W 746 20
der Ginanlage der Plantage eine ansehnliche
Nebeneinnahme.
Das einheimische Rindvieh bewährte sich
nach wie vor gut, dagegen sind sämtliche von
den Zuchtbullen des Kolonial-Wirtschaftlichen
Komitees stammende Kreuzungstiere leider ein-
gegangen.
Die Gewinn= und Verlustrechnung zeigt fol-
gende Posten:
Im Debet: Verlustvortrag 60 000 .¼, Ge-
hälter in Afrika 6289 .. Löhne 14 095 .,
Unkosten in Afrika 1215., Viehfutter 324 .,
Düngemittel 3558 .¼% ., Saatgut 91./¼, Feuer-
versicherung 1079 Ac, Vorstandsgehalt 3000 ./¼
Bureaukosten 1000 -, heimische Unkosten 358./7,
Abschreibungen in Afrika 3160.¼. Im Kredit:
Erlös aus Produkten 9876 .7, Ginbetrieb
2025 ¾, Transporte 3665 ., Zinsen und Pro-
visionen 2268.1“, Übertrag auf Produktenbestands-
konto 2516 .7¼, desgl. auf Pflanzungsanlagekonto
20000 “, Verlust per 30. April 1909: 53 818.17.
Die Bilanz führt folgende Aktiva auf: Grund-
stücke 4251 .J¼, Pflanzungsanlage 498 661 7,
Gebäude 29 038.J, Inventar 4255 , Ma-
schinen 238.¼, Ginanlage 9427.¼, Materialien
1338 ¼, Düngemittelbestand 2417 M, Vieh
3500 ./, Produktenbestand 2516 .J, Kasse
1774 .¼, Bankguthaben 15 105 .J/, Debitoren
15 913.J, Verlust (nach Abzug von 6182./7
Gewinn des Geschäftsjahres) 53 818 M. Die
Passiva sind: Stammkapital 480 000.177, Vorzugs-
kapital 160 000 J/, Kreditoren 2251 .7.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
* Der Gesundheitsdienst in Französisch-Guinea.
Von Regierungsarzt Dr. Külz.
(Schluß.)
V. Moskitobekämpfung.
Eine sehr große Rolle in den Sanierungs-
arbeiten der Kolonie spielt der Kampf gegen die
Moskitos. Die im Laufe der früheren Jahre
mehrmals eingetretene Bedrohung des Landes
durch das Gelbfieber sowohl vom Norden her,
von Dakar im Senegal, als vom Süden, von
Togo und Dahomey aus, das Auftreten eines
einzelnen Falles dieser Krankheit in Conakry im
Jahre 1901 haben neben dem Bestreben, die
Malaria einzudämmen, diesen Kampf gerade hier
besonders lebhaft gestaltet. Der Erfolg ist nicht
ausgeblieben. Ich habe selbst während der Dauer
meines Besuches, immer ohne Netz schlafend,
überhaupt nichts von Moskitos verspürt. Die
Malaria weist einen starken Rückgang in den
letzten Jahren auf, während der Ort in der
ersten Zeit seiner Besiedlung wegen seiner hohen
Malaria-Morbidität berüchtigt war. Die im
Kampf gebrauchten Waffen sind zum großen Teile
die gleichen, wie sie auch von uns gehandhabt
werden; sie richten sich in erster Stelle gegen die
Brutstätten der Moskitos. Hier und da findet
man eine Abweichung von den bei uns geübten
Methoden. Alles niedere und dichte Buschwerk
ist innerhalb der Europäer-Niederlassungen völlig
niedergeschlagen, alle Plätze und unbebauten
Flächen des Europäerviertels sind sorgfältig ni-
velliert. Hohe Bäume aber werden als Schatten-
spender sorgfältig geschont; überall entlang der
Boulevards hat man zwei, selbst vier Reihen
schattenspendender Bäume, meist Mangos, an-
gepflanzt. Welche Kühle und welches Wohl-
behagen solche Alleen dem Fußgänger spenden,
und wie sie selbst zur heißesten Tageszeit den
Aufenthalt und die Bewegung im Freien an-
genehm machen, wird jeder Besucher Conakrys
empfinden, der sonst an tropischen Orten zu leben
gewohnt ist, die diese Annehmlichkeit noch nicht
bieten. Um die Brise nicht durch die Bäume
abzuhalten, sind diese bis zu mindestens 5 m
Höhe von Asten befreit; darüber hinaus schließen
sich ihre Kronen zu einem völlig dichten Schatten-
dach, das der Seebrise freien Durchtritt gewährt
und ihre kühlende Wirkung noch verdoppelt,
indem es die Sonnenbestrahlung der Straßen
ausschließt. Auch sonst hat man aller Orten
sorgfältig gepflegte gärtnerische Anlagen mit
Blumenbeeten, Baumgruppen, Springbrunnen und
Ruhebänken geschaffen und so für Schatten und
Kühle gesorgt, ungeachtet, daß viel Arbeit und
Sorgfalt dazu gehört, diese Anlagen sauber zu
halten. Alle herabfallenden Blätter werden täglich
am Morgen vom Straßenreinigungsdienst beseitigt.
Um die Bildung stagnierender Wässer auf
Privatgrundstücken zu verhindern, sind sehr strenge
Vorschriften erlassen, die vielfach noch weit ener-
gischer sind, als die in unserer Kolonie bisher
geltenden. Ich greife einige von ihnen zum Be-
weise dafür heraus: Gruben zu graben oder
größere Erdarbeiten vornehmen zu lassen, ist ohne
behördliche Erlaubnis überhaupt verboten. Sind
solche nötig, so muß dem Genehmigungsgesuch ein
genauer Entwurf darüber beigefügt werden, auf
welche Weise man während dieser Arbeiten und
nach ihrer Vollendung das Stagnieren von Wasser
zu vermeiden gedenkt, damit nachgeprüft werden
kann, ob die geplanten Vorsichtsmaßregeln ge-