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Abgesehen von etwas Transvaal-Geld ist nur
englisches Geld im Umlauf. Das einzige Bank-
geschäft ist eine Niederlassung der African Banking
Corporation in Franzistown.
Da das Protektorat zu dem südafrikanischen
Zollverein gehört, fehlt es an einer Nachwelsung
über die Einfuhr und Ausfuhr. Der Wert der zoll-
pflichtigen Waren, die in den beiden letzten Jahren
eingeführt worden sind, betrug schätzungsweise
70 000 und 80 000 K.
Goldminen bestehen zwar im Bezirke Tati, aber
die Arbeit ruht schon selt längerer Zeit.
Die Polizeitruppe besteht aus 12 Offizieren,
32 europäischen Unteroffizieren und Mannschaften
136 und Basutos. Sie erforderte 1902/03 39 760
und 1903%4 32 341 .
Cntdeckung von Petrolenmauellen in Ayvangella
(Jnbambane-Distrikt, por#tug.-Ostafrika).
Nach einer Notiz des „Jornal das Colonias“
sind im Inhambane-Distrikt, und zwar in Nyangella,
anscheinend reiche Petroleumquellen entdeckt worden.
Auf sehr vorteilhafte Analysen hin haben sich
bereits fünf Gesellschaften gebildet und mit Bohr-
versuchen begonnen, nämlich die Cape Inhambane
Oil and Mineral Deposit Co. mit einem Kapital
von 50000 2; die Nyangella Oil Syndicate of
Johannesburg und die Transvaal Oil Wells Co.
Lid. mit einem Kapital von je 30 000 2; endlich
die Pietermaritzburg Co. und die Delagoa Bay Co.
Nach Ansicht des Sachverständigen können die
an der Oberfläche liegenden Petroleumlager 450 Liter
Petroleum pro Tonne geben.
Die Bohrungen erstrecken sich bis jetzt nur auf
12 m Tiefe, indessen hat die Transvaal Oil Wells
Co. einen Diamantbohrer aufgestellt, der bis in die
Tiefe von 182 m reicht. Man beabsichtigt, das
Petroleum in Röhren nach Inhambane zu leiten,
wo es für den Konsum gereinigt werden soll.
In Lourenzo Marques plant-man eine Paraffin-
kerzenfabrik.
Perschiedene Wilteilungen.
Üüber Erfahrungen mit bhölzernen Eisenbahnschwellen
in tropischen Ländern.
Im Anschluß an den Artikel in Nr. 17 des
Deutschen Kolonialblattes von 1904, Seite 546 bis
547, über die Erfahrungen mit hölzernen Schwellen
in englischen tropischen Kolonien seien hier noch
einige weltere aus französischen Kolonien angeführt.
In allgemeinen herrscht auch hier das Bestreben,
die hölzernen Schwellen durch eiserne zu ersetzen,
und nur in solchen Gebieten, wo benachbarte Wald-
bestände leicht und billig hölzerne Schwellen liefern,
werden diese noch angewandt.
In Senegal (Linie Dakar—St. Louis) hatte
man auch Versuche mit Schwellen aus Fichte, Elche
und Rotbuche gemacht, die mit Kreosot getränkt
waren. Das Elchenholz nahm aber das Kreosot
schlecht auf, und durch Termiten und Feuchtigkeit
wurden die Schwellen noch schneller zerstört, als die
von Fichtenholz, welche höchstens drei Jahre hielten;
dasselbe war mit einheimischem Holz der Fall. Die
Schwellen aus französischer Rotbuche hielten noch
am besten, etwa sechs Jahre, und darüber und kosteten
in Dakar etwa 3 Fr. pro Stück. Die Tränkung
mit Kreosot schützt die Schwellen gegen Termiten
aber nur auf zwei bis drei Jahre. Jetzt geht man
auf dieser Linie ganz zu Eisenschwellen über.
Im Sudan (Linie Kayes—Miger) sind Schwellen
aus vier einhelmischen Holzarten benutzt worden,
welche nicht durchtränkt waren, höchstens drei Jahre
vorhielten und etwa 60 Cent. kosteten. Zerstörung
durch Termiten und Buschbrände machen auch hier
baldigen Ersatz durch Eisenschwellen wünschenswert.
In Cochinchina und Anam haben nur wenige
Linien noch Holzschwellen, für welche drei ein-
heimische Baumarten zur Verfügung stehen. Die
Schwellen werden nicht mit Kreosot getränkt, sondern
mit einem Anstrich von Karbolineum versehen, welcher
die Termiten einige Jahre abhält. Die Schwellen
halten sechs bis sieben Jahre, vorausgesetzt, daß der
erste Karbolineumanstrich erst erfolgte, wenn das
Holz ganz ausgetrocknet war. Der Preis einer
Schwelle beträgt etwa 2,20 Frcs.
Titeratur.
Deutschland, Monatsschrift für die gesamte
Kultur, enthält in Nr. 29 (3. Jahrgang, Heft 5)
von 1905 einen Aufsatz: „Deutsch-Südwestafrika
und die Auswanderung nach Niederländisch-
Indien“, in dem vorgeschlagen wird, den jetzigen
starken Abgang junger Deutscher nach Niederländisch-
Indien via Hollond, soweit es sich nicht um un-
lautere Elemente handelt, nach Deutsch-Südwestafrika
hinzulenken. Neben der Betonung der Notwendig-
keit der Besiedlung dieses Schutzgebietes durch weiße
Ansiedler wird eingehend dargelegt, wie schlecht die
Aussichten für junge Deutsche sind, die sich für die
Fremdenlegion in den niederländischen Kolonien an-
werben lassen.
Der Krieg zwischen Rußland und Japan.
Auf Grund zuverlässiger Quellen bearbeitet von
Walter Erdmann v. Kalinowski, Kal. Preuß.
Hptm. a. D. Heft 5. Mit 3 Skizzen. Verlag
* Mbelchen Buchhandlung, Berlin. Preis
.176.
Der Inhalt von dem am 15. Januar 1905
abgeschlossenen Heft 5 ist folgender: Der Feldzug in
der Mandschurei (Fortsetzung); die große russische