harte Boden sein, der nach Abholzung infolge der
Hitze aufspringt.
Der größte Theil der Memeniederung scheint
jedoch zur Anlage von Pflanzungen geeignet zu sein.
Am 25. morgens 7 Uhr marschirten wir von
Bongé ab und erreichten um 10⅛ Uhr das ver-
hältnißmäßig große Iloani, Häuptling Nasseri, welches
durch eine Rinderherde mit theilweise großen und
in ausgezeichnetem Zustande befindlichen Stücken
neben Prachtexemplaren von Ziegen und Schafen
auffiel. Auch das oben erwähnte Ekumbe Nene
erfreute sich dieses Vorzuges.
Um 12 Uhr 35 Min. verließen wir das gast-
freundliche Iloani, passirten um 1 Uhr 20 Min. das
durch die Pocken hart mitgenommene Dikomi, Häupt-
ling Amadia, erreichten Bongo um 3½⅛ Uhr, über-
schritten den Dibambafluß, in dessen Bett wir längere
Zeit entlang marschirten, und kamen um 5 Uhr
50 Min. in Böa an, welches von seinen Bewohnern
verlassen war, weil dieselben von unserem Anmarsch
gehört hatten, und glaubten, wir seien auf Veran-
lassung ihres in Victoria wegen Mordes in Unter-
suchungshaft befindlichen Häuptlings Nemba gekommen,
um das Dorf zu zerstören. Erst spät am Abend
gelang es unseren in Bongé angenommenen Trägern,
einige Leute zusammenzubringen; in der Nacht fand
sich allmählich das ganze Dorf ein. Dasselbe stellte
mir am anderen Morgen bereitwilligst Träger nach
Bibundi, welches nach Aussage einiger Leute vier
Tage entfernt liegen sollte, während man mir in
Bongé von zwei Tagen gesprochen hatte. Der
Stationsleiter Romberg verabschiedete sich hier von
mir, um per Kanu nach Rio del Rey zurückzukehren.
Ich setzte am 26. morgens 7 Uhr die Reise fort;
nach außerordentlich steilem und starkem Anstieg kam
ich in Barombi ba Mokundane, Häuptling Matia
Molambe, um 10 Uhr an. Der Berg, auf dem
wir marschirten, wurde von den Barombileuten Mu-
kurri ma muto, von den Bambukos später Mukurri
Mokke genannt. Um 11 ½ Uhr überschritt ich den
etwa 30 m breiten Uonge (zwischen Sanje und
Bibundi in die See mündend) und betrat damit
das Bambukogebiet, dessen ersten Ort Dikingi, Häupt-
ling Meme, ich um 12 Uhr 20 Min. erreichte. Der
Weg von Barombi nach Dikingi war verhältnißmäßig
gut gereinigt. In Dilkingi fiel mir auf, daß alle
Leute stark schnupften. Um 1¼ Uhr marschirte ich
von Dikingi ab. Um 2 Uhr 10 Min. überschritt
ich nach steilem Anstieg den in den Monge münden-
den Kossefluß, den ich während des Marsches noch
fechsmal zu kreuzen hatte, und kam in Kosse, Häupt-
ling Binde, um 4 Uhr an. Der letzte Theil des
Weges stieg ununterbrochen steil an. In Kosse fand
ich Kokosnüsse, deren es in Dikindi sehr viele gab,
nicht mehr vor. Ohne Aufenthalt setzte ich trotz der
Ermüdung meiner Leute den Marsch fort, um noch
vor Einbruch der Dunkelheit Mongonge zu erreichen.
Leider war der Weg mehr wie schlecht. Fortwährend
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Anstieg auf spitzem Gestein, der Weg nur eine Ele-
fantenfährte, vielfach gesperrt durch umgefallene
Baumstämme.
Müde und matt kamen wir um 6 ¼ Uhr in
Mongonge, Häuptling Gumbe, an, wo eine geschenkte
und schnell geschlachtete Ziege die Lebensgeister meiner
vollständig ermatteten und schlappen Träger wieder
erweckte. In Kosse fiel mir die große Zahl grauer
Papageien auf, die gar nicht scheu waren und den
Schützen auf 50 Schritte herankommen ließen, auf
dem Marsche dorthin die große Zahl Elefantenfährten.
Sämmtliche Bambukodörfer zeichneten sich durch Reich-
thum an auffallend großen und schönen Schafen und
Ziegen aus.
Den Bitten meiner Träger, einen Ruhetag zu
machen, konnte ich nicht Folge geben, da ich in Bi-
bundi erwartet wurde, und marschirte am 27. früh
6⅛¼ Uhr von Mongonge ab. Bei der Wahl zwischen
dem längeren, aber besseren Weg über Bumana und
dem kürzeren, aber beschwerlicheren über Sanje ent-
schied ich mich leider für den letzteren; denn zum
Theil mußte der Weg erst mit Buschmessern frei-
geschlagen werden, abgesehen davon, daß er fortwährend
steil absiel und derartig steinig war, daß uns Allen
das Marschiren recht beschwerlich wurde.
Um 7 Uhr passirten wir den Fluß Besse mit
wenig Wasser, nach Angabe der Leute bei Sanje in
die See mündend, um 7½⅛ Uhr den Mussombefluß
ohne Wasser, ebenfalls bei Sanje in die See mün-
dend. Um 7¼ Uhr kamen wir an einen sehr hohen
und steilen Anstieg, an dem einer unserer Träger
beinahe durch Abstürzen verunglückt wäre. Er kam
mit einer ziemlich tiefen Fleischwunde und einigen
Hautabschürfungen davon. Um 7 Uhr 50 Min.
überschritten wir den Mussingelefluß, auf dessen an-
derer Seite sich ein wunderbar schöner Wasserfall
befand, der etwa 100 m steil herabfiel in einen
kleinen Gebirgssee mit auffallend klarem blauen Wasser.
Ich will hier schon bemerken, daß der Weg von
Mongonge nach Bibundi bei nur wenig Regen un-
passirbar wird, da zum Theil in den Flußbetten
marschirt werden muß. Nachdem wir um 8¼ Uhr
nochmals sehr steil und hoch abgestiegen waren, um
8 Uhr 10 Min. den Divitutefluß passirt hatten,
kamen wir um 12 Uhr in Sanje und um 2 Uhr
in Bibundi an. Zwischen Sanje und Bibundi
trafen wir nur den Uonge= und den Bibundifluß, die
beide überschritten werden mußten. Nach eingezogenen
Erkundigungen münden die obengenannten Flüsse
nicht bei Sanjc, sondern bei Diongo in eine seeartige
Lagune.
Gezeigt hat mir die Reise, daß das Balundu-,
Barombi= und Bambukoland zu den fruchtbarsten
Plantagenländern gehört und der Boden zum großen
Theil an Güte dem zwischen Boniadikombo und
Mbnige nicht nachsteht.