assessor Krüger haben Erhebliches beigetragen, um
eine Karte zu Stande zu bringen, wie sie in solchem
Detail uns aus den jungen Kolonien anderer Staaten
nicht bekannt ist. Mit einer trigonometrischen Ver-
messung, wie sie Algerien, Ostindien, das Kapland,
Eritrea und andere Kolonien besitzen, lassen sich
natürlich die vorliegenden Blätter nicht vergleichen
— aber sie überragen weit die französischen Karten
des Sudan, der Elfenbeinküste, des Congo francais,
die von Britisch-Centralafrika oder Somaliland, die
belgischen des Kongostaates, von den spanischen und
portugiesischen Besitzungen ganz zu schweigen. Unsere
Beamten und Offiziere, namentlich in Ostafrika und
Togo, leisten damit in aller Stille ein Stück Kultur-
arbeit, dessen bedeutender Nutzen je länger, je deut-
licher sibh zeigen wird.
Heinrich Kiepert: Wandkarte von Deutsch-Ost-
afrika, in sechs Blättern. Maßstab 1: 1.000 000.
Berlin 1897. Dietrich Reimer.
In vortrefflicher, sauberer Ausführung bietet
die vorliegende Karte, welche in Umschlag für nur
8 Mark geliefert wird, das beste Hülfsmittel zur
Kenntniß der ostafrikanischen Kolonie. Die in den
letzten Jahren geschaffenen Amtsbezirke sind auf ihr
sorgsam eingetragen, alle Militär= und Polizeistationen,
Post= und Zollämter, Missionsniederlassungen ver-
zeichnet. In geographischer Hinsichr hat der bewährte
Schöpfer der Karte durchweg die neuesten und zu-
verlässigsten Forschungen benutzt.
Frithjof Nansen: In Nacht und Eis. Zwei
Bände mit acht Chromotafeln, vier Karten und
207 Abbildungen. Leipzig 1897. F. A. Brockhaus.
Polarreisen sind mit der Geschichte der englischen
und holländischen Kolonialpolitik aufs Engste verknüpft.
In den Zeiten der Seeherrschaft Portugals und
Spantens war es der Traum der nordeuropeischen
seefahrenden Völker, im Norden Amerikas und Asiens
Seewege nach Indien, China und Japan zu finden.
Sie hofften, auf solchen ihnen allein bekannten Wegen,
deren Länge und Schwierlgkeiten sie stark unter-
schätzten, frei von der Gefahr des Angriffs durch
europäische Feinde und mit Ersparung der Kosten
der überlangen gefährlichen Reise um Afrika den
Handel Ostasiens an sich reißen zu können. Sie
gedachten damit Spanien und Portugal dasselbe Loos
zu bereiten, wie diesen Staaten es Venedig und
Genua gegenüber geglückt war.
Jahrhunderte hindurch sind diese Versuche trotz
aller Mißerfolge fortgesetzt worden. Aber erst in
neuerer Zeit haben sich Straßen im Polareis auf-
finden lossen, welche den Vorstellungen der alten
Polarschiffer einigermaßen entsprechen, doch für Handel
und Schifffahrt haben sie sich nicht als brauchbar
erwiesen, und der Gedanke, auf diesem Wege von
Europa nach China zu fahren, ist wohl endgültig
aufgegeben worden. Wenn jetzt noch immer Polar-
reisen stattfinden, gelten sie hauptsächlich wissenschaft-
270
lichen Zwecken. Nansens Absicht insbesondere war,
Aufsuchen eines Weges nach der westlichen Hemisphäre
quer über den Pol. Die in dem hier vorliegenden,
überreich ausgestatteten Werke geschilderten Fahrten
des schon durch seine Grönlanddurchquerung bekannten
Reisenden reihen sich den hervorragendsten Leistungen
auf dem Gebiele der Polarforschung an. Der Ver-
fasser fesselt in seinem Buche besonders durch die
Anschaulichkeit der Erzählung. Die Mittheilung
seiner rein wissenschaftlichen Ergebnisse hat er be-
sonderen Veröffentlichungen vorbehalten.
Die „Süddeutsche Apothekerzeitung“, herausge-
geben von F. Kober in Stuttgart, bringt seit einiger
Zeit dankenswerthe Mittheilungen über die in den
deutschen Schutzgebieten festgestellten oder gebauten,
technisch verwerthbaren Gewächse und Erzeugnisse.
Veröffentlichungen des All-deutschen Verbandes.
München. Verlag von J. F. Lehmann:
Prof. Dr. E. Hasse: Deutsche Weltpolitik,
D Unold: Ein neuer Reichstag, Deutsch-
lands Rettung,
Genügt Deutschlands Wehrkraft zur See?
Das Notizblatt des Königlich botanischen Gartens
und Museums zu Berlin bringt in Nr. 7 eine ein-
gehende Schilderung der Kickxia africana von
Prof. K. Schumann sowie Notizen über die Flora
der Marshall-Inseln auf Grund der Sammlungen
des Regierungsarztes Dr. Schwabe von Prof.
Dr. A. Engler.
Im 16. Heft der Zeitschrift „Vom Fels zum
Meer“ (Stuttgart, Berlin, Leipzig, Verlag Union)
schildert Prof. Dr. Wohltmann in anziehender Weise
Land und Leute Kameruns. Dem Aufsatz sind vor-
zügliche Nachbildungen sehr gelungener Photographien
beigegeben.
Mittheilungen aus dem Versuchsfelde der land-
wirthschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf, heraus-
gegeben von Prof. Dr. Wohltmann.-Berlin-
Schöneberg-Telge 1897.
Nr. 11 bringt einen Aufsatz des Herausgebers
über „Die deutsche Landwirthschaft und unsere
Kolonien.“
In Nr. 2/3 der „Oesterreichischen Monatsschrift
für den Orient" findet sich eine ausführliche Schil-
derung der deutschen Schutzgebiete bel Beginn des
Jahres 1897. Die dankenswerthe Arbeit ist auf
Grund des in den dem Reichstage vorgelegten Denk-
schriften und im Kolonialblatt enthaltenen Materials
ausgeführt.
Dr. Alfr. Beddies und Dr. W. Tischer: Ueber
Kakaoernährung. Berlin 1897. Konrad Skopnik.