Ein Vergleich der Werthe weist eine Abnahme
der Einfuhr um etwa 150 000 Mark und eine Zu-
nahme der Ausfuhr um etwa 446 000 Mark auf.
Die angeführten statistischen Zahlen gewähren im
Grunde genommen kein ganz richtiges Bild, da in
der Einfuhr etwa 300 000 Rupien, welche von San-
sibar eingeführt wurden, einbegriffen sind, während
in der Ausfuhr die in Parapat (Antonio Ennes)
ausgeführten Produkte, die auf 300 000 Mark ge-
schätzt werden können, nicht eingeschlossen sind.
Die folgenden Zahlen dürften also das richtige
Verhältniß der Ein= und Ausfuhr im letzten Jahre
bestimmen.
Einfuhr: Ausfuhr:
1 380 000 Mark. 1 488 000 Mark.
Danach übertrifft die Ausfuhr im letzten Jahre
die Einfuhr. Das normale Verhältniß von Einfuhr
zur Ausfuhr verhält sich wie 4: 3, danach vollzieht
sich 34 des Handels auf dem Wege des Tausch-
handels, während nur ¼ der Einfuhr, in der Haupt-
sache den Platzbedarf darstellend, in Rimessen und
Geld wieder aus der Provinz herausgeht. Im Lande
selbst verbleibt nur ein geringer Bruchtheil der ein-
geführten Werthe, woraus sich der stets herrschende
Geldmangel erklärt.
Die Produktenernte verlief im Vorjahre günstig,
obgleich im Oktober das Geschäft infolge der kriege-
rischen Unternehmungen der Regierung gegen die
aufständischen Neger zu einem plötzlichen Stillstand
am. Es waren bis zu dieser Zeit in Mozambique
30 000 Sack Erdnüsse angebracht, in Antonio Ennes
etwa dieselbe Menge, im Ganzen also etwa 60 000
Sack gegen 40 000 im Vorjahre. Die noch im Innern
zurückgebliebenen Nüsse, welche infolge der erwähnten
kriegerischen Unternehmungen nicht an die Küste ge-
langen konnten, schätzt man auf ungefähr 20 000 Sack.
Der verhältnißmäßig günstige Ausfall der Ernte war
dem reichlich gefallenen Regen und dem Fernbleiben
der Heuschreckenplage zu danken.
Die Anfuhr von Sesamsaat in Mozambique und
im Kap Delgadodistrikt übertraf die des Vorjahres
um etwas und dürfte mit 15 000 Sack nicht zu hoch
geschätzt sein. Dieser Artikel kommt hauptsächlich von
den kleineren Plätzen des nördlichen Distrikts, aus
welchem sich jedoch im Oktober des letzten Jahres
die indischen Händler sämmtlich zurückziehen mußten,
so daß wohl einige 1000 Sack keine Käufer mehr
gefunden haben und auf diese Weise zu Grunde ge-
gangen sind. ·
Nach Oelsaaten nimmt Gummi elastikum als
Hauptprodukt des Mozambiquedistrikts die Aufmerk-
samkeit in Anspruch.
Die Ausfuhr dieses Artikels von Mozamblque
kann auf 2000 Sack und die vom Sbodistrikt auf
etwa 1000 Sack geschätzt werden. Namentlich der
in Mozambique angebrachte Gummi verschlechtert sich
von Jahr zu Jahr und besteht in der Hauptsache
aus sogenanntem gekochten Gummi. Bessere Sorten
kommen kaum noch vor, und wenn auch, so sind sie
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stets unrein. Die Regierung trägt sich mit der Ab-
sicht, die Ausfuhr des gekochten Gummis zu ver-
bieten, damit dem Beisplele der benachbarten deutschen
Kolonie folgend, da man zur Einsicht gekommen ist,
daß man nur auf diese Weise dem rücksichtslosen
Ausbeutungssystem der Gummipflanze seitens der
Neger und der dadurch entstandenen Gefahr ihres
Eingehens begegnen kann.
In Grenadillholz blieben die Ankünfte sehr gering,
da auf den europäischen Märkten wenig Nachfrage
herrschte.
Der Grenadillholzbaum kommt an der ganzen
Küste vor, und die Ausfuhr ließe sich beliebig steigern,
falls dem Artikel eln neues Absatzfeld geöffnet würde.
Schildpatt wurde im gewohnten Umfange ange-
bracht. Die Ausfuhr dürfte etwa 400 kg betragen haben.
Die Anfuhr von Wachs geht immer mehr zurück
und hat sich auf eine geringe Menge beschränkt.
Dieser Artikel, ebenso wie Sesamsoat, kommt
ausschließlich von den nördlichen Distrikten zwischen
Mozambique und Ibo. Da letzterer Platz günstigere
Zollbedingungen hat, so scheinen diese Produkte alle
ihren Weg über Ibo zu nehmen.
So kamen von den geernteten 15 000 Sack Saat
etwa 10 000 Sack in Ibo und nur 5000 Sack in
Mozambique an, während die Wachsanfuhr in Ibo
etwa 100 Tons erreichte, in Mozambique dagegen
nur einige Tausend Kilogramm.
Unter den übrigen Produkten des Mozambique-
distrikts kommen noch Mais und Mtama (Negerkorn)
in Frage. Diese Produkte lassen jedoch für die
Ausfuhr nach Europa keine Rechnung und werden
hauptsächlich nach Sansibar, Aden, Bombay versandt.
Im letzten Jahre herrschte in Transvaal infolge dor-
tiger Mißernte lebhafte Nachfrage, und ein großer
Theil fand zu guten Preisen seinen Weg nach Lou-
renco-Marques. Die Gesammternte wird auf etwa
50 000 Sack zu schätzen sein, von denen mindestens
30 000 Sack nach Lourengo-Marques gesandt sind.
Da die letzteren in freler Durchfuhr geschickt werden,
sind sie in der Ausfuhrstatistik von Mozambique nicht
einbegriffen. Der Werth der Ausfuhr vergrößert sich
dadurch um weitere 300 000 Mark.
Deutschlands Antheil an der Ein= und Ausfuhr
im Jahre 1896 war folgender:
Einfuhr aus Deutschland:
Baumwollenwaaren 69 223 Mk.
Papierwaaren . 6311-
Lebensmittel 13 427=
Pulver und Gewehre 20 756
Cement, Holz, Strelchhölzer 8 333 -
Parfümeren 1 521 =
Perllen 2 808
Tabak, Cigarre 7 697.=
Metallwaaren. 4198
Getränke 8 066
Kohle 25 146=
Zusammen einschl. anderer Waaren 178 588 Mk.