Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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dos durchaus ähnlich ist, und auf einem Boden, 
wilducht besser ist und in gleicher Höhe lagert, als 
mit "“ Unkrant gedeiht. Versuche werden gemacht 
ant. em von dem Pflanzenphysiologen Luther Bur- 
sanz auf dem Wege der Selektion hergestellten 
nindelofen Kaktus, der nahezu überall in den Kolo- 
dem gedeihen würde. Die Tabakanpflanzungen, die 
nanen des Transvaal nachgebildet sind, gedeihen 
##nz ausgezeichnet in den Flußtälern. Mais und 
kohnen, Weizen, Gerbstosse, Baumwolle und Wein 
*5ê[ den in großen Mengen angesetzt werden, und es 
kandoch gar nicht zu übersehen, wie weit das führen 
sorin, sobald die Wassererschließung entsprechend 
tgeschritten ist. Die aber wird jetzt von dem 
nuohrecchniker, systematisch in die Hand genommen 
west es zeigt sich, daß an unzähligen Stellen Süd- 
wehafrikas Wasser gut und reichlich zu haben ist, 
ar n man entsprechend danach gräbt, und zwar 
bra nicht einma zu tief gräbt, aber um es zu heben, 
braucht man dann den Windmotor und dieser wieder 
banucht, um in das Land zu gelangen, die Eisen- 
beln- In der Kapkolonie, die reichlich Eisenbahnen 
im , hat man Wasser durch Bohrungen erschlossen 
Lic hre 1903 11 Millionen, 1904 10,7 Millionen 
* pro Tag an Quellwasser, an Grundwasser 
16 Millionen, 1904 31,8 Millionen Liter pro“ 
Aun Daneben ist der Geologe eifrig an der Arbeit. 
Etelerr wird erfolgreich gewonnen, viele andere 
arrn sind bekannt und werden jetzt prospektiert. 
EW] und Diamanten, Goldspuren usw. weisen 
lei u hin, daß auch da die Geologie noch mancher- 
hat. unutlären, die Chemie mancherlei festzustellen 
Zwecke wird demnächst ein Laboratorium für diese 
Ne im Schutzgebiet errichtet werden. 
teh renichdem aber jetzt friedliche Verhältnisse ein- 
forgen- i#t die Hauptaufgabe: wie werden wir dafür 
holt, n daß sich der Stamm der Herero wieder er- 
Kulimee werden wir ihm eine gemäße und der 
Lebensi entsprechende Beschäftigung und eine 
fortp Sttuation, in der er sich wie früher reichlich 
Hotlem#eden kann, schaffen, wie werden wir den 
von gefatten ihre Unsteligkeit abgewöhnen und sie 
kommelehtlichen zu nützlichen Bürgern machen. Da 
Jurisee dann die Aufgaben des Soziologen und 
men, 1 , des Missionars und des Arztes zusam- 
ind da können schöne Erfolge erzielt werden. 
der e der Budgetkommission des Reichstags hat 
Deuts chiessor Hahn, ein im Schutzgebiet geborener 
eemischer der seit 40 Jahren in Kapstadt lebt, als 
der beste Geologe großes Ansehen genießt und als 
unsere= gulenner des Kaplandes gilt, der aber auch 
dieser a r* bereist hat, erklärt: „Große Teile 
und aussichlue sind nach allen Richtungen so gut 
Mein “rreich wie die Kapkolonie.“ 
an einigen Iisuen Was das heißt, möchte ich Ihnen 
man würde lern klar machen. Man hat gerechnet, 
in Deutsch- Südweslafrika niemals eine 
  
„ 
  
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große Anzahl von Europäern ansetzen können. 
Deutsch-Südwestafrika hat 842 000 akm, die Kap- 
kolonie hat 495 000 akm und es leben darauf 
350 000 Weiße. Nach dem neuesten Jahrbuch der 
Weltwirtschaft betrug die Einfuhr in der Kap- 
kolonie im Jahre 1903 700 Millionen Mark. 
Nun ist ja nicht zu vergessen, daß in der Kap- 
kolonie die große Diamantmine von Kimberley 
liegt, und es noch sehr zweifelhaft ist, ob wir ein 
ähnliches Diamantvorkommen bei uns finden, so- 
viel Blaugrundstellen wir auch schon entdeckt haben. 
Ich nehme deshalb von der Ausfuhr die Dia- 
manten aus und stelle sest, daß für 20 000 000 
Mark Straußenfedern, für 13 000 000 Mark An- 
goraziegenhaar, für 37 000 000 Mark Schafwolle 
und für 23 000 000 Mark Edelmetalle, doch 
im wesentlichen Kupfer, ausgeführt worden sind. 
Der Staat hatte am 31. Dezember 1903 4000 km 
Staatsbahn in Betrieb, die sich mit durchschnittlich 
3½ Prozent rentierten, das Gesamtbudget war 
235 000 000 Mark und zeigte einen Überschuß von 
10 000 000 Mark nach Zahlung sämtlicher Zinsen, 
Annnitäten usw. für die Eisenbahn. 
Meine Herren! Wenn wir auch dies alles für 
Südwestafrika sobald nicht erreichen können, so 
können wir doch einen sehr großen Teil davon er- 
reichen, und wir brauchen kein Budget von 
230 000 000 Mark und keine Ausfuhr von 450 Mil- 
lionen Mark und Einfuhr von 700 000 000 Mark, 
um den Nachweis zu führen, daß Südwestafrika 
eine gute Kolonie sein kann. Ich persönlich halte 
sie, und ich spreche das mit voller Uberzeugung nach 
langer Uberlegung aus, für die sicherste sämtlicher 
Kolonien in materieller und klimatischer Beziehung, 
die wir Deutsche besitzen, ungeachtet der wirklich 
hohen Meinung, die ich auch von dem Rest unseres 
kolonialen Besitzes habe. 
Ein Farmer, Herr Schletiwein aus Südwest, 
hat uns eine Anzahl von Rechnungen aufgemacht, 
wie nach seiner Erfahrung sich die Wirtschaft dort 
gestaltet, und das ist durchaus befriedigend, einfach 
und sehr vielversprechend. Er selbst ist in wenigen 
Jahren zu einem reichen Manne dort geworden. 
Und schon vor zwei Jahren wurden die Aufstands- 
verluste der verhältnismäßig wenigen Ansiedler auf 
zwanzig Millionen Mark beziffert. Dies beruht 
auf tatsächlichen Feststellungen. 
Wie ich oben davon gesprochen, welche Beteili- 
gung die deutsche Wissenschaft und der deutsche Geist 
an der Entwicklung der Kolonie nehmen können und 
sollen, so will ich auch noch kurz darauf hinweisen, 
wie wichtig dieser Besitz für alle Klassen unserer 
Bevölkerung ist. Einen wirklichen Nutzen an den 
Kolonien haben bisher nur die Industriearbeiter 
gehabt, welche ja jetzt die ganze Kolonialpolitik in 
Bausch und Bogen verdammen wollen. Von jenen 
errechneten 700 000 000 Mark, die Deutschland für
	        
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