können auf Grund neuerer Mittheilungen des „Church
Missionary Intelligencer“, wie folgt, ergänzt
werden.
Die Gesellschaft (eine hochkirchliche, nicht, wie es
in der Denkschrift hieß, eine Baptistenmission — ge-
gründet 1799) besitzt in Deutsch-Ostafrika folgende
Stationen:
1. In der Landschaft Usagara: Mamboia (mit
56 Christen und 155 Schülern), Mpwapwa (mit
50 Christen und 30 Schülern), Kisokwe (mit 130
Christen und 135 Schülern);
2. Am Nyanza-See (Speke-Golf) Nasa (mit
32 Christen und 600 Schülern). An Stelle des
1896 verstorbenen Missionars Nickisson ist hier
Missionar A. Whitehouse getreten.
Alle diese Niederlassungen gehörten bisher zu
der unter Bischof A. R. Tucker stehenden Diözese
„Aequatorial-Ostafrika". In Zukunft wird Bischof
Tucker nur den Nyanzabezirk als Diözese behalten,
während ein Bezirk für die Küste und Usagara als
besondere Diözese einem (vom Erzbischof von Canter-
bury) nen zu ernennenden Bischof unterstellt werden
soll.
Der Vorstand der Evangelischen Missionsgesell-
schaft für Deutsch-Ostafrika hat beschlossen, den Pfarr-
amtskandidaten Trittelvitz zu Greifswald in die
Leitung der Mission zu berufen. Herr Trittelvitz
wird Anfang Mai in sein Amt eintreten. Bis dahin
wird der auf Urlaub befindliche Missionar Döring
die Geschäfte führen (vergl. Kol. Bl. 1897, S. 723).
Der Letztere wird demnächst bis auf Weiteres eben-
falls in der heimathlichen Missionsarbeit verbleiben
und sich insbesondere der Pflege der Missions-
gemeinden (bei Missionsfesten 2c.) widmen.
–—4
Die Mission der Weißen Väter hat bekanntlich
seit etwa 1 ½ Jahren ihre Thätigkeit auf das Land
Urundi (Nordostecke des Tanganyikasees) ausgedehnt.
Ueber die im nördlichen Theil dieses Landes belegene
Antoniusstation in Usigi, Bezirk Usumbura, ist auf
S. 663 f. des Kol. Bl. Jahrg. 1897 berichtet. Auch
im Süden in Misuyi hat Bischof Gerboin aus
Ushirombo neuerdings eine Station gegründet und
Franz Taverstation benannt.
—
In „Gott will es“ lesen wir: Sechs Missionare
vom heiligen Herzen Jesu, die Patres J. Eberlein,
J. Schmitz, J. Viegen und H. Nollen sowie die
Brüder J. Robel und A. van Russel, aus den
Missionshäusern zu Hiltrup und zu Salzburg, schifften
sich am 16. November v. Is. in Genua an Bord
des Lloyddampsers „Prinz Heinrich“" nach Herberts-
höhe ein. m„„
Für die katholische Mission in Deutsch-Südwest-
afrika, welche den PP. Oblaten übertragen ist, haben
sich am 15. September P. Rieger und zwei Laien-
116
brüder in Hamburg eingeschifft. Die junge Mission
zählt jetzt drei Patres und drei Brüder. Der Bau
eines Missionskirchleins in der Hauptstation Windhoek
ist vollendet. Dicht an dasselbe stößt das aus starkem
Segeltuch hergestellte Haus der Missionare.
——. —
Rus fremden Rolonien.
Reis- und Getreide zoll in Sansibar.
Nach einer Veröffentlichung der „Zanzibar Ga-
zette“ wird am 1. April d. Is. in Sansibar ein
Werthzoll für zum Verbrauch dorthin eingeführtes
Getreide und Reis in Kraft treten.
Britisch= Ostafrika.
Nach einer Verfügung des Königlich Großbri-
tannischen Kommissioners und Generalkonsuls Har-
dinge wird jede Person in Stadt und Distrikt
Mombas, welche sich nicht über genügende Mittel
zum Lebensunterhalt ausweisen kann, verhaftet und
ausgewiesen werden.
Statistik der gesammten Kolonien Cnglands.
Den „Statistical tables relating to the
Colonial and other possessions of tbe United
Kingdom, part XXI“ 1891 bis 1893, entnehmen
wir, daß der Schätzung im Jahre 1891 nach die
Gesammtbevölkerung in den außereuropäischen Kolo-
nien Englands: Singapore, Penang, Malakka, Ceylon,
Mauritius, Labuan, Hongkong, Australien, Fiji, Falk-
land-Inseln, Natal, Kapland, St. Helena, Lagos,
Goldküste, Sierra Leone, Gambia, Nordamerika,
Bermuda, Honduras, Westindien, Britisch-Guiana,
18 504 554 Köpfe betrug.
Die Gesammteinnahmen und zausgaben der obigen
Kolonien beziffern sich, wie folgt:
1891
1892 1893
Pfund Sterling
Gesammteinnahmen 48 874 635 48929 915 47 017 598
Gesammtausgaben 49499787 48 712 843 48 123 632
Bilanz. — 625 152 + 217072 — 1 106 C1
Mithin ergiebt nur das Jahr 1892 einen Ueber-
schuß, wobei freilich erwogen werden muß, daß Ost-
indien in den Statistical tables nicht berücksichtigt
worden ist.
Was die Zahl der europäischen Bewohner der
uns am meisten interessirenden afrikanischen Kolo-
nien betrifft, so sind die Angaben leider lückenhaft,
sie stellt sich folgendermaßen dar:
1881 1891 1892 1893
Natal . 1— 46788 42759 43742
Kapland — 376 987 – —
Lagos. . — 150 — —
Goldküste (keine Angabe),
Sierra Leone 261 224 — —
Gambe— 64