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Elefantenzucht.
Dem Stationschef von Iringa, Hauptmann
Prince, ist es gelungen, zwei junge Elefanten
lebend zu bekommen. Die Versuche sollen fort-
hesebt werden, junge Elefanten zum Gebrauch heran-
zuziehen.
Kamernun.
Bericht des Dr. preuß über die von dem botanischen
Garten in Berlin dem botanischen Garten in victoria
übersandten Pflanzen.
Der botanische Garten und die Versuchsplantage
in Victoria haben in den letzten vier Jahren ihres
Bestehens zu verschiedenen Malen größere Pflanzen-
sendungen aus dem botanischen Garten in Berlin
erhalten, so im Mai 1893, im September 1894 und
im November 1896. Die Uebersendung geschah stels
in Wardschen Kästen. Da auch stets einem gerade
nach der Kamerunkolonie ausgeschickten Gärtner die
Leitung der Transporte übertragen werden konnte,
so gelangten die Pflanzen in verhältnißmäßig gutem
Zustande dort an, und die Versuchsplantage in Vic-
toria verdankt einen großen Thell werthvoller dort
kultivirter Gewächse dem botanischen Garten in Berlin.
Zu verschiedenen Malen wurden auch Samen-
sendungen hemacht, welche recht zufriedenstellende Re-
sultate lieferten, wenngleich die Keimfähigkeit gerade
bei einigen werthvollen Arten völlig erloschen war.
Im Ganzen betrug die Zahl der eingesandten
bezw. aus Samen gezüchteten Arten 79, wovon je-
doch 23 Arten bereits vorher im botanischen Garten
in Victoria vorhanden waren.
Die verschiedenen Arten werden in Folgendem
genannt:
Acrocarpus fraxinilolius; ein einziges sehr
rasch wachsendes kräftiges Bäumchen von 1 m Höhe,
versuchsweise als Schattenbaum zwischen Kakao
hepflanzt.
Albizzia moluccana; fünf Bäume im Alter von
4½ Jahren, von durchschnittlich 20 m Höhe und
1,15 m Umfang. Diese Maße besagen, mit welch
enormer Geschwindigkeit die Art wächst. Kein anderer
Baum im Garten kommt ihr darin gleich. Die
Casuarina erreicht wohl eine größere Höhe, aber
nicht den gleichen Umfang des Stammes, und der
Manihot Glaziowil wächst nur im ersten Jahre
schneller, bleibt dann aber zurück. Die Albizzia
moluccana dient als Schattenbaum für Cardamom,
wozu sie sich allerdings als ungeeignet. erwiesen hat,
weil die in Menge abfallenden Blättchen die Blüthen-
und Fruchtstände des Cardamom, die an der Erde
liegen, zudecken. Sie hat in diesem Jahre zum ersten
Male fruktifizirt und soll nunmehr vermehrt und als
Schattenbaum für arabischen Kassee verwandt werden,
welcher zum Schutz gegen den Kaffeekäfer einer stär-
keren Beschattung bedarf. Das Holz der Albizzia
ist spröde und brüchig. Die Aeste werden durch
Tornados leicht abgebrochen, so daß der Baum selten
eine schöne Krone hat.
Albizzia stipulata. Neun Bäumchen, bis 2 m
hoch, aus Samen gezüchtet. Diese Art wächst auch
bemerkenswerth schnell, aber doch bedeutend langsamer
als die vorige. Sie ist als Schattenbaum zwischen
Kaffee und Kakao gepflanzt.
Alpinia galanga; diese dem Ingwer ähnliche
Art war bereits in Victoria vorhanden. Sie wuchert
sehr üppig und pflanzt sich durch den kriechenden,
halb oberirdischen Wurzelstock schnell fort. Sie ist
wegen der schönen großen, leuchtend weißen Blüthen,
welche einen ungemein starken Wohlgeruch ausströmen,
allgemein als Gartenblume beliebt.
Anona cherimolia; zwei sehr langsam wachsende
Sträucher von unschönem Wuchs und meist kränklichem
Aussehen.
Anona reticulata. Zahlreiche Bäume waren
bereits im botanischen Garten vorhanden. Sie sind
von niedrigem, unschönem Wuchs, wie alle mir be-
kannten Anonaarten. Die Blüthen öffnen sich abends
und verbreiten einen sehr angenehmen starken Obst-
geruch. Die selten mehr als faustgroßen hellbräun-
lichen Früchte hängen an einem kurzen, unverhält-
nißmäßig dicken Stiel, welcher oft dicker ist als der
Zweig, an welchem die Frucht hängt. Leßtere, auch
„ustard-apple“ genannt, ist erst in einem Zustande
von Ueberreife genießbar. Von dieser Art giebt es
in Victoria Bäume von sicherlich 15 bis 20 Jahren.
Anona Squamosa; ein Strauch mit rundlichen,
kaum faustgroßen Früchten von angenehmem, süßem
Geschmack, welche von den Engländern „sweet sop“
genannt werden zum Unterschiede vom „Sour sop“,
den säuerlich-süßen Früchten von Anona muricata,
welche wegen ihrer Gestalt auch den Namen „bullock-
heart“ führen. Beide Arten waren im botanischen
Garten bereits vertreten. Sie fruktifiziren im dritten
bis vierten Jahre.
Aleurites moluccana. Die in den Jahren 1893
und 1894 angekommenen drei Pflanzen haben sich zu
Bäumen von 6 m Höhe entwickelt und bereits 1896
geblüht, ohnc jedoch Frucht anzusetzen.
Areca Catechu (Betelnußpalme). Drei Exem-
plare entwickeln sich gut, die anderen drei sind ein-
gegangen.
Artocarpus integrifolia; 12 Bäume, welche
außer als Schattenbäume für Kakao wegen ihres
schönen Laubes und Wuchses gleichzeitig auch als
Alleebäume Verwendung finden. Die im Jahre 1894
hier angelangten Pflänzchen haben sich jetzt zu 6 bis
7 m hohen Bäumen entwickelt.
Averrhoa Carambola; 9 Bäumchen von niede-
rem Wuchse mit schöner voller Krone. Die gelben,
der Länge nach gefurchten und kantigen Früchte sind
von angenehm saurem, erfrischendem, an den der
Stachelbeere erinnerndem Geschmack, weshalb der
Baum wohl auch Baumstachelbeere genannt wird.