Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

.244 20 
§ 7. Bei Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften der §§ 4 und 6 werden Nichteingeborene 
mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 5000 .7, allein oder in Verbindung 
miteinander, Eingeborene mit Gefängnis mit Zwangsarbeit bis zu drei Monaten oder mit Geld- 
strafe bis zu 5000 (, allein oder in Verbindung miteinander, bestraft. Die Feuerwaffen, die 
Munition und das Schießpulver, welche Gegenstand der Zuwiderhandlung sind, unterliegen 
der Einziehung. 
§ 8. Diese Verordnung tritt am 15. Februar 1909 in Kraft. 
Buea, den 30. Dezember 1908. 
Der Gouverneur. 
Seitz. 
Auszug aus der Satzung der Kamerun-Land- und Plantagen-Gesellschaft in Hamburg 
nach Maßgabe der Anderungen, welche in der Generalversammlung vom 29. Dezember 1908 be- 
schlossen und von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden sind: 
§ 12. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, welche durch den Aufsichtsrat gewählt 
werden. Den Vorstandsmitgliedern steht es frei, sich an anderen, gleichartigen Unternehmungen in 
jeder Form zu beteiligen. 
§ 13. Der Schlußsatz: „Die Legitimation der Vorstandsmitglieder wird durch Attest des 
Auswärtigen Amts geführt“ ist gestrichen. 
§ 16. Die Anstellungsbedingungen des Vorstandes werden durch den Aufsichtsrat der 
Gesellschaft festgestellt. 
§ 17. Es wird hinzugefügt nach dem Worte aus „3 bis“. 
§ 30, Abs. 3. Die Beschlüsse der Generalversammlung werden durch absolute Stimmen- 
mehrheit gefaßt; bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. 
§ 18, Satz 1: „Die Wahl erfolgt auf fünf Jahre; das Jahr, in welchem die erste General= 
versammlung stattfindet, wird hierbei nicht mitgerechnet“ ist gestrichen. 
  
Jogdverordnung für Deutsch-Ostafrika. 
Vom 5. November 1908. 
§ 1. Unter „Jagd“ im Sinne dieser Verordnung ist innerhalb der zu Wildreservaten 
erklärten Gebiete (§ 13) die Jagd auf alle nach Landesgebrauch jagdbaren Tiere, außerhalb der 
Wildreservate die Jagd auf die in den nachstehenden §§ 2, 3 aufgeführten Tiere zu verstehen, 
sofern diese Tiere nach den gesetzlichen Bestimmungen als herrenlos zu betrachten sind. 
§ 2. Verboten ist die Jagd auf Schimpansen, desgleichen die Jagd auf Strauße, Aasgeier, 
Schlangengeier (Sekretäre) und kleinere Eulen sowie das Wegnehmen und Beschädigen der Eier 
dieser Vögel. 
Zu wissenschaftlichen und Zuchtzwecken kann der Gouverneur unter von ihm festzusetzenden 
Bedingungen das Fangen und Töten einer bestimmten Anzahl dieser Tiere sowie das Wegnehmen 
von Eiern gestatten. 
§* 3. Zur Jagd auf folgende Tiere bedarf es eines Jagdscheins: 
Klasse I: Alle Antilopenarten, einschließlich des Gunu, ausschließlich der Elenantilope, 
alle Gazellenarten, Büffel, Stummelaffe (Colobus), Marabu; 
Klasse II: Elefant, Elenantilope, Giraffe, Nashorn, Zebra. 
Der Gouverneur ist befugt, das vorstehende Verzeichnis auf dem Wege öffentlicher Bekannt- 
machung abzuändern. 
§ 4. Die Gebühr für den Jagdschein beträgt: 
1. 3 Rp., wenn die Jagd mittels eines gewöhnlichen Vorderladers, wie sie von den 
amtlichen Stellen verkauft werden, oder mittels einer Schrotflinte in einem bestimmten 
Bezirk ausgeübt werden soll (Vorderlader= oder Schrotflinten-Jagdschein);
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.