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hierfür, die Beaufsichtigung einer Pflanzung von
Kautschukbäumen und anderen wirtschaftlich be-
deutungsvollen Gewächsen erforderte die ganze
Kraft des Forstbeamten. Wertvolle Mahagoni-
waldungen wurden an den Ufern des Gurara-
flusses ausgefunden; 5000 Kubikfuß Holz sind
bereits nach Lokoja geflößt. Die Bäume hatten
teilweise einen Umfang von 9 bis 15 und eine
Länge von 20 bis 40 Fuß. Die Errichtung
eines Sägewerks ist in Aussicht genommen.
Viele Tausende von Mahagonipflänzlingen sowie
von anderen Samen sind in die Pflanzung bei
Lokoja verbracht. Eine Forstverordnung regelt
den Schutz der Wälder und besonders wertvoller
Baumarten.
Der Baumwollkultur in Nordnigeria werden
die günstigsten Aussichten zugesprochen. So hat
sich die Cotton Growing Association folgender-
maßen geäußert:
„Wir haben unsere Untersuchungen durch
das britische Reich fortgesetzt. Der einzige
Platz, welcher die größte Möglichkeit bietet, die
nötigen Millionen von Ballen Baumwolle zu
produzieren, ist Nord-RNigeria; in Nord-Nigeria
allein liegt die Erhaltung von Lancashire
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Nord-Nigeria
wohl 7 Millionen Ballen, also den ganzen
Bedarf Großbritanniens, decken und noch eben-
soviel an andere Länder abgeben kann.“
Vom Gouverneur des Protektorats wird
dieses Urteil indes als zu günstig bezeichnet,
schon weil die Bevölkerung für eine derartige
Baumwollkultur und -Produktion zu schwach ist.
Im Berichtsjahre wurden 87 t Rohbaumwolle
ausgeführt; das kommt etwa 26 t „Lint“ im
Wert von 1041 L gleich. Im Februar 1906
ist die Dampfgin in Lokoja mit dem Ergebnis
fertiggestellt worden, daß in drei Monaten
261 t Rohbaumwolle gegint und 70t (743 Ballen)
Gin soll in Shonga nigeraufwärts aufgestellt
werden. Die Cotton Growing Association hat
ein Areal von 50 Acker bei Lokoja für Versuchs-
kulturen erworben.
Die Kautschukausfuhr beträgt dem Werte
nach dreiviertel der Gesamtausfuhr, aber es be-
steht infolge Raubbaus die Gefahr eines be-
deutenden Rückgangs der Kautschukausfuhr; auch
ist der im Raubbau aus den Wurzeln ge-
wonnene Kautschuk bis zu 67 v. H. voll Un-
reinigkeiten. Durch die schon erwähnte Forestry
Proklamation sind Bestimmungen getroffen, welche
dem Raubbau Einhalt tun sollen.
Nord-Nigeria enthält bedeutende Salzlager,
so daß der Bedarf an Salz — die Einfuhr be-
trägt jährlich etwa 8000 t im lokalen Werte von
104 000 L — im Lande gedeckt werden könnte.
Die Aufstellung der für die Produktion nötigen
Maschinen ist in die Wege geleitet. Auch vor-
züglicher Kalkstein zur Mörtelbereitung ist in
vielen Teilen des Protektorats vorhanden. Das
Vorkommen von Monazitsand wurde festgestellt,
die Aussichten der begonnenen Förderung von
Zinn sind günstig.
Nord-Nigeria hat keine eigene Zollgrenze im
Verkehr mit der Küste, es fehlt daher jede
Statistik über die Ein= und Ausfuhr. Nach den
Angaben der beiden bedeutendsten Firmen sind
1905 für 148 258 C Landesprodukte ausgeführt
worden, von denen allein auf Kautschuk 101 207 #.
entfallen.
Die Finanzen des Protektorats haben sich
folgendermaßen gestaltet: Die Einnahmen be-
trugen 1904/05 559 526 & (davon sind eigene
Einnahmen nur 94 026 é4, das übrige Reichs-
zuschuß und Beiträge der Nachbarkolonien Lagos
und Süd-Nigeria), 1905,06 505 203 k (davon
eigene Einnahmen 85 400 #L). Diesen Einnahmen
stehen für 1904/05 Ausgaben in Höhe von
520 545 L und für 1905/06 in Höhe von
„Lint“ exportiert werden konnten. Eine zweite 497 918 K gegenüber.
Süd-Tgeria im Jaohre 1905.
(Nach dem englischen Parlamentsberichte.)
Die Einnahmen Süd-Nigerias haben in den Jahren 1901 bis 1905 betragen:
1901 279 362 E, davon betrugen die Einnahmen der Zollverwaltung 261 744 &
1902 437 583 = - - - - - - 405 689
1903 426 860 -- - - - - - - 399 118.
1904 550 012 „= - - - - - - 519 676
1905 572065= - - - - - - 535 825-
Diesen Einnahmen standen folgende Ausgabebeträge gegenüber:
1901 1902 1903 1904 1905
339 890 S 394 197 S 447 862 #0 538 728 #L. 581 927