Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Der Verbehr der Usambara-Sisenbahn in der ersten 
Hälfte des Rechnungsjahres 1908. 
(Vgl. „Kol. Bl.“ 1908, S. 1091 bis 1093.) 
In der ersten Hälfte des Rechnungsjahres 
1908 hat sich der Verkehr auf der Usambara- 
Eisenbahn, soweit die zur Zeit vorliegenden, 
noch nicht endgültigen Zahlen einstweilen erkennen 
lassen, in günstiger Weise weiter entwickelt. Ins- 
besondere zeigt der Güterverkehr eine sehr er- 
freuliche Steigerung, zu der allerdings auch wohl 
bereits die Bauguttransporte für die Zwecke der 
Verlängerung der Bahn nach Pangani (45 km) 
ihr Teil beigetragen haben dürften. Im Personen- 
verkehr wurden von April bis einschließlich Sep- 
tember 1908 61 876 Rp. (1 Rupie = 1,33.) 
eingenommen gegen 64 012 Rp. (halbe Einnahme 
des Jahres 1907), also rund 2137 Rp. Minder- 
einnahme. Es wurden befördert 97 235 Personen 
gegen 97 960 (halbe Verkehrsziffer) im Vorjahre. 
Dagegen brachte der Güterverkehr von April bis 
September 1908 mit 8892 beförderten Tonnen 
eine Roheinnahme von 139 238 Rp., während 
die Hälfte der entsprechenden Ziffern des Jahres 
1907 5684 Tonnen und 79 445 Rp. betrug. 
Es ergibt sich also eine Zunahme von 3208 — 
56½ v. H. an beförderten Tonnen und von 
59 793 Rv. 75 v. H. in den Einnahmen. 
Die gesamten Roheinnahmen haben sich daher 
für den in Rede stehenden Zeitraum auf 
204 448 Rp. gegen 151 535 im Vorjahre, also 
52 913 Rp. oder rund 35 v. H. mehr wie im 
Vorjahre belaufen. Die Betriebsausgaben haben 
sich allerdings gleichfalls nicht unbeträchtlich ge- 
steigert, und zwar von 72 383 Rp. auf 99 898 Rp., 
also um 27.515 Rp. oder 38 v. H. Hierbei ist 
aber eine Rücklage von 1120 Rp. in den Spezial- 
reservefonds der Bahn (Jahresbetrag 3000 ./(4) 
einbegriffen. Der rohe Betriebsüberschuß der 
Bahn ergibt sich demnach für die Zeit von April 
bis September 1908 zu 104 550 Rp. gegen 
79 151 im Vorjahre, also mehr 25 399 Rp., 
das sind 32 v. H. Hiernach hat sich der Betriebs- 
koeffizient auf 49 v. DL. ergeben, während er im 
Jahre 1907 47,8 v. H. betrug. Da der von der 
.Betriebspächterin zu gewährleistende Halbjahres= 
pachtzins 76 000 “ oder 57 000 Rop. beträgt, 
so ergibt sich mithin bereits für die erste Hälfte 
des Rechnungsjahres 1908 ein Reinüberschuß 
über diesen Pachtzins hinaus von 47 550 Rp. 
63 400 /7, der nach Abzug von 15 000 für 
die Pächterin, mit 9/10 dem Schutzgebiet, mit 
½10 der Betriebspächterin zugute kommt. 
Der Betriebsüberschuß verzinst das Anlage- 
kapital mit 3,07 v. H. (im Vorjahre 2,33 v. H.). 
Die nachstehende Zusammenstellung zeigt die 
Zahlen für die einzelnen Monate, die Summen 
und die Vergleichsziffern des Vorjahres: 
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