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Tsadsee via Niger—Benue—Mao Kebi—Tuburi
— Logone ist von berufeneren Federn so viel ge-
schrieben worden, daß mir kaum etwas darüber
zu sagen übrig bleibt.
Ich bin mehrmals während der Hauptregen-
zeit am Tuburi gewesen und habe feststellen können,
daß selbst bei hohem Wasser eine Verbindung
zwischen den Tuburisümpfen und dem Logone
nicht besteht. Die Verbindung ist durch eine
18 km lange Strecke bei Domo unterbrochen.
Es dürfte jedoch bei dem am Tuburi reichlich
vorhandenen Menschenmaterial nicht allzu schwierig
sein, diese Strecke in einem halben oder einem
ganzen Jahre so auszustechen, daß dort größere
Kanus fahren könnten. Nur die hohen Katarakte
südöstlich von Binder bilden insofern Schwierig-
keiten, als dort eine Umschlagstelle eingerichtet
werden müßte.
r—G r—G
*
Möchten diese Zeilen durch das, was ich über
den Charakter der Bongor-Heiden sagte, mit dazu
beitragen, das Verständnis für die Behandlung
von Eingeborenen zu heben, zu beweisen, daß
diese Behandlung überall im Schutzgebiet ver-
schieden sein muß, daß es also nichts Unsinnigeres
gibt, als ein einheitliches Schema für die Be-
handlung der Schwarzen aufszustellen. Möchten
diese Zeilen ferner etwas — wenn es auch nur
ein Scherflein ist — zur Kenntnis unserer schönen
Tsadseeländer beitragen!
MD
Togo.
Vom Bau der Hinterlandbahn.
Februar 1909.)
Am 28. Februar war der Stand der Bau-
arbeiten folgender:
Die Erdarbeiten sind fertiggestellt bis Kilo-
meter 17,45, sodann in den Strecken Kilometer
17,55 bis 17,8, Kilometer 18,35 bis 18,4, Kilo-
meter 18,7 bis 18,9, Kilometer 19,2 bis 19,82,
Kilometer 20,2 bis 27,17 mit Ausnahme der
Brückenbaustelle bei Kilometer 24,1, Kilometer
27,3 bis 38,75, Kilometer 39,25 bis 39,66, Kilo-
meter 39,8 bis 39,95, Rilometer 40,0 bis 41,85,
Kilometer 43,25 bis 43,35 und in Arbeit von
Kilometer 17,8 bis 18,35, Kilometer 18,45 bis
18,7, Kilometer 20,1 bis 20,2, Kilometer 27,17
bis 27,3, Kilometer 38,75 bis 39,25, Kilometer
411,85 bis 42,45 und Kilometer 43,9 bis 44,15.
Im Februar wurden fertiggestellt 4,12 km
gegen 6,66 km im Jannar.
) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1009. S. 271.
Die gewölbte Brücke bei Kilometer 15,5 (3 m
lichte Weite) ist fertig, desgleichen der gewölbte
Durchlaß bei Kilometer 41,9 (m lichte Weite)
bis auf die Abdeckung der Flügel; die Wiederlager
der letzteren bestehen aus Bruchsteinmauerwerk,
das Gewölbe aus Beton. Die Fundamente der
gewölbten Brücke bei Kilometer 24,1 (3 m lichte
Weite) sind hergestellt, das aufgehende Mauerwerk
in Arbeit. Die drei Pfeiler der Schiobrücke
bei Kilometer 17,5 (lichte Weite zweimal 25 m)
sind bis auf 0,10 m unter Auflagerstein fertig-
gestellt; das Eintreffen der eisernen Überbauten
wird Ende März erwartet. Die Baugrube für
das nördliche Widerlager der eisernen Brücke bei
Kilometer 18,9 (12 m lichte Weite) ist ohne
Spundwand ausgehoben; die Bangrube für das
südliche Widerlager ist samt Spundwand einge-
stürzt; die Wiederherstellungsarbeiten sind im
Gange. Die bereits ausgehobenen Baugruben
der gewölbten Brücke bei Kilometer 42,9 (4 m
lichte Weite) sowie der eisernen Lilibrücke bei
Kilometer 51,2 (18 m lichte Weite), deren süd-
liches Fundament bereits auf 1 m Höhe herge-
stellt war, sind infolge der täglichen heftigen
Regen der zweiten Hälfte des Februar eingestürzt
und werden von neuem ausgehoben. Der Bau-
grubenaushub für die eiserne Kolobrücke bei Kilo-
meter 46,6 (10 m lichte Weite) war in Arbeit.
Die Baugruben wurden jedoch ebenfalls durch
Regengüsse zerstört.
Der vielfach gewundene Schiofluß tritt all-
jährlich während der Regenzeit über seine Ufer
und überschwemmt den etwa 1 km breiten tiefften
Teil der Schioniederung. Die Baustelle der
Bahnbrücke liegt 300 m westlich und 100 m süd-
lich der Straßenbrücke. Zur Regelung des Hoch-
wasserabflusses ist eine Verlegung des Flußbettes
zwischen Bahn= und Straßenbrücke auf eine
Länge von 370 m und oberhalb der Bahnbrücke
auf eine Länge von 170 m nötig; die Sohlen-
breite ist dabei zu 8m angenommen; die ziemlich
umfangreichen Erdarbeiten sind im Gange.
Das Gleis ist vorgestreckt bis Kilometer 17,4
mit Sand unterbettet bis Kilometer 17,0.
Das weitere Abteufen des Bohrloches bei
Kilometer 17,26 wurde wegen Antreffen von
Stein in einer Tiefe von 21 m ausgesetzt; eine
neben dem Bohrloch angesetzte zweite Bohrung
mit größerem Rohrdurchmesser erreichte bisher
eine Tiese von 17m; zur Zeit werden Pump-
versuche angestellt.
Der Zufuhrweg zur Haltestelle Togblekophe
bei Kilometer 17,3 ist abgesteckt und ausgelichtet.
Ende Februar waren beim Bahnbau 1908
von den Nordbezirken gestellte und 484 frei-
willige zusammen 2392 Arbeiter beschäftigt:
von freiwilligen Arbeitern trafen 59,7 v. H. auf
und