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erst erprobt werden muß — einträgliches Gewerbe
zu entwickeln. Letzteres würde besonders in
Süd-Nigeria der Fall sein, wo ein offenbar
nachhaltiges Angebot von Mangroven besteht.
Aber wir freuen uns zu sehen, daß jedenfalls
einiges Interesse an der Sache genommen wird,
denn das ist wenigstens ein Schritt auf der
richtigen Bahn. Aus diesem Grunde begrüßen
wir mit Interesse die Abhandlung der Herren
E. Draffle und M. Nierenstein, welche im
letzten Quaterly Journal des Tropical Institute
of Commercial Research erschien; denn während
sie an sich schon interessant ist, zeigt sie uns auch
einige wirtschaftliche Eigenschaften der in Frage
kommenden Bäume. Aber noch wertvoller ist die
Tatsache, daß Dr. Paecssler, eine hervorragende
wissenschaftliche Autorität, auf Grund einer Anzahl
von Analysen den Gerbstoffgehalt der Mangroven-
rinde auf 39 vH. angibt; er ist daher der Ansicht,
daß Mangrovengerbstoff Handelswert besitzt und
als Material zur Herstellung von Gerbstoffextrakt
eine große Zukunft hat, ferner glaubt er, daß die
häufig ausgesprochene geringe Bewertung nicht in
den inneren Eigenschaften des Materials, sondern
in der Verwendungsweise begründet ist. Eine
solche Außerung, namentlich wenn sie, wie in
diesem Fall, von einem so berühmten Sach-
verständigen ausgeht, ist entschieden ermutigend,
und wir würden gern auch die wissenschaftliche
Ansicht von Professor Wyndham Dunstan über
diese Angelegenheit erfahren; denn es scheint uns,
daß bei dem offenbaren Wert dieses Produkts
keine Zeit verloren werden darf, die Nutzbar=
machung desselben auf kommerzieller Basis zu
versuchen.
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Die in obigem Artikel erwähnte Abhandlung
von E. Draffle und M. Nierenstein ist in demselben
Heft unter der überschrift „Gerbstoff aus Man-
grovenrinde“ Liverpool University Experiments.
wiedergegeben:
Bezüglich des botanischen Ursprungs der west-
afrikanischen Mangroverinden, welche unter dem
Namen „Common“ (oder „Red"“) und „White“
bekannt sind, scheinen einige Zweifel zu bestehen.
Die erstere stammt von Rhizophora Mangle L.
oder deren Abart Racemosa G. F. Mey, die
früher als eigene Spezies behandelt wurde, jetzt
aber mit R. Mangle vereinigt ist. Die Ver-
breitung von R. Mangle ist von Interesse. Sie
(oder ihre Abart) kommt an der Ostküste des
tropischen Amerika vor und wieder in Ober= und
Nieder-Guinea, St. Thomé, Grand Bassam, Sierra
Leone, Congo usw. an der Westküste Afrikas.
Die rote Mangrove wächst im Schlamm an
der See und auf Sandbänken der Fluß-Astuarien
und wird bei Hochwasser teilweise überflutet. Der
Stamm wird von Nutzwurzeln getragen und an
den Zweigen entstehen zahlreiche Luftwurzeln.
Die Pflanze ist vivipar, der Embryo entwickelt
sich im Samen, solange letzterer noch am mütter-
lichen Zweige sitzt. Zuletzt fällt der Embryo
heraus und bleibt im Schlamm stecken. Bis-
weilen werden diese jungen Keimlinge von der
Flut fortgespült und beginnen auf Felsen und
Steinen zu wachsen. Eine Schlammschicht wird
gebildet, und diese dient dazu, neu hinzukommende
Pflanzen zu halten und zu ernähren, bis ein
guter Bestand erzielt ist. Unter diesen Verhält-
nissen erreicht die Pflanze vielleicht nur die Größe
eines Strauches, aber häufig erlangt sie eine
Höhe von 30 Fuß auf den Schlammbänken.
Indessen ist die Entwicklung zum Baume häufiger
auf den Schlammbänken der dem Einfluß der
Gezeiten unterliegenden Astuarien.
Das Holz ist sehr hart und ein gutes, dauer-
haftes Baumaterial. Das Kernholz ist dunkelrot
oder bräunlichrot. Das junge Holz ist gelb mit
rötlichbraunen Streifen. Die Rinde von St. Thom
soll etwa 17,5 v H. Gerbstoff enthalten und wird
in St. Thomé wegen des darin vorhandenen
roten Farbstoffs zum Färben von Fischernetzen
verwandt. Neuerdings ist ein Versuch gemacht
worden, sie zur Gerbstoffgewinnung zu benutzen.
Das Vorhandensein des rotfärbenden Bestandteils
ist ein Nachteil, da er das Leder färbt.
Trimble und Sack haben unabhängig von-
einander die Rinde von Rhizophora Mangle
untersucht. Sack findet, daß die älteren Pflanzen
mehr Gerbstoff enthalten als die jüngeren. Er
ermittelt 24,5 vH. als Durchschnittsgehalt. Er
hat auch die reine Gerbsäure hergestellt und stellt
fest, daß es eine rötlichbraune Substanz von der
Zusammensetzung C H86 O2 ist. Es bildet
eine monoazetyle Zuschmmenzrung, C¼ Hf 0
CH0nutdemcchmclzpunktbct900 Grad
cack nimmt an, daß die Gerbstoffe zunächst ein
Anhydrid bilden. Er hat auch den roten Farbstoff
dieser Mangrove untersucht und ermittelt die
Zusammensetzung C/s H/# O . In der Rinde
eines amerikanischen eCxenhlar von K. Mangle
findet Trimble 23,92 oder in der absolut trockenen
Rinde 27,19 v . Gerbstoff. Er stellt fest, daß
Mangrovengerbstoff in reinem Zustand fast ganz
weiß, aber bei der gewöhnlichen Herstellung
dunkelbraun oder hell rötlichbraun ist. Er erhielt
folgende Reaktionen bei einer einprozentigen
Lösung von:
Eisenchlorid: schmutzig grüner Niederschlag,
Eisenazetat: olivengrüne Färbung und Nieder-
schlag,
Kalkwasser: blaßroter Niederschlag,
Bromwasser: gelber Niederschlag,
Kobaltazetat: schwache Trübung,