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messer dieser Eindrücke war 20 cm lang; drei
Zehen, die vierte nach außen nur schwach einge-
drückt, waren zu erkennen. Zwischen den beiden
Eindrücken sah man, wie der Bauch im Schlamm
entlang gezogen war. Auch Leutnant Frhr. Hiller
v. Gaertringen, der im Juli 1905 an der Fisch-
flußmündung auf Station war, hat mit seinen
Leuten ein Flußpferd im Oranje gesehen. Ferner
bestätigen die Buren, die weiter unterhalb am
Oranje farmen, gleichfalls das Vorhandensein von
Flußpferden. An der Oranjemündung nennen
die Buren die Stelle, bis zu der die Flut in den
Fluß eintritt, Seekooidraai, d. h., wo die Seekuh
(Flußpferd) vor der Flut umdreht.
Flußpferdspuren habe ich noch öfters am
Oranje angetroffen.
Ich hatte von Außenkehr bis zur Fischfluß-
mündung drei volle Tage gerechnet. Da wir
aber schon etwas früher den Fischfluß überschritten
und eine gute Weidestelle gefunden hatten, konnten
wir uns einige Ruhe gönnen, die besonders den
Maultieren nötig war. Die Pause benutzten wir,
um die Ochsenspuren, die wir schon vor der
Cornelius-Schlucht gefunden hatten, weiter zu
verfolgen. Sie führten 2 km unterhalb der Fisch-
flußmündung auf englisches Gebiet, wo sich eine
Werft befand. Auf mein Rufen kam der Vor-
mann, Pitt Land, zu mir herüber und erklärte
mir, daß er deutscher Hottentott sei. Er wolle
jetzt wieder mit seiner Werft auf deutsches Gebiet
zurückkehren und den Bondelkapitän Johann
Christian benachrichtigen.
Nun wurde der Marsch fortgesetzt. Bis
hierher kannte ich den Oranje durch die bereits
erwähnte Patrouille im August. Jetzt fing aber
für mich eine völlig unbekannte Gegend an, und
ich mußte mich weiterhin vollkommen auf meinen
Führer, den Hottentotten Pitt, verlassen. Leider
versagte er nachher gänzlich.
Kurz hinter der Fischflußmündung biegt der
Oranje um und fließt bis zum Abasib-Revier in
ziemlich gerader nordwestlicher Richtung. An der
Biegung war eine Klippenstelle zu überwinden,
nach der die Berge einer größeren Fläche Platz
machten. Wir kamen hier ohne jede Schwierig-
keit vorwärts.
Kurz vor dem Abasib-Revier befand sich auf
dem englischen Ufer eine Werft, von der ein
Junge auf unserer Seite herumlief. Bei unserem
Herannahen eilte er in wilder Flucht durch den
Fluß und war trotz des Versprechens von Platten-
tabak nicht dazu zu bewegen, zurückzukommen.
Die anderen Bewohner der Werft, die wir im
Gebüsch herumkriechen sahen, ließen sich auf unser
Rufen auch nicht mehr sehen.
Hinter dem Abasib-Revier macht der Oranje
eine Biegung nach Westen. Von Norden münden
dicht hintereinander mehrere Reviere in den
Oranje. Welches nun wirklich das Kubus= und
Arochab-Revier war, konnte mir Pitt nicht an-
geben. Das Gebüsch wurde hier wieder sehr
dicht und bereitete uns wieder einige Schwierig-
keit. Auffällig waren hier mehrere verkohlte
und vertrocknete Gebüschstellen, welche nach Pitts
Aussage damals die Patrouille Altrock in Brand
gesteckt hat, um sich einen Weg durch das Gebüsch
zu bahnen. Dieses Gebüsch war höchstens 700 m
lang. Dann kam offenes Steinfeld, das, längs
des Oranje mit dichtem Gebüsch bestanden, steil
zum Flusse abfiel und keinen Platz für Weide
freigab. Nach Sonnenuntergang fanden win
endlich an einem von Nordosten herunterführender
Revier etwas Weide für die Maultiere und blieber
die Nacht hier liegen. Ich hielt dieses Revie
nach unserer Kriegskarte für das Dabimub-Revier
während Pitt behauptete, daß dieses erst weite
unterhalb münde. Hier war der kritische Zeit
punkt, in dem unsere ferneren Irrfahrten in de
Bergen begannen.
Am nächsten Morgen wurde das Gebüse
so dicht, nach rechts stieg schroffer Fels so ste
an und zum Flusse fiel das Gelände im Gebüs
so jäh ab, daß ein Vorwärtskommen am Flu#g
unmöglich war. In einem Nebenrevier fand-.
wir einen Umweg über die Berge, der aber de
artig klippig war, daß zwei Kamele stürzten, e
Sattel und leider auch — eine Flasche Rotwe
zerbrachen. Gegen Mittag waren wir endlich wied
am Oranje, wo wir auf einer Halbinsel Wei
fanden. Vor uns sahen wir einen steilen Be
in den Oranje abfallen, an dem der Fluß ##
der allgemein nördlichen Richtung nach Süd
scharf abbog. Von Osten kam ein breites Rev
herunter, das ich für das Nuob-Revier hie
Der Berg vor uns mußte Loreley sein. D.
Pitt behauptete steif und fest, wir wären erst i
Dabimub-Revier. Als Loreley bezeichnete er e
Bergspitze, die weiter westlich über die Hös
hinausragte. Leider habe ich mich auf ihn #
lassen.
Als wir am Nachmittag weiterritten, so“
wir natürlich an jenem Berge fest, wo der Ab
zum Flusse so steil war, daß ein Weiterkomn
unmöglich war und wir Kehrt machen muf#
Ich habe später erfahren, daß Buren und 60
geborene diesen Berg Pißberg nennen. Sie
klären diesen Namen folgendermaßen: Der Re
muß erst einen Umweg über die Berge such
während sein Pferd ruhen und stallen kann.
kannte diesen Namen, während Loreley o
unbekannt war.
Ich schickte die Kamele an den alten La
platz, während ich mit Pitt einen Umweg -#
die Berge suchte, den ich auch fand. Nachts