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Neueres über die Gewürznelkenkultur in Sansibar.“)
Wie der „Chem. and Drugg.“ erfährt, stellt
eine leitende Nelkenfirma in Sansibar augenblicklich
Versuche an, die Nelken künstlich zu trocknen. Der
hierzu dienende Apparat war ursprünglich zum Aus-
brüten von Seidenraupenkokons bestimmt und besteht
aus einem oblongen Ofen, welcher mit einem Mantel
für Wasserheizung umgeben und mit geeigneten Fächern
versehen ist. Man hofft durch Erwärmen des Wassers
auf 180°% F. in zwei Stunden dasselbe erreichen zu
können, was man bei natürlichem Trocknen an der
Somne in drei bis vier Tagen erreicht. Gegenwärtig
erfordert das Trocknen der Nelken diese Zeit; sie
werden des Morgens in der Sonne ausgebreitet und
des Abends unter Dach gebracht und erfordern die
sofortige Bereitschaft vieler Hände, sobald Regen droht.
Man verhehlt sich übrigens nicht, daß die Qualität
der Nelken ebenso von der Art des Pflückens wie
von der des Trocknens abhängt.
Laut offiziellen Angaben kosteten in Sansibar
am 24. Dezember v. Is.: Sansibar-Nelken 2,50 bis
2,87 Dollar per Frasilah von 35 Pfund, Pemba=
Nelken 2,5 bis 2,75, Nelkenstiele 0,39 bis 0,42.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Pemba-Ernten in
den nächsten Jahren die reichen Ernten der letzten
Jahre nicht übertreffen werden. Viele Bäume sind
alt und zeigen nur noch schwache Beblätterung;
manche Schambas gleichen mehr Wäldern als Pflan-
zungen, und zahlreiche Bäume müssen gefällt und als
Bauholz verwendet werden. Dr.
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Ueber den Pandel von Lagos
wird von gut unterrichteter Seite berichtet:
Der Werth des Einfuhrhandels der Kolonie Lagos
im Jahre 1896 betrug 901 474 Pfd. Sterl. 17 Schill.
1 Pce. Für 19 777 Pfd. Sterl. 17 Schill. 10 Pre.
dadon waren Transitwaaren, die nach Porto Novo 2c.
weitergingen.
Der Werth des Exports belief sich auf
975 263 Pfd. Sterl. 5 Schill., doch ist diese Summe
nicht genau, da in ihr die von Porto Novo in
Durchsracht kommenden Produkte einbegriffen sind.
Unbegreiflicher Weise führt die Statistik den Werth
dieser Durchfrachten nicht besonders auf.
An Zoll wurden insgesammt 162 514 Pfd. Sterl.
16 Shhil. 11 Pce. eingenommen. Hierin sind 637
Pfd. Sterl. 6 Schill. 9 Pce. Transitzoll eingeschlossen.
Die Haupt-Zolleinnahmen lieferte der deutsche
Handel.
#u#bdir Spirituosen wurden insgesammt 121 581
2 Sterl. 19 Schill. 3 Pce. an Zoll eingenommen.
ie Spiritnosen-Licenzen trugen der Kolonie 5010
d. Sterl. ein.
benil der Salzeinfuhr, die insgesammt 5251 Tons
betrug und 1312 Pfd. Sterl. 19 Schill. 2 Pce.
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1.
)Aus dem „Tropenpflanzer“ Nr. 4 1898.
Zolleinnahmen brachte, war Deutschland mit 1198
Tons betheiligt.
Tabak wurden 749 350¼ lbs. eingeführt, wo-
für 15 127 Pfd. Sterl. 5 Schill. 7 Pce. Werth
deklarirt waren. Der Zoll darauf lieferte 9366 Pfd.
Sterl. 17 Schill. 7 Pce. Einnahme.
Von England kamen 632 375 lbs.
Aus Deutschland= 60 559 =
Aus Brasilien = 55 973 -
In Cigarren behauptete Deutschland mit einer Ein-
fuhr von 640 092 Stück im Werthe von 1628 Pfd.
Sterl. 11 Schill. 8 Pce. das Feld. Von England
kamen 59 100 Stück und von Gran Canaria
19 100 Stück.
An Baumwollwaaren lieferte England 16 561
Parcels im Werthe von 300 565 Pfd. Sterl.,
Deutschland 2966 Parcels im Werthe von 49 038
Pfd. Sterl. Insgesammt wurden für 350 063 Pfd.
Sterl. 2 Schill. 3 Pce. Baumwollwaaren eingeführt
und 17 503 Pfd. Sterl. 3 Schill. 1 Pce. Zoll
darauf gezahlt.
Für 5891 Pfd. Sterl. 7 Schill. 10 Pce. Werth
an Pulver kam in Lagos an, davon aus Deutsch-
Tland für 5389 Pfd. Sterl. 15 Schill. 2 Pre.
In Mineralwasser hat Deutschland England
überflügelt. Aus Deutschland kamen 2426 Kisten,
aus England dagegen nur 2163 Kisten.
An Bier führte Deutschland 4579¼ Dothd.
Flaschen ein, England dagegen nur 3254 Dtzd.
Perlen im Werthe von 11 617 Pfd. Sterl.
11 Schill. 1 Pce. wurden importirt. England ist
daran mit 7795 Pfd. Sterl. 12 Schill. 10 Pre.,
Deutschland mit nur 543 Pfd. Sterl. 11 Schill.
betheiligt. Gran Canaria figurirt mit 2565 Pfd.
Sterl. indirekter Einfuhr von Korallen, die von
Genua nach Gran Canaria gesandt werden.
Schuhwerk wurde für 1018 Pfd. Sterl. 5 Schill.
importirt. Deutschland nahm nur mit 30 Schill.
Theil daran.
Brot und Biskuits wurden insgesammt 178 6211b8.
eingeführt, davon von England allein 177 927 lbs.
im Werthe von 2224 Pfd. Sterl. 1 Schill. 8 Pre.
Butter lieferte England 6259 lbs. für 521 Pfd.
Sterl. 11 Schill. 4 Pce., Deutschland 2616¾¼ lbS.
für 218 Pfd. Sterl. 1 Schill. 3 Pre.
Mehl wurden 3289 Faß eingeführt, davon aus
England 3238 Faß im Werthe von 3171 Pfd.
Sterl. 3 Schill. 7 Pre.
Auch in Provisionen trug England den Löwen-
antheil davon. Die Gesammteinfuhr betrug 5653
Kolli im Werthe von 7923 Pfd. Sterl. 11 Schill.
9 Pce. Deutschland nahm nur mit 144 Kolli im
Werthe von 385 Pfd. Sterl. 8 Schill. 10 Pre.
daran Theil, während Großbritannien 4638 Kolli
im Werthe von 6590 Pfd. Sterl. 6 Schill. 8 Pre.
einführte.
Cement führte Deutschland nur 801 Barrels
ein, England dagegen 4572 Barrels.