des Kadei, zweifelsohne eine brauchbare Ver-
längerungswasserstraße vom Niong bis zur Ostgrenze
bildet, wobei nur ein Zwischenlandtransport von
8 bis 12 Stunden notwendig wird.
Im April und Mal öffnete Hauptmann Scheune-
mann zur Entlastung der seltherigen Poststraße
Kribi—Kam—Lomie eine neue Straße nördlich des
oberen Dja; er stieß dabei lediglich in der Njem-
Landschaft Bamvom zwischen Rdio= und Mvoofluß
auf Widerstand.
Die Bamvoms wurden bei Aleuma geschlagen,
worauf sich die Bakoms Basiemtzas und Bamvelles
ebenfalls unterwarfen.
Diese neue Straße wird dadurch zur Entlastung
der alten, seither stark in Anspruch genommenen
Poststraße beitragen, daß der ganze Verkehr mit der
9. Kompagnie von jetzt ab über Edea—Jaunde—
Akonolinga—Ebolobingon—Malögle stattfinden wird.
Sum Außenhandel des Schutzgeblets Ramerun (Rüste)
im Jahre 1905.
Der Außenhandel des Schutzgebiets Kamerun
(Küstengrenze) hat sich in den letzten Jahren folgender-
maßen entwickelt:
Einfuhr. Ausfuhr. Gesamthandel.
Mk. Mk. Mk.
1908. 94425 813 7 139 456 16 565 269
1904 9 167 673 7 602 668 16770 341
1905. 13 281 822 9 042774 22 324 096
Hiernach ist im Jahre 1905 eine sehr erfreuliche
Zunahme eingetreten, diese beträgt:
bei der Einfuhr 4 113 649 Mk. oder 45 v. H.
Ausfuhr .. 1440 106- 19
beim Gesamthandel. 6 663766 -- 33
Wie der Gesamthandel so hat sich auch die
Handelsbewegung aller einzelnen Grenzbezirle be-
deutend gehoben; ein Rückgang ist nirgends ein-
getreken, weder bei der Einfuhr noch bei der Aus-
fuhr. Im einzelnen zeigt der Handel der Grenz-
bezirke folgendes Bild: #
1. Ein fuhr.
1904. 1905.
Mk. Mt.
2
1905 mehr.
Mk.
Duala-Bezirk. 4 0g5 167 5 667 498 1 532 331
Vietoria-Bezirk 2 453 660 2833 973 3980 313
Kribt-Bezirk 2 628 946 4 829 851 2201 005
2. Ausfuhr.
1904. 1905.
Mik. Mk.
Duala-Bezirk= 2 469 987 3 197 O01 727014
Victoria-Bezirk 1 306 594 1 636 978 830 884,
Kribi-Bezirk 8 826 087 4208 795 382 708
Die Ziffern für den Duala-Bezirk ergeben, daß
1905 mehr.
Mk.
die Störung, die im Jahre 1904 im Handel des!
Bezirks eintrat (vgl. Kol. Bl. 1905, S. 437), nur
vorübergehender Natur war. In der Ausfuhr ist
517
1905 die Ziffer des Jahres 1903 (3 514 000 Mk)
allerdings noch nicht wieder erreicht worden; die
Einfuhr des Jahres 1905 dagegen übertrifft die-
jenige des Jahres 1903 (5 014 000 Mk.) erheblich.
Im Kribi-Bezirk ist die Entwicklung im Jahre 1905
ungleichmößig verlaufen. Während der ersten
Quartale hatten sowohl Einfuhr als Ausfuhr außer-
ordentlich zugenommen; in der zweiten Hälfte des
Johres wurde dann aber der Fortschritt durch die
unruhigen Verhälmisse im Bezirk gehemmt, die es
mit sich brachten, daß die Zufuhr von Landes-
produkten nach der Küste, namentlich an Kautschuk,
hinter der Zufuhr während der ersten Quartale
zurückblieb. Wesentlich diesem Umstande ist es zu-
zuschrelben, daß der so sehr großen Steigerung der
Emfuhr im Kribi-Bezirk keine entsprechende Zunahme
bei der Ausfuhr gegenübersteht.
Was den Verkehr mit den einzelnen Herkunfts-
und Bestimmungsländern betrifft, so sind wesentliche
Verschiebungen gegenüber dem Vorjahre nicht ein-
getreten. Bei der Einfuhr stellte sich — in Pro-
zenten berechnet — der Antell:
1904. 1905.
Deutschlands auf 783.43 74,99
Englands „ 2383,36 22,94
und bel der Ausfuhr der Anteil:
1904. 1905.
Deutschlands aauf 33,45 82.23
Englands - . 16,86 17,55
Am Gesamthandel waren beteiligt im Jahre 1905:
Deutschland dtet: ... 77,93
England niit:t: .... 20,76
die afrikanischen Nachbargeblete mit 0,57
Ameriikeoa .... „26
die übrigen Ländern 0,48
Die Betrachtung der Statistik in bezug auf die
einzelnen Warengattungen zeigt ebenfalls den er-
freulichen Fortschritt des Schutzgebiets.
Bei der Einfuhr ist fast bei allen Waren-
positionen eine — zum Teil sehr erhebliche —
Zunahme zu verzeichnen. Von Bedeutung ist es
namentlich, daß die Einfuhr bei Warengattungen
wie Tabak, Geweben aller Art, Leibwäsche, Kleidern
usw. sehr stark gestlegen ist; es deutet dies auf
eine vermehrte Kaufkraft der Eingeborenen. Von
Wichtigkeit ist ferner die stark vermehrte Elnfuhr
von Metallwaren und Maschinen für industrielle
Betriebe, die mit den Versuchen zur Erschließung
von Erdöl im Duala-Bezirk in Verbindung steht.
Bei der Ausfuhr ist für alle wichtigeren Landes-
produkte eine Zunahme zu verzeichnen, für Kautschuk,
Elfenbein, Kakao, Bau= und Nutzholz, Kolanüsse und
auch für Palmkerne, während allein die Ausfuhr
von Palmöl — indessen nur dem Werte, nicht der
Menge nach — weiter um eine Kleinigkeit zurück-
gegangen ist.