Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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Großen und Ganzen steril, bei Weitem herrscht die 
Pandanusvegetation vor, mit Haidekraut, Kannen- 
pflanzen und niedrigen mageren Farren, ein anderer 
Theil, besonders an der Westküste, bringt Hartholz 
hervor. In dem Distrilt Airai habe ich nach Kohlen 
graben lassen, in einer Tiefe von 1,80 m wurde 
aber auf eine äußerst zähe Thonschicht gestoßen, in 
den Bergen des Dorfes Eugull traf ich bis zu einer 
Tiefe von 6 m keine Kohlen; die Bohrungen werden 
fortgesetzt. 
Auf verschiedenen Inseln befinden sich Höhlen, 
deren Inhalt guanohaltig zu sein scheint, aus ihnen 
und von anderen Stellen sammelte ich eine Anzahl 
Bodenproben, von denen einzelne eine ausgezeichnete 
Farbe geben, die Wind und Wetter standhält. 
Von den zahlreichen guten Hölzern wurden 
Muster entnommen und der Firma Weber, Lohmann 
& Co. in Sydney zugesandt. ’ 
Auf der Insel Korror befinden sich eine Reihe 
Kakao= und Kaffeebäume, die gut tragen und schmack- 
hafte Früchte liefern, für den Export ist aber noch 
nicht genug vorhanden. Auch Tapioka findet sich 
dort. In neuester Zeit beginnen die auf den Palau 
ansässigen Jopaner, Indigo zu pflanzen, sie halten 
die Kultur für leicht und versprechen sich Erfolg 
davon. Der Lokalbeamte Gibbon ist angewiesen, die 
Eingeborenen zur Anpflanzung aller dieser Kulturen 
anzuhalten, wie auch solche Sämereien mit dem 
gleichen Auftrag an die ?apinsulaner unter den 
nöthigen Anweisungen vertheilt sind. 
In den Palau ist eine sehr wohlschmeckende 
Taube heimisch, die ihr als Nahrung dienenden 
Pflanzen sehlen in Yap aber fast gänzlich, es sind 
deshalb junge Bäumchen nach hier gebracht und 
ausgepflanzt, später sollen dann Tauben eingeführt 
werden. 
Die in bester Lage im Korrorhafen liegende 
Insel Malakal habe ich als herrenlos für die Ver- 
waltung in Besitz genommen. Sie hat eine Kuppel- 
sorm, fast gar kein Vorland und ist mit dichtem, 
nicht sehr krästigem Wald auf meist steinigem Boden 
bestanden; es entspringt auf ihr ein kleiner Bach, 
der das ganze Jahr hindurch Wasser liefert. Auf 
ihr haben sich 1892 die japanische Koshinkompagnie 
und später ein anderer japanischer Kaufmann Namens 
Kitchigawa niedergelassen, auch der jetzige Lokal- 
beamte Gibbon wohnt seit vielen Jahren auf ihr. 
Nach Feststellung der rechtlichen Verhältnisse habe 
ich die beiden japanischen Niederlassungen an die 
bisherigen Inhaber verpachtet und dem Gibbon das 
Recht eingeräumt, in Anerkennung seiner vortrefflichen, 
der Verwaltung geleisteten Dienste, das bisher von 
ihm bewohnte und bearbeitete Landstück für seine 
Lebenszeit weiter zu benutzen. Malakal ist in das 
Landregister eingetragen worden. 
Die Bevölkerung der Palau ist gezählt worden, 
und zwar die Eingeborenen durch ihre Häuptlinge. 
Danach befinden sich auf der Gruppe: 
Mission zu widmen. 
  
Europfeier 6 
(4 Spanier, der Kapuziner= 
mission angehörig, und 2 Eng- 
länder) 
Chamorros aus den Marianen 43 
Chinsen 1 
Japarner 23 
ohne Nationalitt .. 1 
farbige Engländenr 1 
zusammen Fremdmde J5 
Palauer selbst. 3748 
Gesammtbevölkerung 3823 
Da eine Reihe von Palauern in mehreren 
Dörfern Häuser besitzen, so ist es wahrscheinlich, daß 
mancher doppelt gezählt ist, die erhaltene Ziffer stellt 
sich dann noch niedriger. 
Die früher den Palau entnommenen Angehörigen 
des Polizeitrupps, die schon hier nur die besten 
Eigenschaften gezeigt, haben sich auch in ihrer Heimath 
musterhaft benommen, sie standen ganz zu mir und 
leisteten die schätzenswerthesten Dienste, die früher 
Entlassenen kamen sofort nach meiner Ankunft, 
meldeten sich, baten um Aufträge und brachten ihren 
früheren Kameraden Mengen derbegehrtesten Nahrung. 
Der Zufall wollte es, daß ich die Rückreise von 
Arthmau nach Malakal auf dem Kanu desselben 
Mannes machte, welcher vor ungefähr 40 Jahren 
der ständige Begleiter des jetzt verstorbenen Professors 
Semper war, und daß auch ich die große Geschicklich- 
keit in der Handhabung des schmalen Fahrzeuges 
bei einem Sturm bewundern konnte, trotzdem aus 
dem sehnigen Jüngling ein Greis mit weißem Bart 
geworden war. Seine Freude, als ich Sempers 
Namen erwähnte, war groß, und ich hatte eine Fluth 
von Fragen zu beantworten. Er ist Oberhäuptling 
von Aibuketh und vertraute mir sofort seinen Sohn für 
die Polizeitruppe an. 
Am 11. Dezember schiffte ich mich bei schwerem 
Wetter mit meinen Leuten ein, aber erst vier Tage 
später konnte das Schiff starken Sturmes wegen die 
drei gesteckten Anker aufnehmen und die Fahrt nach 
Yap antreten, das am 17. desselben Monats er- 
reicht wurde. 
Rus dem PBereiche der Wissivnen und 
der Ankisklaverei-Bewegung. 
Aus dem katholischen Schwestern-Missionshause 
in Hiltrup werden sich gegen Anfang August fünf 
Schwestern und gegen Anfang September sieben 
andere Schwestern in Genua einschiffen, um in Neu- 
Pommern ihre Kräfte dem Dienste der Südsee- 
Das „Missionsblatt der Brüdergemeinde“ ent- 
hält in der Juni-Nummer Nachrichten über alle drei 
ostafrikanischen Arbeitsgebiete dieser Gemeinde, 
denen Folgendes zu entnehmen ist:
	        
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