Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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im Jahre 1907 oder 7375 t im Jahre 1909 
gegen 6096 und 5518 t in den beiden vorher- 
gehenden Jahren. 
Von dieser ganzen von Algier nach Marseille 
verschifften Menge blieben im letzteren Orte 
64043 fardeaux, während der Rest (755 419 
fardeaux) weiter versendet wurde, und zwar 
gingen nach Frankreich 481 640, nach dem Aus- 
land 273779 fardeaux; es gelangten nach Paris 
387726, nach Deutschland 255 171 kardeaux. 
Es wird berichtet, daß die erzielten Preise 
die algerischen Erzeuger im allgemeinen nicht be- 
friedigt hätten. Die Preise seien im Anfang der 
Kampagne niedrig gewesen, weil die Trauben 
nicht gehörig reif geliefert worden wären und 
das Publikum sich andern Früchten zugewendet 
hätte. Die späteren guten Lieferungen hätten 
den üblen Eindruck nicht zu verwischen vermocht; 
erst als Pfirsiche und Aprikosen vom Markte ver- 
schwunden waren, hätten die Preise für algerische 
Tafeltrauben in der Zeit vom 7. bis 12. August 
aungezogen. Sie seien aber von neuem zurück- 
gegangen, als die südfranzösischen, spanischen und 
italienischen Trauben in Mitbewerb getreten seien; 
dieser habe die Einstellung der algerischen Ver- 
schiffungen am 20. August zur Folge gehabt. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Algier.) 
Rapokkultur und handel in Miederländisch-Indien. 
Kapok ist ein bedeutender Exportartikel Nieder- 
ländisch-Indiens. Nach der Ausfuhrstatistik wurden 
die folgenden Mengen (in 1000 kg) aus Nieder- 
ländisch-Indien ausgeführt, wovon etwa sieben 
Achtel auf Java und Madura entfallen: 1905: 
6310, 1906: 6257, 1907: 8916. 
Die Hauptausfuhrhäfen sind Semarang und 
Soerabaya; die Hauptabnehmer bildeten bisher 
Anstralien und Nordamerika. 
Die Kapokbäume werden nicht nur auf etwa 
150 Plantagen neben Kaffee u. dgl. gepflanzt, 
sondern man findet sie auch überall in den Gärten 
der Eingeborenen. 
Die Ernte beginnt im August und zieht sich 
bis September hin. Auf den Unternehmungen 
werden die Früchte durch Frauen und Kinder 
von den Schalen und Kernen befreit, worauf der 
Kapok direkt an die Exporteure verkauft wird. 
Bei den Eingeborenen tritt indes der Chinese 
meistens als Zwischenhändler auf. Er kauft die 
Früchte zu billigen Preisen (3,50 bis 5 Fl. für 
1 Pikul) auf, verarbeitet sie in eigenen Arbeits- 
plätzen (wovon in Semarang mehr als 20 be- 
stehen) und verkauft dann den Kapok an die 
Exportfirmen. 
  
Der Ausfall und die Güte der Ernte hängt 
hauptsächlich von der Witterung ab. Große 
Trockenheit ist für die Entwicklung der Früchte 
sehr nachteilig. Auch werden die Früchte von 
den Inländern, um zu Geld zu kommen, oft zu 
jung gepflückt. Die Kerne sind dann zwar noch 
weiß, ein Zeichen, daß die Frucht zur Ernte noch 
nicht reif genug ist, aber der Eingeborene weiß 
dafür Rat. Er nimmt die Kerne aus der Schale, 
bringt sie so lange über ein mäßiges Feuer, bis 
sie braun werden, und steckt sie darauf wieder in 
die Schale. Der daraus gewonnene Kapok ist 
natürlich minderwertig, und diese Manipulationen 
haben denn auch eine große Verschiedenheit im 
Preise zur Folge. So betrug z. B. der Ankaufs- 
preis im vergangenen Jahre in Mittel= und 
Ostjava für mittlere Qualität 27 bis 30 Fl. und 
für erste Qualität 31 bis 33 Fl. für 1 Pikul, 
während für zweite Sorte nur 15 bis 20 Fl. 
bezahlt wurden. 
Die Exportfirmen schließen in der Regel mit 
den Produzenten und chinesischen Zwischenhändlern 
Kontrakte über das zu liefernde Quantum ab. 
Das Produkt wird dann zunächst in den Lager- 
räumen der Exporteure aufgestapelt und je nach 
dem Stande der Preise verschifft, so daß also der 
Kapok das ganze Jahr hindurch zur Ausfuhr 
gelangt. Indes wird gewöhnlich ein großer Teil 
der Ernte erst im Jannar des folgenden Jahres 
exportiert. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsuls in Batavia.) 
Gummi- und Erdnußkultur iIn Birma. 
Die Gummikultur Birmas ist in steter Zu- 
nahme begriffen. In der Zeit vom 1. Juli 1908 
bis 30. Juni 1909 betrug die gesamte Gummi- 
anbaufläche einschließlich der Regierungsplantagen: 
11 849 Acres gegen 8987 Acres in derselben 
Periode 1907/08. 
In der genannten Provinz wird Gummi nun- 
mehr in elf Distrikten gebaut, deren wichtigster 
der von Mergui ist, in dem die Regierungs- 
plantagen Hanthawaddy und Toungoo gelegen sind. 
Einen bemerkenswerten Zug in der landwirt- 
schaftlichen Entwicklung Birmas bildet ferner die 
außerordentliche Ausbreitung, die der Anbau der 
Erdnuß in dieser Provinz innerhalb weniger 
Jahre erfahren hat. 
Nach den neuesten offiziellen statistischen An- 
gaben läßt sich eine fortgesetzte sprunghafte Zu- 
nahme der Anbaufläche für dieses Produkt beob- 
achten. 
Die Ziffern für die letzten drei Jahre stellen 
sich, je vom 1. Juli bis 30. Juni berechnet, fol-
	        
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