Bei den Hereros: G. Voigts (ehemaliger Einjährig-
Freiwilliger).
Bei der Wagenkolonne: Otto I. (Soldat gewesen).
An ausgebildeten Bastardsoldaten befanden sich
zwölf bei der Truppe.
plötzlich ausgebrochenen Feldzuge nicht so rasch zur
Stelle zu bringen und wird mit Major Mueller
nachkommen. Dafür sind fünf noch nicht aus-
gebildete, aber wehrpflichtige Bastards eingetreten,
welche es vorgezogen hatten, ihre Dienstzeit im
Kriege abzuleisten. Sämmtliche Bastards sind uni-
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patrouillen bald wieder seine Spur. Es wurde
festgestellt, daß Nikodemus sich von Kahimema ge-
trennt hatte und daß bei Letzterem die Khauas
seien.
Der Rest war bei dem
formirt und unter die Weißen eingestellt. Dieselben
haben sich tadellos gehalten, so daß wir einen Unter-
schied zwischen ihnen und den weißen Reitern über-
haupt nicht mehr machen. Sie werden einst ein
ausgezeichnetes Material für eine künftige farbige
Kolonialtruppe liefern.
von den Witboois sagen, unter welchen eine geradezu
großartige Disziplin herrscht. Solange der jetzige
Kapitän lebt, werden sie sich indessen in größerer
Zahl für unsere Dienste nicht gewinnen lassen.
Das Gleiche kann ich auch
Der Erstere sollte mit nur wenig Begleitern
in die Nähe von Tjetio geflüchtet sein. Hiernach
mußte ich Kahimema als den Hauptgegner betrachten
und beschloß zunächst gegen diesen vorzugehen. Die
Abschrift des Befehls zum Vormarsch lege ich bei.
(Siehe Anlage 1.)
An der Wasserstelle Owinki, bei welcher der
Gegner vermuthet wurde und die wir am 5. morgens
erreichten, fand sich, daß dieselbe vor etwa zwei
Tagen verlassen worden war. Ich folgte unmittelbar
den zahlreichen Spuren und erreichte noch am Abend
den Abschnitt des Omurambo Epikuro. Voraus-
gesendete Witbooi= und Hereropatrouillen brachten
noch in der Nacht vom 5. zum 6. die Meldung, daß die
Werften des Gegners sich 1½ Reitstunden nördlich
befänden. Infolgedessen bestimmte ich den Ab-
marsch auf 3 Uhr morgens, so daß wir noch in der
Hierin sehe ich aber keinen Schaden, da sie unter
der Führung Witboois für uns gerade so nützlich
sind. An der Vertragstreue des Kapitäns selbst
kann jetzt auch das größte Mißtrauen keinen Zweifel
mehr aufkommen lassen. Ich hoffe, daß nunmehr
endlich die fortlaufenden beunruhigenden Gerüchte
über dessen Absichten, welche uns bis zu seinem Ein-
treffen in Gobabis verfolgt haben, aufhören werden.
Deutlicher kann er seine Vertragstreue nicht mehr
darthun als durch sein jetziges promptes Erscheinen
auf dem Kriegsschauplatze.
Die geringste Zuverlässigkeit von allen unseren
Eingeborenen zeigen zweifellos die Hereros. Doch
ihre genaue Lage hatten feststellen können.
haben auch sie als Patronillenreiter in dem ihnen
wohlbekannten Gelände die schätzenswerthesten Dienste
geleistet, desgleichen im Gefecht zum Theil gut
Stand gehalten. Auch der Kapitän von Hoachanas,
Manasse Noroséb, wollte seinen guten Willen zeigen
und brachte persönlich 12 Reiter nach Gobabis,
welche ich unter die Feldkompagnien vertheilt habe.
Dabei hatten sowohl er wie sein Missionar be-
ständig Sorgen, daß während seiner Abwesenheit
Witbooi Hoachanas überfallen werde. Rührend war
daher auch das Wiedersehen zwischen diesen beiden
alten Feinden in Gobabis, wobei sich Witbooi wie-
derum durch besonderen Takt ausgezeichnet hat. Es
war überhaupt einc merkwürdige Gesellschaft, die sich
in Gobabis zusammengesunden hatte und nunmehr
ihre Erinnerungen austauschte. Alle, nämlich
Deutsche, Witboois, rothe Nation und Hereros,
hatten sich schon untereinander geschossen, die meisten
der Anwesenden sogar Andenken daran davon-
getragen. Nunmehr sind sie unter deutscher Führung
zu gemeinsamem Handeln vereinigt.
Der Feind war nach den Gefechten Anfang
April bei und um Gobabis völlig verschwunden.
Indessen fanden die von Samuel abgeschickten Herero-
Dunkelheit in der Nähe des Feindes ankamen. Der
Letztere hatte sich in zwei, etwa 20 Minuten räum-
lich getreunten Werften festgesetzt. Hieraus ent-
wickelte sich auch ein räumlich getrenntes Gefecht und
zwar ergab der Aufmarsch aus der Marschkolonne
in die Gefechtsformation von selbst, daß die Avant-
garde (3. Kompagnie und Hereros) unter Premier=
lieutenant v. Perbandt sich gegen die nächste, die
rechte Flügelwerft des Feindes wendete, während
das Gros unter Hauptmann v. Estorff (1., 2. Kom-
pagnie und Witboois) gegen die weiter entfernte
linke Flügelwerft ausholte. Die Werften selbst lagen
im dichten Gebüsch derart versteckt, daß die voraus-
gesendeten Spione nur ihre Anwesenheit, aber nicht
Für
mich handelte es sich darum, dem Feinde rasch so
nahe auf den Leib zu rücken, daß ein abermaliges
Ausweichen desselben ohne Gefecht, das lediglich eine
unabsehbare Verlängerung des Krieges zur Folge
gehabt hätte, ausgeschlossen war. Ich ließ daher
aufmarschiren und setzte in Gefechtsformation zu
Pferde — Artillerie im ersten Treffen, Plänkler
vor der Front — den Vormarsch fort. Ein Vor-
marsch zu Fuß würde uns bei seiner langen Dauer
voraussichtlich dem Feinde verrathen und demselben
Zeit zum Ausweichen gegeben oder uns zu einem
verlustreichen Buschkampfe gezwungen haben, welch
Letterer namentlich die Artillerie nicht hätte zur
Geltung kommen lassen. Ich muß übrigens hervor-
heben, daß dieser Vormarsch von 350 Rcitern in
aufmarschirten Fronten auch seitens der Eingeborenen
in lobenswerther Ordnung durchgejführt worden ist.
Den Hereros hatte ich den Befehl gegeben, die feind--
liche Stellung im Westen abzusperren, dem Detache-
ment v. Burgsdorff mit den Witboois die gleiche
Anweisung für den Osten. Direkt angreifen sollten
lediglich die drei Feldkompagnien. Die Hereros
kamen in dem Busch jedoch zu weit rechts und stießen
gleichfalls auf die Front, hatten in kurzer Zeit einen