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Die Produktionskosten stellen sich in Pernam-
buco pro Ton Zucker auf etwa 150 Milreis, die
Ausgaben betragen
für die zur Herstellung einer Tonne
Zucker notwendigen 11,1 Tons
— 7,4 Carload à 1500 kg
Zuckerrohr à 10 Milreis 74 Milreis
Arbeitslöhne 12 =
Transportkosten des Juckerrohrs,
Abschreibungen auf Manschinen,
½ r
Gebäude usiw. 45 =
Seäcke et 10 -
-Fracht bis Recifeß ... 9
zusammen . . 150 Milreis
In Säo Paulo betragen die Produktionskosten
pro Ton Zucker ab Fabrik etwa 165 Milreis. Dort
stellt sich das Zuckerrohr pro 1000 kg auf 5 Mil-
reis. Die Kosten pro Ton Zucker stellen sich wie
folgt:
16R Tons Zuckerrohr à 5 Milreis
Anfuhr zur Fabrik pro Ton 2 Mil-
88⅛ Milreis
ress 33/ --
Arbeitslöhne, Abschreibungen auf
Maschinen, Gebäude usw. 33/½/ =
für Säcke . ...10 -
zusammen ctwc1..1(55Milreiö
Hierzu kommt die Fracht bis Santos, welche etwa
80 Milreis pro Ton beträgt.
Die Arbeitslöhne wechseln in Pernambuco, je
nachdem Arbeiter aus dem Hinterlande zuströmen.
Für Männer wurden pro Tag 700 bis 1000 Reis
und für Frauen 400 bis 700 Reis gezahlt. Im
Staate Säo Paulo, wo man hauptsächlich auf zu-
gewanderte italienische Arbeiter angewiesen ist, zahlt
man etwa 2 Milreis pro Tag.
Der größte Teil der Zuckerproduktion des
Staates Pernambnco, und auch ein Teil aus Alagoas,
geht nach Recife, um von dort entweder dem inlän-
dischen Konsum zugeführt oder exportiert zu werden.
Während früher auf dem inländischen Zucker-
markt eine scharfe Konkurrenz bestand, ist in den
letzten Jahren zwischen den Interessenten eine Kon-
vention zustande gekommen, die den Zweck hat, die
Zuckerpreise im Inlande bochzuhalten und den Über-
schuß der Produktion in das Ansland zu exportieren.
Infolgedessen stellte sich der Inlandpreis im letten
Jahre recht lohnend. Nach einem Preisverzeichnis
des Kommissionshauses G. Afonso & Co. in Rio de
Janeiro, vom 20. Juli 1907, stellte sich der Zucker
auf 400 bis 500 Reis pro Kilo, während der unter
dem Namen Demarara von Recife zum Erport
gelangende bräunliche Zucker mit 200 Reis pro
Kilo verkauft wurde.
Nach der Statistik der Handelsvertretung in
Recife betrug der Export an Zucker aus Pernam-
buco 1904/05 (1. Oktober bis 30. September):
nach Europa 3 040 Tons
.-Nordamerika . .926o-
-brasilianischen Staaten 105 685 =
zusammen 117 990 Tons.
1905/06
nach Europa 30 125 Tons
Nordamerika . .4679-
-branltamschen Staaten.126312-
.161116Tous.
Außer von Pernambuco wird aber auch von
Maceio im Staate Alagoas direkter Export betrieben.
Es wurden nach der gleichen Statistik von dort aus
geliefert:
1904/05
nach dem Ausland
berasilianischen Häfen.
zusammen.
zusammen.
12 307 Tons
21 3383
33 615 Tons.
1905/06
nach dem Ausland. . 28 025 Tons
.borasilianischen Häfen. 17 0566 =
45 081 Tons.
„Bra-
zusammen.
Der gesamte Zuckerexport betrug nach der
zilian Review“:
190 37746 Tons
1906 86 855
Hauptabnehmer waren Großbritannien und die Ver-
einigten Staaten von Nordamerika.
Branntwein.
Die Branntweinproduktion hängt eng mit der
Zuckerproduktion zusammen und wird in Brasilien
fast in allen Staaten betrieben. Als Rohmaterial
kommt fast ausschließlich das Zuckerrohr zur Ver-
wendung, indem entweder der ganze Saft des
Rohrs oder nur die Melasse, der Rückstand bei
der Zuckergewinnung, dazu verwendet wird. Die
inländische Produktion genügt jedoch nicht, um den
Alkoholkonsum des Landes vollständig zu decken:
nach der „Brazilian Review“ wurden im Jahre
1906 an alkoholischen Getränken noch 813,659 kg
im Werte von 1 193 025 Milreis importiert.
In den Staaten, in welchen der Zuckerrohranbau
keinen großen Umfang hat, wird meist das ganze
Rohr aus Branntwein verarbeitet.
Man kann zwei Arten von Brennereicn unter-
scheiden, nämlich solche, die nur Trinkbranntwein
von etwa 58 v. H. Alkoholgehalt herstellen, der
unter dem Namen Cachaca in den Handel kommt,
und andere, die einen hochgradigen Branntwein
von etwa 90 v. H. Alkoholgehalt produzieren. Dieser
dient, mit Wasser herabgesetzt, unter dem Namen
Aguardente, ebenfalls Trinkzwecken, wird aber sonst
zu Breun= und technischen Zwecken verwendet. Nur
in Ausnahmefällen werden in ein und derselben
Brennerei beide Arten von Branntwein hergestellt.