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Ceylon — nicht so reichlich wie bei der Hevea.
Aber auch der aus der Milch dieser beiden
Gummibäume erzielte Gummi steht an Qunalität
dem aus der Hevea gewonnenen nach. Der
Gehalt des trockenen Gummis an reinem Kautschuk
beträgt im Durchschnitt bei der Castilloa elastica
86 v. H., bei der Manihot Glazowii 76 v. H.,
dagegen bei der llevea hrasiliensis 95 v. H.
Dazu kommt, daß der Kautschuk von der Hevea
die anderen Sorten an Elastizität und Nervigkeit
bei weitem übertrifft.
* *
In Indien ist der Anbau von Gummi
hauptsächlich im südlichen Teil in Angriff ge-
nommen. Nach verschiedenen Versuchen, aber
geringen Erfolgen in anderen Teilen Indiens
hat man im Nilgiri-Gebirge jetzt gute Resultate
erzielt. Ich sah dort in der Versuchsplantage
Burlear (2400 Fuß hoch), daß sowohl Castilloa
clastica wie llevea brasiliensis, welche von
1897 ausgesetztem Samen gezogen, 1898 ge-
pflanzt waren, ebensogut fortkamen wie auf
Ceylon. Der Stammdurchmesser der Hevea in
Höhe von einem Meter betrug 20 cm. Castilloa
eolasticu von dem gleichen Alter und in gleicher
Höhe zeigte einen Stammdurchmesser von 25 em.
Aber auch in der Versuchsplautage Benhope
(2800 Fuß hoch) gedeihen sowohl Castilloa
cClastica wic lleven brasiliensis noch sehr gut.
Der Milchausfluß ergibt ungefähr dasselbe Resultat
wie auf Ceylon. mir gesagt wird, sind
dort schon etwa 5000 Acres zum Teil mit Hevea,
äum Teil mit Castilloa bepflanzt, und nach den
jetzt gewonnenen Erfahrungen glaubt man etwa
200 000 Acres für den Anbau von Gummi zur
Verfügung zu haben. Auch dort neigt man
dazu, der Hevea beim Anbau den Vorzug zu
geben.
In Nord--Indien, im Himalaja-Gebiet und
Assam findet man vielfach die Fieus elastica.
Während man lange Zeit deren Pflege vernach-
lässigt hat, ist man jetzt durch den hohen Preis
des Gummi dazu gekommen, ihr größere Auf-
merksamkeit zuzuwenden. Ich habe jedoch keine
regelmäßigen Aupflanzungen, sondern nur An-
pflanzungen in Teekulturen und an Wegen, un-
regelmäßig und einzeln stehend, gefunden. Daß
diese Region noch für den Anbau der Hevea in
Frage kommt, ist nicht anzunehmen, da die
Temperatur nicht mehr den Ansprüchen der
Pflanze genügt.
Wie
Im südlichen Birma sind seitens der Re-
gierung seit vielen Jahren Versuche mit An-
pflanzung der Hevea gemacht worden. Die
Bäume gediehen gut, jedoch wurden keine exakten
Zapfungsversuche oder Aufzeichnungen gemacht,
woraus bestimmte Schlüsse in bezug auf die Er-
tragsfähigkeit zu ziehen wären. In neuerer
Zeit, ebenfalls durch den unerwartet hohen
Preis des Gummis, ist man dazu gekommen, den
Anbau der Hevea von privater Seite ernstlich
in die Hand zu nehmen; es sind dort jetzt schon
etwa 5000 Acres angebaut. Birma scheint sich
für den Anban der Hevea besonders gut zu
eignen, weil die Temperaturen sich in den ge-
wünschten Grenzen halten, und weil mit dem
Monsoon jährlich reichlich Regen fällt. Die von
mir in Angenschein genommenen Plantagen
zeigten sich durchweg schön entwickelt. Bei dem
allgemeinen Aufschwung und der intelligenten
Bevölkerung steht zu erwarten, daß dort der
Anbau der Hevea in kürzester Zeit große Di-
mensionen annehmen wird. In Birma hat man
auch teilweise mit der Einführung künstlicher
Bewässerung begonnen und ganz vorzügliche
Resultate erzielt. Auch in Oberbirma sind Ver-
suche mit Anpflanzung der Hevea gelungen, und
da die Regierung Neuanlagen besonders begünstigt,
so ist wohl sicher, daß vor Ablauf von zehn
Jahren mehr als 100 000 Acres angebant sein
dürften.
Sowohl auf Ceylon wie in Indien und
Birma herrscht die Meinung vor, daß da, wo
os die Verhältnisse nur irgendwie zulassen, der
Aupflanzung der lleven brasiliensis der Vorzug
gegenüber allen anderen Gummipflanzen zu
geben sei. Dies erscheint sehr verständlich; denn
abgesehen von allen anderen Vorzügen der Hevea
bringt das daraus gewonnene Paragummi den
höchsten Preis, was von besonderer Bedeutung
deswegen ist, weil man doch damit rechnen muß,
daß in näherer oder fernerer Zeit einmal der
Gummibedarf des Weltmarktes von der Produk-
tion überholt wird.
Die Weltproduktion beträgt zur Zeit etwa
60 000 Tons Gummi. Eine zehnjährige Hevea-
Plantage kann nach der heute bekannten Be-
arbeitungsmethode per Acre wohl 500 Pfund
Gummi, und dieselbe Plantage würde bei einem
Alter von 15 Jahren etwa 1000 Pfund Gummi
liefern, selbst wenn nicht die hohen Erträge
einzelner Bäume in Rechnung gestellt werden,
wie solche auf Ceylon vorhanden sind. Um den
heutigen Gummibedarf zu decken, wären demnach
240 000 Aeres zehnjähriger Plantage oder
120 000 Aecres fünfzehnjähriger Plantage not-
wendig.
Nach dem Anual Report of the United
Planters Asscciation der F. M. S.- 1904
waren im Jahre 1904 bereits mit llevea
brasiliensis angebaut in: