Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

Die Uganda-Eisendahn 
ist am 1. November bis Makindu, 207 englische 
Meilen = 383 km von Mombassa, dem Verkehr 
übergeben worden. 
Fijii im Jahre 1397. 
Die Einnahmen betrugen nach einem englischen 
Blaubuch 74 491 816 s 1 d, die Ausgaben 73 231 2 
11 8 0 d. Unter den Einnahmen sind zu erwähnen 
die Erträge der Eingeborenensteuern (19 217 (5 8 
6 d) und der Zölle (32 994 2 8 1 d). 1896 be- 
liefen sich die Einnahmen auf 73 868 L 188 9 d. 
die Ausgaben auf 73099 L381 d. Die Besteuerung 
der Eingeborenen brachte 1 230 9 18 8 8 d mehr ein 
als 1896, dagegen sanken die Zolleinnahmen um 
1 225 8 11 8 1 d, hauptsächlich, weil die ein- 
heimische Produktion von Reis und Seife sich ver- 
mehrte und die Einfuhr infolgedessen nachließ. 
Die Bevölkerung zählte am 31. Dezember 1897 
121 798 Seelen, darunter 3 401 Europäer und 
99773 Eingeborene. Dichtigkeit der Bevölkerung: 
etwa 15½ auf die englische Quadratmeile. Der 
Werth der Ein= und Ausfuhr in den letzten vier 
Jahren ist aus folgender Zusammenstellung ersichtlich. 
Einfuhr. Ausfuhr. Zusammen. 
1894: 285 981 4 581 652 cK 867 633 4 
1895: 241 759= 332 2090 -- 573 968= 
1896: 242 492 435 342 -677 834 -- 
1897: 248 748 = 431 860 = 680 608 = 
Unter den Einfuhrländern nimmt (1897) Neu- 
Südwales mit 196 361 L 2 8 2d dbie erste Stelle 
ein; demnächst kommt Neu-Seeland mit 34728 
18 2 5 d. Umgekehrt geht die Hauptausfuhr nach 
Neu-Sceland (216 335 8 8.8 7 d), während hier 
Neu-Südwales mit 103 011 L 138 0 dan zweiter 
Stelle steht. 
Die Haupterzeugnisse der Kolonie sind Zucker, 
Kopra und Früchte. 
Es liesen 102 Dampfer und 27 Segelschiffe mit 
zusammen 124 128 tons ein; hierbei sind die zahl- 
reichen, dem interinsularen Verkehr dienenden ge- 
deckten und ungedeckten Fahrzeuge nicht mitgezählt. 
Das gesammte anbaufähige Land wird auf 
4953 920 Acres geschätzt. Davon befinden sich 
45 970 unter Kultur (23 118 Zuckerrohr, 19 912 
Kokospalmen, 1 254 Bananen u. s. w.). 
— — — 
Britische Lalomons= Inseln. 
Nach einer Bekanntmachung des britischen Ober- 
kommissars für den westlichen Stillen Ocean vom 
18. August 1898 sind die Bellona-, Stewart= und 
Rennel-Inseln, die Santa Cruz= und Reef-Gruppen 
und die Insel Tukopia dem Protektorate der britischen 
802 
Salomons-Inseln einverleibt, und alle auf denselben 
wohnenden oder sich aufhaltenden Personen der Ge- 
richtsbarkeit des genannten Oberkommissars unterstellt 
worden. 
Dandel und Schifffahrt Bombays- 1497/98. 
Nach dem „Jahresbericht des Handels und der 
Schifffahrt der Präsidentschaft Bombay für das 
Jahr 1897/98“ betrug der überseeische Waaren- 
handel der Stadt Bombay in den Jahren 1888/89 
bis 1897/98: 
1888/89: 
1889%0: 
1890/91: 
189192: 
1892/93: 
1893/94: 
1894/96: 
1895/96: 
1896/97: 
1897/98: 
Einfuhr 
Rupien 
263 838 591 
263 411 170 
275 121 600 
257 163 800 
252 243 422 
292 624 135 
287 867 245 
278 667 112 
268 550 833 
246 051 631 
Ausfuhr 
Rupien 
389 084729 
394 068 988 
378 594 093 
406 356 766 
404 503 321 
387 366 880 
343 719 837 
379 330 149 
331 622 842 
274 578 987 
Zusammen 
Rupien 
652 923 320 
657 480 158 
653 715 698 
663 520 566 
656 746 743 
679 990 935 
631 587 082 
657 997 261 
600 173 675 
520 630 618 
  
Der Gesammthandel in 1897/98 weist gegen das 
Vorjahr eine Abnahme von 79½ Millionen Rupien 
oder 13 péCt. auf, die Importe blieben um 22½ Mil- 
lionen oder 8.37 pCt. gegen 1896/97, um 8 pCt. 
gegen den Durchschnitt der vorangegangenen 10 Jahre, 
und um 10 pCt. gegen den Durchschnitt der voran- 
gegangenen 5 Jahre zurück, die Exporte um 
57 Millionen Rupien hinter denen des Jahres 
1896/97 zurück, das seinerseits wieder Ausfälle 
gegen die Vorjahre aufweist. 
Das ausgedehnte Elend von 1896/97 (Mißernte, 
Hungersnoth) beeinflußte die Importe des Jahres 
1897/98 schädlich, besonderk die der Luxusartikel, 
wie Seide, Wollenwaaren, Perlen, Uhren, Golddraht 
und als „Kleidungsstücke“ bezeichnete Waaren. Die 
gute Ernte von 1897/98 wird sich erst in den Zahlen 
des nächsten Jahres bemerkbar machen können. 
Der lähmende Einfluß der Pest machte sich während 
der zweiten Epidemie in ähnlicher Weise, wenn auch 
nicht in derselben Ausdehnung wie im Jahre 1896/97 
fühlbar. Die dem Passagierverkehr mit dem Binnen- 
lande auferlegten Quarantänevorschriften hielten zwar 
in diesem Jahre eine größere Anzahl Händler als 
im Jahre 1896/97 in Bombay zurück, verhinderten 
aber andererseits den Händler im Binnenlande am 
Besuche Bombays. Waaren, die der Händler im 
Binnenlande nicht brieflich zu beordern, sondern selbst 
auszusuchen pflegt, litten in der Folge bedeutend; es 
sind dies hauptsächlich Waaren wie Seide, roh und 
verarbeitet, Perlen, Steingut= und Glaswaaren, 
Phantasie-, Baumwollen= und Wollenwaaren. 
Der Wechselkurs mit Großbritannien unterlag im 
Berichtsjahre Schwankungen von 11½1/16 d, stand aber 
im Durchschnitt auf 15,4 d gegen 14,6 d in 1896/97 
und 13,6 d in 1895)/96.
	        
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