Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Löwen und 3 von Leoparden; von Herrn Unter- 
offizier Robscheit (Kondoa-Irangi) 2 Felle und 
13 Schädel vom Schuppentier, Hyänen, Ich- 
neumon, Ginsterkatze, Wildkatze und Stachelschwein; 
von Herrn Sanitätsunteroffizier Meyer (Kondoa) 
11 Schädel vom Pavian, Serval, Leopard, Löwen, 
Schakal und Löffelhund; von Herrn Martiensen 
(Mombo) 1 Pavian= und 1 Hystrixschädel und 
von Herrn Deeg (Kondoa) 1 Giraffenschädel. 
Allen Herren, welche zu dieser Sammlung 
von Tieren beigetragen haben, besonders aber 
Herrn Oberleutnant Lademann, ist das Museum 
für ihre außerordentliche Mühe und Sorgfalt 
zu größtem Danke verpflichtet. 
Die Sammlung gehört zu den größten, welche 
jemals aus Deutsch-Ostafrika gekommen sind. Sie 
ist in gleicher Weise wertvoll durch die sorgfältigen 
Fundortsangaben wie durch die vorzügliche Präpa- 
ration. Der wissenschaftliche Wert ist dadurch 
besonders groß, daß die Stücke planmäßig von 
verschiedenen Punkten gesammelt sind, so daß jede 
Art durch mehrere gut gewählte, wichtige Fund- 
orte vertreten ist. Dadurch ist es möglich, die 
geographischen Formen, welche zwischen Ugogo 
und Usambara vorkommen, nachzuweisen und 
ihre Gebiete schärfer zu umgrenzen. In Ver- 
bindung mit den früher schon von Herru Ober- 
leutnant Lademann geschenkten Sammlungen wird 
diese neue sicher unsere Kenntnis über die tier- 
geographischen Verhältnisse Ostafrikas und über 
die systematischen Unterschiede der Formen ein 
großes Stück weiterbringen. Auch für viele ein- 
zelne Fragen, wie die Zahl der Leopardenformen, 
der Ginsterkatzen u. a., bietet die Sammlung 
reiches Material. 
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Kamerun. 
Die Dochenepldemie in KRamerun. 
Zu der Nachricht vom Ausbruch der Pocken- 
epidemie im Südbezirk von Kamerun sind 
inzwischen noch weitere Mitteilungen des Gouver= 
nements an hiesiger amtlicher Stelle eingetroffen. 
Der Ansbruch der Epidemie, die hauptsächlich an 
der Straße Lomie, Besam, Ngoko, Seke, Jukadum 
grassiert, wurde am 21. Januar seitens der 
Station Lomie an das Gonvernement gemeldet. 
Da nach dem drahtlichen Bericht der Station 
Ebolova und Lolodorf, wie auch nach Mittei- 
lungen von Kaufleuten ein Übergreifen der 
Epidemie nach Westen zu befürchten war, so 
haben die genannten Stationen sofort umfassende 
Quarantäne= und Absperrungsmaßregeln ergriffen. 
Um bei der Bekämpfung der Epidemie ein ein- 
heitliches Vorgehen sicherzustellen, wurde dann 
  
durch den Gouverneur die Leitung der Be- 
kämpfungsmaßnahmen (mit Lolodorf als Basis) 
dem am 29. Jannar im Schutzgebiet wieder ein- 
getroffenen Marine-Stabsarzt Dr. Waldow über- 
tragen. Die Dienststellen im Südbezirk sind au- 
gewiesen worden, seine sanitären Maßnahmen in 
jeder Hinsicht zu unterstützen, und auch das im 
Südbezirk tätige ärztliche Personal, Professor 
Dr. Haberer am Nyong, Dr. Ufer in Kribi, 
Oberarzt Dr. Handl in Ebolova und Oberarzt 
Dr. Bercke im Osten des Südbezirks wurden 
ersucht, den Weisungen Dr. Waldows zu ent- 
sprechen. 
Um ferner bei Anordnung der Maßnahmen 
gegen die Epidemie die kaufmännischen Interessen 
im Südbezirk nach Möglichkeit zu schonen, haben 
auf Veranlassung des Gouverneurs die Herren 
Regierungsrat Dorbritz, Dr. Waldow und 
Dr. Ufer zu Kribi mit Vertretern der Südfirmen 
die Lage besprochen. Den Münschen der Firmen 
wird bei Feststellung der ferneren Maßnahmen, 
soweit irgendwie angängig, in weitgehendem 
Maße Rechnung getragen werden. 
der kopf des Bamum - Herrschers. 
In Erfüllung der den Bausso auferlegten 
Friedensbedingungen (vgl. Kol. Bl. 1906, S. 705 ff.) 
lieferten diese dem mit der Entgegennahme der 
Leistungen beauftragten Leutnant v. Wenckstern 
den Kopf des Bamum-Häuptlings Sango aus, 
welcher vor acht Jahren im Kampfe mit den 
Bausso besiegt und getötet worden war. Uber 
die Rückgabe dieses Kopfes an den jetzigen 
Bamum-Häuptling Joja, der von dem Augen- 
blick seiner ersten Berührung mit Europäern bis 
zum heutigen Tage eine europäerfreundliche 
Haltung gezeigt hat, berichtet der genannte Offi= 
zier unter dem 1. September 1906 folgender- 
maßen: 
Nach Erfüllung der Friedensbedingungen in 
Bausso trat ich meinen Rückmarsch zur Station 
über Bamum an. Zwei Stunden nach meiner 
Ankunft in Batabi, einen kleinen Tagemarsch vor 
Fumban gelegen, traf der Häuptling Joja, dem 
ich vorher Nachricht von der Uberbringung des 
Kopfes geschickt hatte, begleitet von vielen seiner 
Großleute und einem Teil seiner Soldaten in 
Batabi ein. 
Nach einer herzlichen Begrüßung bat mich 
Joja, ihm bereits heute den Kopf seines 
Vaters zu geben. Die Übergabe des Kopfes war 
eine wirklich ergreifende Szene. Im ganzen das 
Gegenstück zu der Auslieferung des Kopfes in 
Bansso! Dort ließ sich bei Herausnahme des
	        
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