Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

W 1072 20 
Erdmann: Unter deutscher Kriegsflagge. 
Eine Erzählung über die Entwicklung, Organi- 
sation, Tätigkeit und soziale sowie volkswirt- 
schaftliche Bedeutung unserer Kriegsmarine. 
Deutsche Bürgerbibliothek für Jugend und Volk. 
Erzählungen aus dem Staats= und Wirtschafts- 
leben des deutschen Volks. Herausgegeben 
von A. Wiegand. Zweiter Band. Altenburg, 
S.-A. Verlag von S. Geibel. Preis brosch. 
4 1,50, Bibl. Bo. 1,85, Gesch. Bd. 
*½ 2, —. 
Staudacher: Die Friedensblockade. Ein 
Beitrag zur Theorie und Praxis der nicht- 
kriegerischen Selbsthilfe. — Staats= und völker- 
rechtliche Abhandlungen. Band VII, Heft 3. 
Leipzig 1909. Verlag von Duncker u. Humblot. 
Preis “ 4,40. 
Von Piraten gefangen und andere See- 
abente ucr. Skizzen aus der Zeit des griechischen 
Befreiungskrieges von Rudolf Brommy, 
Deutschlands erstem Admiral. Mit Einleitung 
neu herausgegeben von Prof. Dr. O. Richter 
in Godesberg a. Rh. (Otto v. Golmen). Voll-- 
bild von Schön, Berlin; Buchschmuck von 
R. Starcke, Weimar. Deutsche Seebücherei. 
Erzählungen aus dem Leben des deutschen 
Volkes zur See. Für Jugend und Volk. 
Einundzwanzigster Band. Altenburg, S.-A. 
Verlag von S. Geibel. Preis kart. “ 1,—. 
Bibl. Bd. “ 1,35, Gesch. Bd. geb. 1,50. 
Friedemann: Aphorismen des Fürsten 
Bülow. Ein Vademekum für das deutsche 
Berlin 1909. 
Preis elegant 
Volk. Mit zwei Abbildungen. 
Spreeverlag (Paul Werner). 
kart. “ 1,20 
v. Gisycki: Geradcaus. Ein Kompaß für die Fahrt 
durchs Leben. Herausgegeben von Kullnick. Zweite 
Auflage. Berlin. Verlag von K. Curtius. Preis 
X. 2, J, geb. . 2,50. 
Oandbuch für Hcer und Flotte. Engznuklopädic 
der Kriegswissenschaften und verwandter Gebiete. 
Herausgegeben von Georg v. Alten, Generalleut- 
naut g. D. Demsches Verlagshaus Bong & Co., 
13., 14. und 15. Lieferung. Preis der Lieferung 
“ 2,—. 
  
  
  
Koloniale Dreßstimmen. 
Die in Amsterdam erscheinende holländische 
Zeitschrift „Dee Zuidafrikaansche Post“ bringt 
in ihrer Nummer vom 23. v. M. unter der Uber- 
schrift „Das Asylrecht der Eingeborenen“, 
einen bemerkenswerten Leitartikel, der die von 
dem kapländischen Obergericht unter dem Vorsitz 
  
von Sir Henury de Villiers in dem Ausliei##. 
rungsverfahren gegen Abraham Rolis ur? 
Genossen gefällte Entscheidung und die von den 
Jameson-Ministerium einerseits und dem M##u# 
man-Ministerium anderseits den aus Deu# 
Südwestafrika übertretenden aufständischen Ern- 
geborenen gegenüber befolgte Politik bespricht. 
Das genannte Blatt schreibt: 
Es ist wohl bekannt, daß die kapschen Beherde: 
zur Zeit des Jameson-Ministeriums ohne Ausnat#: 
gestattet haben, daß aufstindische Eingeborene a## 
Südwestafrika, wenn sie von den deutschen Trurver 
verfolgt wurden, auf kapschem Gebiet Zuflucht fanden 
Auf diesem Gebiet, wo die Deutschen ihnen nicht solge# 
konnten, ruhten sie sich aus und bereiteten auch neue 
Einfälle vor. Es war dieser und ähbhnlicher Untet— 
stützung, die sie auf kapschem Gebiet fanden — wo ii. 
sich auch mit Maffen und Munition verschen konnten — 
zu danken, daß die Eingeborenen den Aufftand so aufer- 
gewöhnlich lange fortsetzen konnten. Die von dem 
Jameson-Kabinctt in Anwendung gebrachic sogenanwse- 
Neutralität, die eigentlich einer Mitwirkung gleichan. 
war verantwortlich dafür, daß die Demschen fur die 
Wiederherstellung der Ruhe ungewöhnlich schwere SO##: 
an Mannschaften und Geld bringen mußten. JIcdet 
nicht allein den Deutschen hat die Jameson-P.u 
großen Nachteil verursacht, auch die allgemeinen ’r- 
kanerinteressen sind dadurch ernstlich geschädiat worden. 
Die betreffenden Eingeborenen haben ungesunde an 
Anmaßzung grenzende Ideen über ihre eigene Sedt 
kraft bekommen und den Glauben an die Einmulalen 
der Weißen, durch welche diese bis dahin sturk waic#. 
verloren und im Gegenteil entdeckt, daß jene o#mais 
uneinig sind, und daß sie dann von einer der Parlei# 
Hilfe erwarten können. Vor allem nach der Ersabtura. 
die die Raffern anderweit bereits in dem KRriege r- 
1899/1902 mit den Engländern gemacht baben. alx# # 
gegen die Buren verwandt wurden. ist das linden 
nicht gering zu schäten, das durch die Jameson P. unk 
angerichtet worden ist. Unter den Eingeborenen #u 
Einbildungen verbreitet, die zur Anmaßung #ö##ten 
müssen, einer Anmaßung, die wohl schnelle. ichere und 
streuge Bestrafung nach sich zieht. wenn die Seirer 
in Sachen der Eingeborenenpolitik sich unteremander u## 
besser verstehen lernen, die andernfalls sedoch Ler- 
anlassung zu Eingeborenenunruhen gibt. die dem Si.irer 
außer recht ansehnlichen Opfern an Geld auch Ver.#1 
an Menschenleben kosten können. 
In Afrikanerkreisen in der Kapkolonie ist berein 
früh eingeseben worden, daß die Jameson- Politit ia 
war. Die Regierung der Herren Jameson, Sm# 
und Genossen lief indessen nicht Gefahr mit den vralt 
tiken, durch die sie den Eingeborenen nach Belicen 
Unterstützung lich, und sie gab wenig Gelegenben. no 
interpellieren zu lassen. Die Tatsache jedoch. dan 
Personen, gegen welche wegen Lieferung von * zu 
und Wafssen an Eingeborenc ein Versahren erdebe# 
werden mußte, von dem betreffenden Richter deskeen 
zu 30 L Geldstrafe verurteilt wurden. war wod. c# 
überzeugender Beweis von dem Erufst der beftrdend" 
Mißstände. Und bald danach brache -Ons Lass 
denn auch einen kurzen Artikel, worin gefordem w##### 
daß die kapschen Interessen nicht dem Beureben 
Jameson= Kabinctts), einer fremden Nation Oindermme 
in den Weg zu legen. geopfert werden mocktin. 
Seitdem das Afrikanerkabinen ans Rudelt ## 
kommen ist, ist die Haltung der Behorden eine 9 3 
andere geworden. Die neue Regicrung unter Metr: 
man hat den Eingeborenen zu verstehen gegedben.
	        
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