Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

G 1155 2O 
Delhenausfuhr Sanz#bars 1908. 
Die Ausfuhr von Nelken aus Zanzibar 
betrug im Jahre 1908 14 974 872 engl. Pfund 
im Werte von 319974 398 Rupien gegen 
18 214 668 engl. Pfund im Werte von 5 941 817 
Rupien im Jahre 1907. Die Nelkenausfuhr 
von 1908 machte 31,1 v. H. der Gesamtausfuhr 
aus. Von der Ausfuhr gingen nach: 
1907 1908 
Menge Wert Menge Wert 
in engl. Pfd. in Rupien in engl. Pfd. in Rupien 
Europa 10 457 830 3 387 418 7197375 1894 363 
Amerika 1 102 420 306061 651 780 184 578 
Asien 6 553 453 2215262 7051 342 1 876 332 
Afrika 100 965 33 046 74 375 18 725 
Auf die europäischen Märkte verteilte sich die 
Ausfuhr in folgender Weise: 
1907 
Menge Wert Menge Wert 
in engl. Pfd. in Rupten in engl. Pfd. in Rupien 
Rotterdam 952 006 295 300 560 351 141 704 
London 3928 P930 1 112693 2283 330 600 075 
Oambu rg 5529 050 1770 961 3296 968 886 785 
Marseille 418 850 125 867 894 986 225 757 
Die Anteile der hauptsächlich in Betracht 
kommenden Bestimmungsländer stellten sich im 
Jahre 1908 (und 1907) nach Prozenten wie 
folgt: Indien 46,0 (36,3), Deutschland 22,3 
(29,8), Großbritannien 15,1 (18,7), Vereinigte 
Staaten von Amerika 4,6 (5,1), die Niederlande 
3,6 (4,9), Frankreich 5,7 (2,1). 
Hierzu wird bemerkt, daß die Zollstatistik bei 
den auf den deutschen Schiffen verschifften Nelken als 
Bestimmungsland Deutschland angibt, während 
die Ladepapiere meistens auf Option Rotterdam— 
London lauten. Der Weltmarkt in Nelken ist 
London, und es geht der größte Teil der hier 
als nach Deutschland verschifften Nelken nicht 
nach Hamburg, sondern nach London. 
Im Erntejahr 1907/08 (vom August bis 
Juli) wurden insgesamt 441 802 Frasilah Nelken 
gewonnen und zwar 141 850 Frasilah auf der 
Insel Zanzibar und 299 952 auf der Insel 
Pemba. Der Jahresdurchschnittspreis der Pemba- 
Nelken betrug 9 Rupien 9 Annas; derjenige für 
Zanzibar-Nelken stellt sich etwas höher. 
An Nelkenstengeln wurden im Jahre 1908 
2948 911 engl. Pfund im Werte von 214 788 
Rupien ausgeführt, wovon der größte Teil nach 
Hamburg ging. Mutternelken sind nicht aus- 
geführt worden. 
(Nach einem Berichte des Naiserl. Konsulats 
in Zanzibar.) 
Gummihandel im Sudan. 
Der Gummihandel im Sudan ruht vornehmlich 
in deutschen Händen. Zwar bestehen zwei eng- 
lische Gesellschaften. Sie sind aber trotzdem zu- 
sammen nur mit etwa 10 v. H. am Gummihandel 
beteiligt; etwa 15 v. H. entfallen auf einen Griechen, 
der Rest, etwa 75 v. H., entfällt auf drei deutsche 
Häuser. Die Gesamtmenge des zur Ausfuhr ge- 
langenden Gummis weist zufolge einer vorliegenden 
Zusammenstellung seit dem starken Rückgang der 
Jahre 1905/06 eine teilweise ziemlich starke 
Steigerung auf. Mit der für 1909 (d. i. für die 
Zeit von Mitte Dezember 1908 bis Mitte Oktober 
1909) bisher erreichten Zahl von 73 4497) Ballen 
ist die bisherige höchste Ziffer des Jahres 1904 
(63 950 Ballen) erheblich überholt; auch sind 
damit die bisherigen Ernteergebnisse der letzten 
35 Jahre überflügelt. 
Im einzelnen verteilt sich die Ausfuhr für die 
Jahre 1904 bis 1909, wie folgt: 
  
  
nach 1909 1908 166% 5rn 1006 1905 1904 
Deutschland, Belgien und Holland 21537 13622 7681 8862 15 987 16.233 
Frankreich 17789 15772 9287 9 083 8 880 19 427 
Großbritannien 13 725 7722 18 009 4 605 6 095 11 414 
Amerika (New Vork) 10 249 9769 11918 10377 7 075 9 565 
Osterreich-Ungarn. 5 156 4 458 1 977 3 101 3 411 3 845 
Italien. . 1844 2318 1422 1081 1781 1567 
Spanien ... 1169 1361 775 559 1147 781 
Verschiedene Länder 1 980 1 973 1 120 1 123 1 017 1 118 
Total 73 449 56 995 52 189 38791 45 393 63 950 
Hierzu ist noch zu bemerken, daß von den 
unter Deutschland, Belgien und Holland auf- 
geführten Ballen der weitaus größte Teil nach 
Deutschland bestimmt ist. Eine genaue Trennung 
ließ sich hier nicht durchführen, weil die be- 
treffenden Ladungen nach Antwerpen bzw. Rotterdam 
gerichtet sind, von wo der nach Deutschland be- 
stimmte Teil alsdann durch die Kanäle den Rhein 
  
hinauf geleitet wird. Holland selbst soll als Ab- 
nehmer nur wenig in Frage kommen, Belgien 
jedoch in etwas erheblicherem Maße. 
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Kairo.) 
*) Ballen à 160 bis 180 kg.
	        
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