Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

blick bilden. 
Kunsttischlerei. 
„Iroko“, wahrscheinlich eine Art Psychotria, hat 
mit dem Holz dieses Baumes die Struktur zum Theil 
gemeinsam; es ist ein Holz von gleichmäßig brauner 
Farbe, dessen Zellen indessen an den Rändern leicht 
weißlich gefärbt sind. Sein spezifisches Gewicht be- 
trägt 39½ englische Pfund pro Kubikfuß; die Stämme 
sind gerade, die Maserung runzelig, doch besitzt dos 
Holz einen leichten Glanz. Es ist leicht zu bearbeiten, 
obwohl es für Säge und Hobel etwas hart ist; es 
darf auch nicht gegen die Faser gehobelt werden, weil 
es sonst Neigung hat einzureißen. Zum Poliren ist 
es nicht sehr geeignet, weil sich dabei kleine Streifen 
bilden, die sich umsomehr hervorheben, je mehr man 
polirt. Zu Bauarbeiten dürfte das Holz gut zu 
verwenden sein. Dagegen ist es wenig wahrscheinlich, 
daß maon das Holz in Europa in der Möbelltischlerei 
würde verwenden können. 
„Oganwo“ ist eine Art Mahagoniholz, welches der 
Cedrelaart sehr nahe kommt. Es ist kaum möglich, 
dasselbe von dem Aximmahagoniholz zu unterscheiden 
und es würde deshalb von den Kunsttischlern leicht als 
afrikanisches Mahagoni ausgenommen werden. Es 
verarbeitet sich gut und nimmt eine schöne Politur 
an; die Farbe ist dunkelroth, sein spezifisches Gewicht 
beträgt 34½ engl. Pfund pro Kubikfuß; die Ober- 
fläche des Holzes ist glatt, die Poren zeigen keine 
weißen Stellen. Für Kunsttischlerer ist es gut geeignet. 
„Opepe“ ist eine merkwürdige Holzart, die im 
Ansehen wie in der Struktur keiner der anderen 
ähnelt. Die Farbe ist ein sehr schönes angenehmes 
Goldgelb. Die Maserung ist etwas runzelig und 
offen, doch ist das Holz sehr fest und hart; obwohl 
es nicht glänzt, ist seine Oberfläche doch weich anzu- 
fühlen und verursacht dabei, wie das Buchsbaumholz, 
ein gewisses Kältegefühl. Es nimmt leicht eine sehr 
schöne Politur an, auch leidet die Farbe des Holzes 
nicht durch Alkoholpolituren. Ein Kubikfuß wiegt 
47 ½⅛ engl. Pfund. Diese Holzart würde wegen ihrer 
Elgenschaften von den europäischen Trschlern zur 
Herstellung schöner Möbel sehr gesucht werden, wenn 
sie die Gunst des Publikums erringen würde. Sie 
ist sehr leicht zu bearbeiten, und schon der Sägeschnitt 
ist sehr glatt und erfordert nur ein leichtes Nach- 
hobeln. Das Holz läßt sich leichter sägen, als man 
nach seiner Härte erwarten könnte; es leistet keinen 
großen Widerstand, weil die Faser ziemlich kurz und 
brüchig ist. 
Das Holz eignet sich sehr gut zur 
— — 
Außenhandel der Kolonie Mo zambiaue im Jannar 1002. 
Im Monat Januar 1902 belief sich der Gesammt- 
werth des Handels der portugiesischen Kolonie Mo- 
zambique auf 1092272 Milrels. Die Einfuhr be- 
werthete sich auf 273 787 Milreis, die Ausfuhr auf 
95 293 Milreis, die Wiederausfuhr auf 16 834 
Milreis, der Transitverkehr (einschließlich des See- 
trausits) auf 518 093 Milreis, die Einfuhr in der 
  
301 — 
Küstenfahrt auf 70 965 Milreis und die Ausfuhr 
in der Küstenfahrt auf 114 638 Milreis. 
An der Ein-, Aus= und Wiederausfuhr waren die 
wichtigsten Häfen der Kolonie, wie folgt, betheiligt: 
Einfuhr Ausfuhr re 
Werth in Milreis 
Lourengo Marques 183 630 21 675 6346 
Mozambique . . ... 25 183 13353 1018 
Quilimane 18 998 6 903 526. 
Chinde. 25795 1 695 8946 
Inhambanen 10 344 16 186 — 
Die Einnahmen der Zollämter der Kolonie be- 
liefen sich im Januar 1902 auf 76 777 Milreis. 
Von dieser Summe wurden 53 933 Milreis in 
Lourenco Marques erhoben, 5485 Milreis in Mo- 
zambique, 3621 Milreis in Quilimane, 4143 Mil- 
reis in Chinde, 5031 Milreis in Inhambane. 
(Nach Boletim Official de Moçambiqne.) 
Rautschukerport aus Ccuador. 
Nach einem Berichte der Handelskammer von 
Guayaquil sollen im Jahre 1900 aus Ecuador nur 
1 103 511 Pfund Kautschuk ausgeführt worden sein 
gegen 1 441 823 Pfund im Jahre 1899, 1 588 660 
Pfund im Jahre 1898 und 1 121 288 Pfund im 
Jahre 1897. Den Grund für die Abnahme bilden 
dem Vernehmen nach die großen Transportschwierig- 
keiten, welche die Kautschuksammler in den Urwäldern 
des Jnnern und der östlichen Provinzen zu über- 
winden haben. 
Verschiedene Wikkheilungen. 
Deutscher Frauenverein für Rrankenpflege in den 
Rolonien. 
Zur Vorsitzenden des Deutschen Frauenvereins 
für Krankenpflege in den Kolonien ist an Stelle der 
verstorbenen Frau Gräfin v. Monts die Wittwe des 
ehemaligen Staatssekretärs des Reichspostamts, Ihre 
Exrellenz Frau v. Stephan, gewählt worden. Die 
neue Vorsitzende hat ihr Amt übernommen. 
Rolonial-Wirthschaftliches Komitee. 
In der Mitgliederversommlung vom 30. Mai 
d. Js. erfolgte die satzungsmäßige Neuwahl des ge- 
schäftsführenden Ausschusses als Vorstand für 1902 
bis 1905. Die Herren Karl Supf, Berlin (Vor- 
sitzender), Graf Eckbrecht v. Dürkheim-Montmartin, 
Hannover (stellvertretender Vorsitzender) und Professor 
Dr. Karl Dove, Jena (stellvertretender Vorsitzender) 
wurden einstimmig gewählt. 
Gleichzeitig ist der Jahresbericht des Kolonial= 
Wirthschaftlichen Komitees für 1901/1902 erschienen, 
der einen Ueberblick über die auch im letzten Berichts- 
jahre von dem Komitee entwickelte reichhaltige Thätig-
	        
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