16. Mai in Begleitung des Bruders Johannes
wieder in seine Mission zurückgereist.
P. Schoch, apostolischer Präfekt von Transvaal,
aus der Kongregation der Oblaten, ist gestorben.
Er befand sich auf der Rückreise nach Deutschland,
um im Missionshause zu Hünfeld Wiederherstellung
seiner Gesundheit zu suchen; ein heftiges Fieber
raffte ihn auf hoher See hinweg. P. Schoch hatte
im vorigen Jahre längere Zeit auch Deutsch-Süd-
westafrika bereist.
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Aus fremden Kolonien.
Bericht über den Obstbau und Obsthandel in Madeira.
Einem vom britischen Foreign Office herausge-
gebenen, für das Parlament bestimmten Bericht über
den Obstbau und Obsthandel von Madeira (Nr. 408
der Reports on subjects of general and com-
mercial interest, London 1896) liegen die Beob-
achtungen zu Grunde, die der englische Vizekonsul in
Funchal während eines mehr als zehnjährigen Auf-
enthalts in Madeira, zum Theil mit Unterstützung
des Botanikers Prof. Rebougas in Rio de Janeiro,
gemacht hat. Der Bericht bestätigt einerseits die
außerordentliche Fruchtbarkeit der von der Natur in
so hohem Maße begünstigten Insel, weist aber anderer-
seits auf eine Reihe von Umständen hin, die den
Ertrag in Bezug auf Quantität und Qualität beein-
trächtigen, die Produktion erschweren und eine Be-
theiligung fremden Kapitals zur Zeit nicht als räthlich
erscheinen lassen. Zu diesen Umständen gehören der
theure Bodenpreis, namentlich in der Nähe Funchals,
des einzigen Hafens, sowie die aus der Zersplitterung
des Grundbesitzes sich ergebenden Mißstände und der
Wassermangel. Letzterer ist hauptsächlich auf die
ungenügenden Vorkehrungen zum Sammeln des
Quellwassers und des während der Wintermonate
fallenden Regens zurückzuführen. Die Regierung
scheint Maßnahmen zu erwägen, die zunächst wenig-
siens an der Südküste die Wasserfrage in befriedi-
gendem Sinne lösen sollen. Das Betriebssystem
steht auf sehr niedriger Stufe; Fruchtwechsel und
Verwendung künstlichen Düngers sind unbekannt.
Das dem Berichte beigefügte Verzeichniß der in
Madeira angebauten Früchte enthält zahlreiche An-
gaben von botanischem und landwirthschaftlichem
Werthe. Von den Fruchtarten, die einzeln und ein-
gehend beschrieben werden, seien hervorgehoben:
Avocadobirne (portug. abocate, botan. Persea gra-
tissima), Banane, englische Tomate (bot. Phbysalis
peruviana), Custardapfel (port. anona), Guave,
Limone (Citrus medica, C. limonum, C. acida),
Loquate (bot. Photinia japonica), Mango, Melone,
Orange, Passionsfrucht (port. maracuja, bot. Passi-
llora alata), Ananas.
Die Regenmenge des Jahres 1895, in Funchal,
250 Fuß Meereshöhe, gemessen, ist aus folgender Ta-
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belle ersichtlich:
Januar 5,75 Kubikzoll,
Februar. 9,12 -
März 2,97 -
April 4,07 -
Mai 0,57 -
Juni. 045
Juli 0,00 -
August 0,00 -
September. 5,58 -
Oktober. 18,43 -
November 7,04 -
Dezember 3,30 -
Total 57,28 Kubikzoll.
Sammlung französischer Grenzabkommen.
Das französische Auswärtige Ministerium hat in
Form eines Gelbbuches eine Sammlung aller Ab-
kommen veröffentlicht, welche seitens Frankreichs mit
anderen Mächten über afrikanische Gebiete von 1881
bis 1898 abgeschlossen worden sind. Die größte
Zahl Verträge dieser Art, nämlich acht, hat Frank-
reich mit Großbritannien vereinbart. Sechs sind
mit dem Kongostaat, nur vier mit Deutschland er-
forderlich gewesen.
Basutoland im Jahre 189%9.
Aus dem als Parlamentsvorlage (Colonial
Reports-Annual No. 224) veröffentlichten Jahres-
bericht über Basutoland für 1896/97 geht hervor,
daß die Hemmnisse, denen die Entwickelung der Ko-
lonie infolge der Ninderpest und innerer Unruhen
ausgesetzt war, noch nicht völlig behoben sind.
Die Gesammteinnahmen für das Jahr bis zum
30. Juni 1897 beliefen sich auf 45 867 Pfd. Sterl.
11 s. 2 d., darunter 22 810 Pfd. Sterl. 5 s. 0 d.
aus der Hüttensteuer, deren Einziehung nur im Be-
zirke Berea Schwierigkeiten begegnete. Die Gesammt-
summe der Ausgaben ist nicht angeführt; es werden
nur die außerordentlichen Aufwendungen hervorge-
hoben, die zur Bekämpfung der Seuche erforderlich
waren (5478 Pfd. Sterl.).
In der Zeit vom 31. März 1896 bis 31. März
1897 wurden zollpflichtige Waaren im Werthe von
135 560 Pfd. Sterl. eingeführt, und zwar 64 130
Pfd. Sterl. aus der Kapkolonie, 71 430 Pfd. Sterl.
über den Oranje-Freistaat. Im vorangegangenen
Jahre betrug die Einfuhr 104 858 Pfd. Sterl.
Die ziffernmäßigen Angaben über die Ausfuhr
reichen nur bis zum 31. Dezember 1896, geben also
noch keinen Aufschluß über die Verwüstungen, die
die Rinderpest angerichtet hat (März bis Juni 1897).
Die Ausfuhr bewerthete sich vom 31. Dezember 1895
bis 31. Dezember 1896 auf 160 277 Pfd. Sterl.
0 s. 2 d.; davon gingen 41 605 Pfd. Sterl. 0 S. 1 d.
nach der Kapkolonie, 118 672 Pfd. Sterl. 0 s. 1 d.
nach dem Oranje-Freistaat.