Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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hardt (zwei Kompagnien, vier Geschütze) um Umeis, 
die Abteilung des Hauptmanns Siebert (vier Kom- 
pagnien, sechs Geschütze, zwei Maschinengewehre) in 
zwei Kolonnen bel Pilgrimsrust und Wasserfall. Die 
Patrouillen des Leutnants Döring und Oberleut- 
nants Stage hatten in den ersten Tagen des März 
südlich Umeis und westlich Pelladrift feindliche Wacht- 
feuer festgestellt und verschiedentlich Feuer erhalten. 
Am 6. d. Mts. wurde eine Funkenstation auf dem 
Marsch von Alurisfontein nach Umeis beschossen, 
wobel ihr Führer, Vizewachtmeister v. Parpart, fiel. 
Tags darouf erhielt eine Signalpatrouille nördlich 
Homsdrift Feuer. Allenthalben wich der Gegner 
in südlicher Richtung zurück. Von der Abteilung 
Slebert trat am 3. d. Mis. die zwei Kompagnien, 
zwei Gebirgsgeschütze und ein Maschinengewehr 
starke linke Kolonne unter Oberleutnant Beyer den 
Vormarsch von Wasserfall den Oranjefluß abwärts 
an. Sie stieß östlich Pelladrift auf starken Gegner, 
der erst in der Nacht vom 9. zum 10. März, als 
Verstärkungen herankamen, seine Stellung räumte. 
In dem Gesecht fiel 1 Unteroffizier, schwer ver- 
wundet wurden 3 Mann, leicht verwundet Leutnant 
Mannhardt und 3 Mann. Am 10. März vor- 
mittags setzte Oberleumant Beyer seinen Vormarsch 
fort. Am gleichen Tage ging Mojor Täubler mit 
der durch andere Truppen verstärkten rechten Ko- 
lonne der Abteilung Siebert (zwei Kompagnien, 
vier Geschütze, ein Maschmengewehr) von Pilgrims- 
rust in südwestlicher Richtung vor und erreichte am 
Abend den Oronjefluß, etwa 12 km westllich Pella- 
drift. Nach Meldungen vom brunschen Ufer des 
Flusses soll sich Morenga zwischen diesen beiden 
Abtellungen befinden, und die Fortsetzung des An- 
griffs war am 11. März beabsichtigt. Die näheren 
Nachrichten hierüber stehen noch aus. Die Abteilung 
Erckert ging von Homsdrift längs des Oranje nach 
Osten, Abteilung Hornhardt von Umeis quer über 
das Gebirge in Richtung Hartebeestmund vor. Belde 
Abteilungen stießen am Morgen des 12. März 3 km 
östlich Hartebeesimund auf den Feind und warfen 
ihn im gemeinsamen Angriff zurück. Er floh teils 
den Oranje aufwärts, teils in nordöstlicher Richtung. 
Die Abteilung Erckert hatte zehn Leichtverwundete, 
die Abteilung Hornhardt keine Verluste. Beide Ab- 
tellungen sollten am 12. abends den Vormarsch in 
Richtung Pelladrift fortsetzen. Bel Rooiberg, wohin 
sich auch Oberst Dame in der Nacht vom 12. zum 
13. März begeben hat, sollte eine Reserve vereinigt 
und demnächst nach Pllgrimsrust vorgeführt werden. 
Das wuildzerklüftete, unerforschte Gebirgsgelände ver- 
langt, wie dos Kommando meldet, die äußersten 
Anstrengungen von der Truppe. 
261. 
19. März. 
Vom südlichen Kriegeschauplotz wird gemeldet: 
Major Täubler hat am 11. März bei Pelladrift 
den Angriff gegen den von ihm umstellten Gegner 
ausgeführt. Die Abtellung des Hauptmanns Siebert 
samen Gebirge zu zerstreuen. 
  
griff von Westen, die Abteilung des Oberleutnants 
Beyer, die bereits einen zehnstündigen Nachtmarsch 
zurückgelegt hatte, von Osten her an. Nach längerem 
Widerstand gelang es dennoch den Hottentotten, 
deren Stärke auf etwa 100 Gewehre geschätzt wird, 
noch Nordosten zu entfliehen und sich in dem unweg- 
Morenga soll diese 
Bande persönlich geführt haben. Auf deutscher Seite 
ist ein Reiter gefallen, ein Reiter schwer verwundet. 
Major v. Estorff ordnete sogleich die Besetzung der 
Wasserstellen von Arus, Velloor und Nantsis und 
die Verfolgung des Gegners durch die vereinigten 
Abteilungen Siebert und Beyer den Oranje aufwärts 
an. Die Abteilungen der Hauptleute v. Erckert und 
v. Hornhardt, die am 12. d. Mts. den Gegner bei 
Hartebeestmund geschlagen hatten, setzten noch am 
Abend desselben Tages den Vormarsch in Nichtung 
Pelladrift fort. Auf Saumpfaden, die Geschütze, 
Maschinengewehre und Verpflegung auf Tragetieren 
verladen, verfolgte man den Feind, dem es möglich 
war, von den seitlichen hohen Felswänden herab 
unsere Kolon n zu beschießen und zu zeitraubenden 
Entwicklungen zu zwingen; am 13. März morgens 
wurde endlich eine frischverlassene Werft erreicht, aus 
der nur noch vereinzelte Schüsse fielen. Die mit 
Decken und Hausgerät gefüllten Pontoks (Hütten), 
zurückgelassene Gewehre und Sättel ließen die Eile 
erkennen, mit der der Feind geflüchtet war. Das 
in der Werst aufgefundene Tagebuch des am 26. Juli 
vergangenen Jahres unweit Ramansdrift von Morris= 
Leuten erschossenen Generalarztes Sedlmayr läßt 
darauf schließen, daß die Werft von diesen bewohnt 
war. Die früheren Insassen zogen sich rechtzeitig 
über den Oranjefluß zurück und setzten sich zum Teil 
auf den dichtbewachsenen englischen Flußinseln, zum 
Teil auf dem südlichen britischen Ufer fest. Nach 
Milttellung des Gouverneurs an den O. Dame 
hat der Kolonialsekretär in Kapstadt die Entwaff- 
nung und Internierung der Flüchtlinge bereitwilligst 
zugesagt. Wie Oberst Dame heworhebt, bedeuten 
die in den Tagen vom 8. bis 13. d. Mis. ge- 
führten Kämpfe in materieller und moralischer Hin- 
sicht einen wichtigen Erfolg unserer Waffen, indem 
sie den Gegner von den Wasserstellen am Oranje 
vertrieben und ihn von der dort besonders günstigen 
Zufuhr abgeschnitten haben. Der Erfolg sei in 
erster Linie der umsichtigen und energischen Leitung 
der Operationen durch den Mojor v. Estorff und 
der zähen Ausdauer unserer Truppen und ihrer 
Offiziere zu danken. Oberst Dame ging mit seinem 
Stabe am 14. nach Warmbad zurück, woselbst am 
15. d. Mts. auch Mocjor v. Estorff wieder ein- 
getroffen ist. 
262. 
21. März. 
Amtlich wird gemeldet: 
Hauptmann v. Bentivegni mit der 6. Kompagnie 
Feldregiments 2 durchstreifte von Keetmanshoop aus 
die Kleinen Karasberge und erreichte an deren Süd-
	        
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