Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Die Gesamtausfuhr von Para Rubber aus der 
Kolonie belief sich auf 987,2 dz zum Werte von 
622 335 8, das sind gegenüber dem Vorjahre 
934,6 dz und 595 958 5 mehr. Es wurden aus- 
geführt nach: 
dz Wert: * dz 
Großbritannien 367,6 551 928 (5832,60) 
Ceylon 50, 7 30 937 (— 35, 5) 
Dänemark . 22,9 12 962 (+ 22,9) 
den Ver. Staaten 
von Amerika. 22,6 13 236 (7 22,5) 
Belgien 8,4 5132 (— 6, 2) 
Deutschland 5,9 2 850 (— 5,9) 
Japan . . . . .. 5,5 3 285 (— 5, 5) 
Australiin 2,2 1 380 (# 2,2) 
Frankreich 1,4 625 (- 1,4) 
Kautschuk ist zur Zeit in allen Sorten sehr 
gefragt. Das Angebot entspricht aber meistens 
nicht der Nachfrage trotz der bedentend größeren 
Produktion. Besonders die besseren Sorten sollen 
willige Aufnahme finden. Es wurden Mitte 
März 1907 bezahlt für: 
Borneo Rubber Nr. 1.125 bis 135 S pro Pitul 
Nr. 2 95 105 5 
Nr. 3 70- 80 
Rambong (India) Rubber wurde notiert: 
170 bis 180 S für Nr. 7 kr Pitul 
100 = 110 B¾- -- 
Plantagen-Para Rubber erfreut sich einer ver- 
mehrten Aufmerksamkeit seitens der größeren 
Rubber-Werke, die heute für das Produkt etwa 
10 v. H. mehr anlegen sollen als für feinsten 
brasilianischen Para Rubber 
Kultivierter Para Rubber wird jetzt regel- 
mäßig angefahren, aber zum größten Teil von 
den Produzenten oder deren Agenten direkt nach 
Europa weitergesandt. Es soll darin auch ein 
regelmäßiges und anscheinend zunehmendes Ge- 
schäft nach Japan stattfinden. 
Mitte März 1907 sind notiert worden (pro 
Pikul): 
290 bis 300 F für gute sheets und crepe 
100 260 §. abfallende Waren, je nach 
Qualität. 
(Bericht des Wan Generalkonsulens in Singapore 
m 15. April 1907 
Kahüomarkt in Sanchezx (Oominihanische Republik) 
im ersten Vierteljahr 1907. 
Die Ausfuhr von Kakao über den Hafen 
Sanchez in der Dominikanischen Republik gestaltete 
sich im ersten Vierteljahr 1907 folgendermaßen: 
  
Nach 
New vork 
ka Roh- 
Nach Havrc, 
Ordre für Hamömg 
kux Roh- 
Sack Sack 
  
gewicht gewicht 
Jannar 3 104 293 368 1 871 150 406 
Februar 2 73| 225 089 1191 101 099 
Märg 2 644 216 492 2818 236 191 
Zumme 8872 734949 5 883 187 786. 
Der größte Teil des auf Ordre für Hamburg 
nach Havre versandten Kakaos ist angeblich in 
Havre, in England und Spanien verkauft worden, 
weil diese Märkte größere Vorteile boten als die 
deutschen. 
Insgesamt gelangten aus Sanchez also zur 
Ausfuhr 14 755 Sack im Bruttogewicht von 
1222 735 kg. Während der letzten sechs Monate 
hat sich die Ausfuhr nach New Vork erheblich 
vergrößert, weil dort bessere Preise als in Europa 
gezahlt wurden, und weil auch im übrigen die 
Exporteure lieber nach New York verkaufen, da 
sie von dort ihre Verkaufsabrechnungen jeden 
20. oder 30. Tag bekommen und deshalb ihren 
Kredit besser ausnützen können sowie an Zinsen 
sparen. Nach Deutschland wurde viel weniger 
verkauft als im entsprechenden Vorjahrsabschnitt. 
Infolge großer Trockenheit erleidet die dies- 
jährige Ernte eine bedeutende Einbuße, und die 
Knappheit der Ware führt eine Preiserhöhung 
herbei. Die Exporteure hatten in dem Glauben 
an eine große Ernte im laufenden Jahr sich be- 
müht, Abschlüsse auf möglichst bedeutende Mengen 
zu machen, um aus den günstigen Preisen, die 
seit einigen Monaten herrschten und sich in Europa 
auf 93 bis 95 Fr. oder 73 bis 76 Mk., in 
Amerika auf 16 bis 17 8 für 45 kg stellten, 
möglichsten Nutzen zu ziehen. Um ihren Ver- 
pflichtungen nachzukommen, sehen sie sich nunmehr 
gezwungen, für den Kakao Einkaufspreise anzu- 
legen, die ihnen sicher Verluste bringen. In 
San Nraneisco de Macoris müssen sie jetzt bis zu 
13½ 8 für 45 kg zahlen; dazu kommen noch 
etwa 0,60 & Eisenbahn-Frachtkosten usw. und 
außerdem die Versandkosten für die leeren Säcke, 
die Arbeitslöhne und die Gewichtsverluste von 
3 bis 4 b 
(Nach Loricht des Kais. Vizekonsulats in Sanchez 
vom 19. April 1907.) 
ölgehalt der indischen ölsaaten. 
Bei der Bedeutung, die unter den landwirt- 
schaftlichen Produkten Indiens den ÖOlsaaten zu- 
kommt, ist es auffallend, daß man in Indien 
wenigstens bisher über den Olgehalt der einzelnen 
in Betracht kommenden Pflanzen noch ziemlich 
wenig wußte. Zwar wird behauptet, daß die 
bedeutenden Olmühlen in Europa und Amerika
	        
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