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verändertes Aussehen. In Dehane kommt eine
ziemliche Menge von Palmöl und Palmkernen
zur Verschiffung; diese Produkte gestatten dort
neben Kopal, wenig aus dem Hinterland stam-
mendem Landolphiagummi und etwas Elfenbein
einen immerhin noch lohnenden Handel. Gegen
früher ist allerdings auch hier die Produktion
wesentlich zurückgegangen; eine Reihe größerer
Faktoreianlagen am untersten Njong steht derzeit
verlassen. Diese Erscheinung erklärt sich aus einer
ganz offenbaren Degeneration der westlichen
Bakokostämme, welche ohne Dazwischentreten des
Enropäers wohl schon längs dem Druck der
kräftigen Mpangwe-(Fang)stämme aus Süd und
Südost hätten weichen müssen. In gewissen, ab-
seits von den Hauptverkehrsadern liegenden
Landschaften ist denn auch das Zurückdrängen
der Bakoko durch die genannten Stämme recht
auffällig geworden (Eonnsog und Jesum). Oftere
Pockenepidemien, Heiraten zwischen nächsten Ver-
wandten und ständiger Alkoholmißbrauch tragen
das Ihrige dazu bei, daß diese Bakokostämme an
Kopfzahl ständig abnehmen. Dabei handelt es
sich allerdings hauptsächlich nur um die den
Malimba und Duala näherstehenden westlichen
Grenzstämme; sie sind auch im Dialekt von der
das sog. „Bassa- sprechenden Hauptmenge der
übrigen sehr lebenskräftigen Bakoko wesentlich
verschieden.
Die Dehane-Faktorei der Firma Randad & Stein
bildete den Ausgangspunkt zur Durchforschung
der schiffbaren Mündungsstrecke des Niong. Diese
Strecke ist nur kurz, da sie schon mit dem Durch-
bruch des Flusses durch den mehrerwähnten Steil-
rand östlich in den Dehane-Fällen (oder besser
-Schnellen) abgeschlossen wird und erscheint als
sehr junge noch immer im Umformen begriffene
geologische Bildung. Genau wie im Sanaga bei
der früheren Woermannschen Malimbafaktorei, so
schiebt auch hier eine weite Dünenreihe infolge
der Süd-Nord-Meeresströmung die Flußmündung
immer weiter nordwärts vor — bis, wie in Ma-
limba, ein plötzlicher Durchbruch in grader West-
richtung und einige 100 m weiter westlich durch
Anlage neuen Schwemmlandes und neuer Dünen
dem Meere wiederum eine Landstrecke abgenommen
wird. Die an der bei einem Durchbruche gefähr-
detsten Stelle liegenden Faktoreien des früheren
Kleinbatanga sind (allerdings auch infolge Rück-
gangs des Handels) bereits ausgegeben. Zur
Charakterisierung des Mündungsstücks von den
Dehaneschnellen bis zur See ist wenig zu be-
merken, da die Entstehung dieser Landstrecken alle
weiteren Schlüsse nahe legt. Hinter schmalen
Laterit-Steilufern oder Sandanschwemmungen an
beiden Stromufern breiten sich große, fast völlig
unbewohnte Urwaldstrecken aus, deren sumpfige,
stagnierende Gewässer und vereinzelte Dünen-
reihen noch deutlich ihren Ursprung erkennen
lassen. Wenige isolierte Erhöhungen, wie die bei
der Elesa-Niederlassung am Yasukukreek, sind wohl
als ursprüngliche Inseln anzusehen.
Näher aufgenommen wurde (außer dem Strom
selbst) der Basukukreek oder Onge= und Eoumrekreek
und die Region der Dehaneschnellen. Der Dongo-
kreek mußte — trotz seiner Wichtigkeit als even-
tueller Verbindung Njong—Lokundje — wegen
der vielen gestürzten Stämme zunächst unberück-
sichtigt bleiben.
Die Bevölkerung dieser Mündungsregion, die
dem Meere benachbarten dem Batangastamme an-
gehörenden und teilweise auf alten Dünen mitten
im Mangrovegebiet sitzenden Flußanwohner er-
scheinen infolge ihrer Vertrautheit mit den Barre-
und Brandungsverhältnissen sehr wohl geeignet,
die sonst allgemein verwandten Kruleute innerhalb
gewisser Grenzen zu ersetzen.
Die Zukunft dieser Mündungslandschaft liegt
meines Erachtens in einer noch weiteren ratio-
nellen Vermehrung und Ausbeutung der schon
sehr erheblichen Olpalmbestände. Als äußerst
aussichtsreich sind ferner Reiskulturen in großem
Stile anzusehen. Die kleinen Kakao-Anpflanzungen
am Vasukukreek und bei Dehane dürften dagegen
infolge der Bodenqualität ein mit dem der
Pflauzungen am Kamerunberge zu vergleichendes
Danerresultat kaum erzielen. Auch die Kickxia-
Pflanzung der Firma Randad & Stein bei Dehane
scheint große Resultate nicht zu versprechen. Die
Pflanzen entwickeln sich mehr strauch= als baum-
artig und verstärken das schon öfter geäußerte Be-
denken, ob die Kickria sich überhaupt für den
Betrieb einer gut gerodeten und geordneten
Plantagenwirtschaft eignet. In dem an Kickxia
überreichen Südostbezirk wächst sie jedenfalls mit
ganz besonderer Vorliebe als erster Wald-Nachwuchs
in dicht verwucherten, ausgegebenen Eingeborenen-
Pflanzungen, die noch wenige Schattenbäume des
ursprünglichen Urwaldes enthalten.
Was die Tierwelt anlangt, so ist zuerst —
wohl als Folge der vom Gouvernement geschaffenen
Reservation zwischen Sanaga= und Nijongmündung
—, das massenhafte Auftreten von Elefanten
hervorzuheben. Die Tiere haben schon öfters
Bakoko-Ansiedler zur Auswanderung und zur
Aufgabe ihrer Anpflanzungen gezwungen. Auf-
fällig ist die außerordentliche Seltenheit der Fluß-
pferde; sie wurden in wenigen Paaren und merk-
würdigerweise in bei Flut brackig werdendem
Wasser beobachtet. Oberhalb der Dehaneschnellen
kommen sie bis an die Quellen überhaupt nicht
mehr vor, sind aber nur zwei Tage von diesen