Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Dörfern säßen oder Gummi schnitten, zu fangen 
und zu schlachten. Nur drei Jaunde-Weiber 
blieben am Leben. Hinrichsen und alle seine 
Leute wurden in Menepepitis Dorf gefressen, die 
Köpfe wurden in ein Haus gebracht und die 
Weiber gezwungen, nachts in dieser Hütte zu 
schlafen, damit sie ihre Angehörigen vergäßen.“ 
An einer anderen Stelle des Dominikschen 
Berichts heißt es: 
„Auf der Talfahrt hat Stabsarzt Geisler 
am Long-Mapfok, wo er auf verlassene Maka- 
lager stieß, mehrfach frisches Menschenfleisch in 
den zurückgelassenen Töpfen festgestellt. Den 
Gefallenen waren zu diesem Zwecke die Hände 
und Füße abgeschlagen worden. Der Jaunde- 
träger-Vormann Ndumu wurde von den Bekelles 
erschossen und sorgfältig begraben. Das Grab 
wurde mit Zweigen bedeckt und durch gefällte 
Baumstämme geschützt; trotzdem war das Grab 
am Tage darauf aufgerissen und die Leiche an 
Ort und Stelle zerstückelt, in Körbe verpackt und 
in der Nähe in Waldlagern verzehrt worden. 
Bei der sorgfältigen Nachsuche überraschte die 
Patrouille Blacki drei Männer und ein Weib von 
den Leichenfressern; das Weib schilderte den Vor- 
gang in allen Einzelheiten und zeigte frisch ge- 
trocknetes Fleisch von der Leiche.“ 
MD 
  
Deutsch-Südwestafrika. 
Impfung gegen Plerdesterbe. 
Im Februar d. Is. wurden in Deutsch-Süd- 
westafrika 148 Maultiere gegen Pferdesterbe ge- 
impft. Drei von den geimpften Tieren sind der 
infolge der Impfung aufgetretenen Pferdesterbe 
(Impfsterbe) erlegen. Von den übrigen geimpften 
Tieren ist bis jetzt noch keines an Sterbe einge- 
gangen. Dieses Ergebnis darf als sehr günstig 
bezeichnet werden. 
Das Serum, mit welchem die Tiere geimpft 
wurden, stammt aus dem Theilerschen Institut in 
Pretoria. Dieses Serum ist schon längere Zeit 
in Südafrika in Verwendung. Nach englisch- 
südafrikanischen Berichten wurden von November 
1905 bis Juni 1908 über 12 000 Maultiere 
geimpft; die Verluste infolge Impfsterbe betrugen 
3 bis 4 v. H. und die Verluste infolge späterer 
natürlicher Ansteckung im Felde ebenfalls nur 
zwischen 0 und 3 v. H. 
Leider ist es bisher noch nicht gelungen, für 
die gegen diese Krankheit noch mehr empfindlichen 
Pferde ein ähnlich wirkendes Serum herzustellen. 
Es verdient schließlich noch erwähnt zu werden, 
daß schon vor mehreren Jahren der frühere Leiter 
des Veterinärwesens in Südwestafrika, Veterinär- 
rat Rickmann, auf Grund eigener Versuche im 
Schutzgebiet ein Serum hergestellt hat, mit dem bei 
Maultieren günstige Erfolge erzielt worden sind. 
  
Uachweisung der bei den Jollämtern des Schutzgebiets Deutsch-Südwestafrika in den Oonaten Kpril 
und Mai 1909 fällig gewordenen Sollbeträge. 
(Val. „Deutsches Kol. Bl.“ 1909, Nr. 15, S. 737 f.) 
  
  
KApril 1909. 
v 1 Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle Gegen de hiche 
Namen der Zoll— intobigen Monat des Rechnungsjahres Gegen den gleichen 
ämter, bei -- Zeitraum 
welchen die Zölle 1909 1908 des Vorjahres 
fällig geworden Einfuhr Ausfuhr BusammenEinfuhrAnofuhr Zusammen mehr weniger 
sind % u. I M Wi Sfl gPfl fi 
l 
Swakopmund. 77 189 410 82 17571 1001420 10 1 — 54421 13 150 3 — 
Lüderitzbucht 89 682 S0 11 —89 696 80161 453 10 212 —61 695 10028001 J7 — 
Windhnk 19 419.40 — — 191419 142556720 — 255P6720 —6147 80 
Ramansdrift 314 60 — — 31460 5 04760 — — 504-7 60 — 1733 — 
Ururas . 3220 — — 3220 25 80 4 29 80 2401 — — 
Haigamkhab — — — — — — — — — — — — — 1 — — 
Karibib. 763 30 — — 763 30 5 265 60 — — 5 265 60 — 1502 30 
Okahandja. 2 135 — — — 2135 — 3758390 — — 3 78300 —- - 1648 90 
Gobabis 5 311 — — — 5311 — 2 022 30 — 2 022 30 3288 47 — 
Omaruru 1250 — — 12 50 926 70 926 70 — — 914 20 
Outjo . 110 80 — — 110 80 6% — 925 60 — — 814 80 
Grootfontein 39 30 — — 3930 805 15 — — 805 15 — — 765 85 
Usakos 295 00 295 50 60 7ß1L 60 70 234801 — — 
Otjiwarongo 12 — — — 12 — 156 40 — — 156 40 — — 144 40 
Otavi — — — — — — 3020 — — 30201 — — 30 20 
Tsumeb. 11 40 — 11 40 109 50 — — 109 50 — — 98 10 
Rehobothe. 460 —---—— 460 685 — 685 — — — 680 40 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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