Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

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VII. Todesursachen im Jahre 1904 
  
bei der männlichen Bevölkerung 
bei der weiblichen Bevölkerung 
zusammen 
  
Verwaltungs- 
bezirk und 
Wohnort 
wasserfieber 
Dysenterie 
erscheinungen 
Sonstige 
  
  
  
Folge- 
erscheinungen 
eiten 
Dysenterie 
Typhus 
Sonstige 
Krankh 
Dysenterie 
erscheinungen 
Sonstige 
Krankheiten 
Unglücksfälle 
und 
  
Tuberkulose 
  
und Folge- 
DTuberkulose 
RKrankheiten 
#ôunglücksfälle 
Sliser 
Maloaria 
  
Malaria 
Schwarz- 
Topphus 
Schwarz-= 
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wasserfieber 
  
Zuberkulose 
Unglücksfälle 
Selbstmord 
Malaria 
wasserfieber 
Schwarz- 
Sl und Folge- 
12 
— 
15 
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Gesamtsumme 1bis7 
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. Bezirk Lome: 
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Wohnort Lome 
Bezirk Anecho: 
Wohnort Anecho 
Bezirk Misahöhe 
Bezirk Atakpame 
Bez. Kete-KratschiZ 
Bez. Sokode-Bas. 
Bez. Mangu-Jendi 
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IRI Selbstmord 
  
  
  
  
  
Dem Jahresbericht über das Missionswerk der 
Evangelischen Brüder-Unität (Brüdergemeinde) für 
das Jahr 1904, erstattet von der Missionsdirektion, 
entnehmen wir folgendes auf Deutsch-Ostafrika 
bezügliche: 
Die beiden Missionsgebiete sind: 1. Njassa-Land 
mit den Statlonen Rungwe, Rutenganio, Inpiana, 
Utengule, Mbosi und Isoko; 2. Unjamwesi mit den 
Stationen Kilimani= Urambo, Kltunda, Sikonge, 
Ipole und Kipembabwe. 
„Daß wir trotz Mangel an europälschen Arbeits- 
kräften doch imstande waren, größere Gebiete ziemlich 
regelmäßig mit dem Wort Gottes zu bedienen, ver- 
danken wir der ernstlichen Heranzlehung eingeborener 
Christen zur Arbelt in der Evangelisation. Nachdem 
die Gehilfenschule in Rungwe im September des 
vergangenen Jahres ihren ersten Jahreskursus be- 
endet hatte, konnten die Zöglinge in die eigentliche 
Evangelistenarbeit eintreten. An ihrer Stelle wurden 
andere, auch schon mit der Arbeit elnigermaßen ver- 
traute Christen in Rungwe aufgenommen und fanden 
hier als äußeren Arbeitsertrag ihrer Vorgänger nette, 
sauber gehaltene Hütten und bestellte Gärten vor. 
So wenig die Gehllfenschule heute noch dem ent- 
spricht, was wir von ciner höheren Schule zu er- 
warten gewohnt sind, so ist sie doch in ihrer gegen- 
wärtigen Gestalt das allein Mögliche, und wir sind 
versichert, der beste Weg, um die für Schule und 
Evangelisation nötigen Kräfte allmählich in immer 
vollkommenerer Weise heranzubilden. Es waren ja 
zum Teil Famillenväter, die sich hier auf die Schul- 
bank setzen mußten, und alle noch junge Christen, 
gering an Kenutnissen wie an Erfahrung. Aber 
das Jahr der Schulung an dem Worte Gottes, in 
  
den nötigsten Elementarfächern, und vielleicht noch 
  
  
  
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mehr das Zusammenleben und Arbeiten unter christ- 
licher Zucht und in brüderlicher Gemeinschaft hat 
die meisten von ihnen sichtlich gefördert. 
In der Nähe von Rungwe wurde der Anfang 
mit einer Niederlassung für Aussätzige gemacht, um 
dieselben möglichst von der übrigen Bevölkerung zu 
isolieren. Auch bei Isoko soll eine solche Kranken- 
kolonie geschaffen werden. Die Regierung gab hierzu 
den Anstoß und wünscht die Leitung dieser Stationen 
in die Hände der Missionare zu legen. 
Von besonderer Bedeutung für die Njassa-Provinz 
war die vom 23. blis 29. Juli in Rungwe tagende 
Allgemeine Missionskonferenz, die es sich zur Aufgabe 
machte, das gesamte Arbeltsgeblet zu überschauen 
und in brüderlicher Gemeinschaft sich aufs neue zu 
treuer Arbeit zu verbinden. Es erregte besondere 
Freude, bei dieser Gelegenheit mehrere nach langem 
Erholungsaufenthalt in Europa gesund und gekräftigt 
in ihre alte Arbeit zurückkehrende Geschwister be- 
grüßen zu können. Dilese Reisegesellschaft hatte zum 
erstenmal den Weg von Kilwa quer durch das Land 
nach Wiedhafen am Niassa-See gewählt, den sie in 
35 Tagen zurückiegte. Welche Fortschritte hat die 
Kolonie in der kurzen Zeit ihres Bestehens gemacht, 
wenn es möglich war, daß die Schwestern einen 
großen Teil dleser Reise in einem Wagen zurücklegen 
konnten. Freilich eine wirkliche kulturelle Hebung 
des Innern des Landes wird einer Eisenbahnver- 
bindung mit der Küste nicht entbehren können. Die 
mannigsache Kulturarbeit, wie sie auf Missions- 
stationen getan wird, setzt, soll sie von wirklichem 
Wert für die Hebung des Landes und seiner Ein- 
wohner sein, auch die Möglichkeit einer Verwertung 
der Landesprodukte voraus, die freilich bei elnem 
UÜberlandtransport von solcher Läönge ausgeschlossen
	        
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