: 12343 107655 
Italien 139366 62 479 
Deutschland - 6974 41 649 
Zur deutschen Einfuhr, die sich im Jahre 1893/94 
auf 9291 Gallonen im Werthe von 41 694 Rupien 
stellte, dürfte aber die aus Belgien, die, bedeutend 
höher als in irgend einem anderen Jahre, 7611 
Gallonen im Werthe von 159 357 NRupien betrug 
und zur Hälfte aus Champagner bestand, hinzu- 
zurechnen sein. Für die Champagnerfabriken am 
Rhein ist eben Antwerpen der günstigste Verschiffungs- 
hafen, und belgischer Champagner kommt wohl nicht 
in den Handel. Es dürfte demnach dic deutsche 
Champagnereinfuhr, — abgesehen von der iber 
England gehenden, die nicht zu berechnen ist — 
4470 Gallonen im Werthe von 131 039 Rupien 
gegen 3948 Gallonen im Werthe von 109 059 
Rupien im Jahre 1893/94 betragen haben. 
Die Champagnereinfuhr aus Frankreich betrug 
6104 Gallonen im Werthe von 151 756 Rupien, 
d. h. 677 Gallonen oder 40 518 Rupien mehr als 
im Jahre vorher. Hierzu kommt der größte Theil 
der über England im Werthe von 717 415 Rupien 
bezogenen 23 674 Gallonen. 
Die Gesammt-Champagnereinfuhr ist gegen früher 
etwas zurückgegangen.
	        
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