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haften Ausbeute zu erwerben bleibt, was unter dem
Schutze des Zolltarifs erleichtert wird, sofern mehr
Sorgfalt auf die Bedürfnisse des Marltes verwendet
wird.
Die direkten Abgaben setzen sich, wie folgt, zu-
sammen:
Dollar
Grundsteuer. 38 800
Gewerbesteuer 45 000
Stempelsteuer 41 000
Registersteuer 14 600
Miethssteuer 8 700
Rentensteeier 1 600
Abgaben für Titel= u. Ordensverleihungen 7 000
Gerichtsstra en 7 000
Verschiedene Gebühren 13 700
Sonstige Abgaben. .. 12 660
Zusammen 190 060
— 570 000 Mk.
Aus dieser einfachen Aufzählung ist die Gering-
sügigkeit der unmittelbaren Steuern ersichtlich. Und
diese werden nur erhoben mit einem großen Kosten-
aufwand, der zur Erhaltung des Personals der ver-
schiedenen Dienstzweige nöthig ist, abgesehen davon,
daß sie zu Mißbräuchen und Scherereien Anlaß geben,
woraus manchmal Ruhestörungen entstehen, zu deren
Beseitigung wieder nicht unbedeutende Ausgaben
erforderlich werden.
Angesichts dieser Verhältnisse ist der Ersatz oder
die Aenderung einiger dieser Steuern empfehlenswerth.
In diesem Sinne wurde schon unter dem 1 1. No-
vember 1896 vom Königlichen Kommissar der Provinz
die Steuer zu 3 pCt. vom Werth der ausgeführten
Waaren eingeführt und dafür Grund-, Gewerbe--,
Mieths= und Rentensteuer sowie die Verbrauchs-
abgabe und die Steuer auf Dienerschaft aufgehoben.
In Angola giebt es, namentlich in den Kaffce-
gebieten Loandas, einige bedeutende Pflanzungen,
jedoch ist deren Betrieb noch recht ursprünglich, so“
daß der Ackerbau Angolas noch bei Weitem nicht
leistet, was er mit vervollkommneten Hülfsmitteln
leisten könnte.
Aehnliche Beobachtungen lassen sich beim Gewerbe
der Provinz machen. Erwähnenswerth ist der Bergbau.
Schon 1838 glaubte, nach Ausweis verschiedener
Schriftstücke, die Regierung sich großen Vortheil vom
Abbau von Kupfer-, Eisen= und Schwefelminen ver-
sprechen zu können, die in Angola und Benguella
reichlich vorhanden sein sollten.
Später wurden Vorarbeiten zur Ausbeute von
Salpeterminen gemacht.
1854 und 1856 fanden neue Versuche mit Kupfer-
minen statt, doch lohnte sich die Arbeit nicht, weil
die Beförderungskosten zu hoch waren.
Ergebnisse von einigem Werth und Arbeiten von
gewisser Ausdauer findet man nur bei den Kupfer-
minen von Bembe.
Neulich sind in Mossamedes am Kassinga gold-
haltige Gebiete entdeckt worden, worüber jedoch sichere
Nachrichten fehlen.
Ebenso vermuthet man Gold und Kupfer in dem
vom Muninho südlich, parallel mit dem Chelegebirge,
bis zum Cunene liegenden Gebiet.
Ueber die Bevölkerungszahl Angolas liegen leider
keine glaubwürdigen Anhalte vor.
Die Ausgaben der Provinz werden folgender-
maßen berechnet:
Unterricht 13 381,000 Doll.
Missionen J79568,460
Arbeiten an der Ambacabahn 204 996,000
M W VU u u
Post und Telegraphie 46 007,900
Ackerbau. . . . . .. 2 446,000
Strafkolonie für Ackerbau 18 014,405
Der Elementarunterricht erfolgte in 40 Knaben-
und 13 (2) Mädchenschulen, und zwar:
Knabenschulen Mädchenschulen
in Loand 22 5
. Benguelle 4 3 Z
.Mossamedes 6 2 1200)
-Kongo 5 2
Lund 3 .
Besucht wurden diese Schulen von 352 Schwarzen,
121 Mischlingen, 183 Weißen, von denen 61 Euro-
päer und 122 Afrikaner waren. Leider ist diese
Ziffer geringer als die vor 30 Jahren in den Be-
richten angegebene bei einer kleineren Anzahl von
Schulen.
Aus dieser Thatsache darf gleichwohl nicht ge-
folgert werden, daß heute die zur sittlichen Entwicke-
lung der Eingeborenen getroffenen Maßnahmen weni-
ger durchgreifend seien. Der Staat unterstützt nicht
unbeträchtlich die Missionen, von denen eine große
Zahl sich mit dem Unterricht befaßt, in Loanda 3,
Benguella 6, in Mossamedes 6, in Kongo 4. Die
Erfolge dieser Missionen sind an einigen Stellen sehr
bedeutend. Die zur Zeit für den Missionsdienst
anfgewandten Staatsmittel sind ein Beweis für die
Ausnutzung eines Mittels zur Befestigung unseres
Besitzes.
Aber auch die materiellen Verbesserungen tragen
nicht unwesentlich zur Beschleunigung der Civilisation
in Angola bei. Zu den bedeutendsten dieser Ver-
besserungen gehört die bereits mit 308 km in Be-
trieb befindliche Ambacaeisenbahn, die 1886 begonnen
wurde und deren Einfluß aus folgenden Ein= und
Ausfuhrzahlen ersichtlich ist:
Zollamt Loanda:
Contos de Reis
(1 Mill. Reis)
Einfuhr Ausfuhr Insgesammt
1880 1 090 838 1 928
1881 1 215 921 2149
1882 967 829 1796
1883 1212 952 1 161
1884 1 138 1 111 2510
1885. 1 084 808 1 892
1886 958 716 1 674
1887 1 319 1 115 2 1341
1888 1227 936 2163
1889 1 360 1 189 2 3858
1890 156 3 459
7 1 892