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diese Unterlage schichtenweise gepackt, jede Schicht
rechtwinklig zu der vorigen. Die Arbeit muß sehr
vorsichtig ausgeführt und der Tabak ganz gleich-
mäßig gepackt werden, damit keine Löcher dazwischen
entstehen. Der Haufen muß in der Weise gepackt
werden, daß von außen nur die Stielenden der
Blätter sichtbar sind. Der Haufen sollte 2,25 bis
2,60 m hoch sein und dann mit einer Lage „Sand-
blätter“ bedeckt werden.
Wenn der Tabak die richtige Feuchtigkeit hat und
die Luft im Schuppen nicht zu kalt ist, wird die
Temperatur im Innern des Haufens bald steigen
und ein angenehmer Geruch, wie von gebackenen
Aepfeln, wird sich bemerkbar machen. Im Innern
des Haufens wird etwas Feuchtigkeit verdunsten und
diese wird wieder in der Nähe des Randes des
Haufens, wo es kühler ist, kondensirt. Wenn der
erwähnte Geruch stark wird, muß der Haufen um-
gepackt werden, um das Verfaulen des Tabaks zu
verhüten. Die Zeit des Umpackens hängt von der
Qualität des Tabaks ab; wenn der Tabak leicht ist,
muß der Haufen öfter umgepackt werden als wenn
er stark ist. Um ganz bestimmt die richtige Zeit zum
Umpacken zu erfahren, follte ein Thermometer in die
Mitte des Haufens gebracht werden und eine halbe
Stunde dort bleiben, um die Temperatur des um-
gebenden Tabaks ermitteln zu können. Sobald die
Temperatur 49° C. erreicht hat, ist es Zeit umzu-
packen. Da die Temperatur des Haufens nicht
gleichmäßig vertheilt ist, sondern höher in der Mitte
als an den Rändern, ist es von größter Wichtig-
keit, beim Umpacken des Haufens die äußeren Bündel
in die Mitte und die inneren Bündel nach außen
zu legen, so daß jedes Bündel gleichmäßig gegohren
wird. Dieses muß jedesmal beim Umpacken des
Haufens geschehen. Um vollständige Gährung zu
sichern, muß der Haufen drei oder vier Mal um-
gepackt werden. Wenn umgepackt wird, muß jedes
Bündel ein wenig in der Luft geschüttelt werden,
und wenn Blätter zusammenkleben, so müssen sie
sorgfältig von einander gelöst werden, sonst verfaulen
sie sicher. Wenn faule Blätter vorhanden sind,
müssen sie sorgfältig entfernt werden, damit nicht der
ganze Haufen verdirbt.
Wenn die Gährung vollendet ist, d. h. wenn alle
Blätter eine gleichmäßig schöne Farbe erhalten haben,
wird der Haufen auseinander gemacht, und die
feuchten warmen Bündel werden wieder in Stöße
oder Haufen gelegt. Diese müssen fortwährend um-
gelegt werden, bis der Tabak ganz kalt wird. Er
darf dann ohne Gefahr in große Haufen gesetzt werden.
Die Zeit für vollständige Gährung ist vier bis
sieben Wochen, und das Abkühlen beansprucht ge-
wöhnlich zehn Tage.
Im Frühjahr, wenn die heißen Tage beginnen,
setzt die Gährung wieder ein. Zu dieser Zeit ist es
nöthig, die Tabakhaufen zu beobachten, und wenn der
Tabak warm und feucht wird, muß er wieder in
enge Reihen gelegt werden; oder wenn die erste
Gährung nicht befriedigend gewesen ist, darf der
Tabak eine Nachgährung durchmachen, die genau in
derselben Weise wie die erste ausgeführt wird. Hier-
nach konn der Tabak endgültig an einer trockenen
Stelle aufbewahrt oder verpackt und ausgeführt werden.
Es kann sein, daß die Gährung des Tabaks
langsam vor sich geht; in diesem Falle werden die
Bündel geschüttelt und neu verpackt, da Luftzufuhr
bei der Gährung eine große Rolle spielt. Die Luft
in dem Schuppen darf nicht zu trocken noch die
Temperatur zu niedrig sein, denn die Folge davon
würde sein, daß die Wärme des Haufens abnehmen
anstatt zunehmen würde. Es ist manchmal nöthig,
Gewichte auf den Haufen zu legen, da dieses die
Blätter näher zusammenpreßt und die Gährung
befördert.
Dieses sind die allgemeinen Grundsätze für das
Trocknen und Gähren des Tabaks, aber es ist ganz
unmöglich, diese Verfahren erschöpfend zu erklären,
sie können nur durch Erfahrung gelernt oder durch
Uebung gewonnen werden. Die Erfolge des ersten
Bersuches mögen nicht maßgebend sein. Aber wie
der Erfolg auch ist, so darf er nicht entmuthigen,
da man in allen Zweigen der Landwirthschaft zuerst
durch Uebung verschiedene Einzelheiten zu erlernen
hat, die man sich nicht durch mündliche Erklärungen
aneignen kann.
Warhall-Inseln.
Jaluit-Gesellschaft.
Der Bericht des Vorstandes lautet über das
Betriebsjahr 1901, wie folgt:
„ Wir sind wieder in der angenehmen Lage, auf
ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken zu können.
Der Kopraertrag der einzelnen Inselgruppen er-
reichte zwar nicht durchweg die normale Höhe, da-
gegen kam uns die anhaltend günstige Lage des
europäischen Marktes zu gute. Unsere Kokospflan-
zungen in der Marshall-Gruppe konnten auch in
diesem Jahre wieder etwas weiter ausgedehnt werden,
vor Allem aber bewährt sich das von uns einge-
führte System, die Eingeborenen durch Gewährung
von Vorschüssen zur Bepflanzung ihres Brachlandes
zu bewegen, vorzüglich. Erfreulich ist, daß endlich
auch die deutsche Sprache in einer auf Jaluit er-
richteten Missionsschule gelehrt wird. Nach den
schon jetzt erzielten Erfolgen dürfte sie bald das
„pidgin englishe verdrängen.
Nachdem der Norddeutsche Lloyd die versuchs-
weise eingerichtete Fahrt von Sydney über Herberts-
höh und Yap nach Hongkong wieder ausgehoben
hatte, konnten wir im Einverständniß mit dem Reichs-
Postamt den Fahrplan unserer „Ozeana“ dahin
abändern, daß das Schiff eine zweimonatliche Ver-
bindung zwischen Sydney bezw. Hongkong und den
Marshall= und Karolinen-Inseln unterhält.