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Spinnereien vorhandenen Vorräte berechnet wer-
den, für 1908 erheblich niedriger als für das
Vorjahr und selbst für 1906. Der Verbrauch
betrug: 1908: 15 412 000 engl. Zentner, 1907:
17 606 000 engl. Zentner, 1906: 17 003 000
engl. Zentner.
Die Ausfuhr an baumwollenem Garn ein-
heimischer Erzeugung betrug: 1908: 214 876 200
Pfund im Werte von 12 857 270 S, 190r7:
241 076 700 Pfund im Werte von 15 416 971 T,
1906: 207378 700 Pfund im Werte von
11 835 603 TL.
Davon gingen nach Deutschland 1908:
42 459 700 Pfund im Werte von 3079 734 KL,
1907: 67 081 700 Pfund im Werte von
5 084 943 L, 1906: 41 013 600 Pfund im Werte
von 3227 921 T.
Die Ausfuhr von Garn weist also nach Menge
und Wert eine fühlbare Abnahme auf; ganz be-
sonders ist der Rückgang im Verkehr mit
Deutschland bemerklich, das gleichfalls unter
dem Rückschlage der Konjunktur zu leiden hatte.
An baumwollenen Geweben inländischer Er-
zeugung wurden ausgeführt: 1908: 5532413200
Yards im Werte von 70 238 363 L, 1907:
6297707 900 Yards im Werte von 81049207 K,
1906: 6 260 771 400 Yards im Werte von
75 372 268 &
Davon entfallen auf Deutschland: 1908:
71 532 600 Yards im Werte von 1 349 929 L,
1907: 85 937700 Yards im Werte von
1 557 145 L, 1906: 72 658 500 Yards im Werte
von 1557 145 L, 1906: 72 658 500 Yards im
Werte von 1 238 238 L.
Trotz des erwähnten Lohnstreits in den
Spinnereien ist das seit Jahren zwischen den
Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Baumwoll=
industrie bestehende sogenannte Brooklandsüber-
einkommen aufrechterhalten geblieben und beider-
seits anerkannt worden. Es bestimmt, daß die
Löhne jeweils nur um höchstens 5 v. H. erhöht
oder herabgesetzt werden dürfen, und daß inner-
halb der nächsten zwölf Monate keine weitere
Erhöhung oder Herabsetzung gefordert werden
darf. Dieses Abkommen gewährt kein Mittel
zur Entscheidung, wie die Höhe der Lohnsätze
sein soll, und ob eine Erhöhung oder Herab-
setzung materiell gerechtfertigt ist oder nicht. In-
dessen bemüht man sich jetzt, das Abkommen nach
der bezeichneten Richtung zu ergänzen und da-
durch eine weitere Sicherheit zu einem friedlichen
Austrage der Lohnfrage in der Zukunft zu schaffen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in London.)
Baumwoll-Anbaufläche Hoyptens 1909.
Nach amtlichen Mitteilungen sind in diesem
Jahre von den 7 398 500 Feddau (1 Feddan —
rund 4200 qm) anbaufähigen Landes in Agypten
1 466 530 Feddan mit Baumwolle bepflanzt.
Diese Anbaufläche verteilt sich auf die einzelnen
Baumwollsorten folgendermaßen: Es sind bebaut
mit Jannovitz 181 600 Feddan, mit Abassi
17 960 Feddan, mit Mit-Afifsi 960 880 Feddan,
mit Achmuni 244 500 Feddan, mit verschiedenen
Sorten 11 800 Feddan.
(Bericht des Kais. Konsulats in Alerandrien
vom 23. Juni 190).)
Baumwollanbau im Fergana-Gebiet.
Das Statistische Komitee für das Fergana-
Gebiet veröffentlicht die nachfolgenden Angaben
über den Umfang der diesjährigen Baumwoll=
anbaufläche:
1908 1909
Nach den An- Nach den An-
Kreise ’en iesrüchurrr
Komitces Torg.’rom. Guz.
Dessätinen
Andischan 52 637 59 766 59 589
Margelan 62 931 61 278 62 132
Kokand. 37 121 36 907 36 155
Namangan 33 730 37 065 37 065
Osch 3525 4 425 4 500
Zusammen 189 944 199 441 199 441
Demnach hat die Anbaufläche im Vergleiche
zum vorigen Jahre um 9497 Dessätinen zu-
genommen. In diesem Jahre sind mit Baum-
wolle fast ebensoviel Dessätinen angesät worden
wie im Jahre 1907, wo die Aussaat bis dahin
den größten Umfang erreicht hatte.
Nachgesät und umgesät wurden insgesamt
10 509 Dessätinen, davon im Kreise Andischan
1398 Dessätinen, Margelan 2006, Kokand 5392
und Namangan 1713 Dessätinen.
Auf der übrigen Fläche von 188 932 Dessä-
tinen gilt der Stand der Saaten als vollkommen
befriedigend.
Regen ging in allen Kreisen rechtzeitig nieder,
und nur in einigen Gemeinden des Kreises Andischan
waren die Regenfälle, da sie auf den Ackern feste
Schollen bildeten, etwas hinderlich beim Aufgehen
der Saaten. Indessen im Hinblick auf das be-
deutend frühere Eintreten der heißen Zeit in
diesem Jahre gegenüber dem Vorjahr können die
Aussichten auf die Baumwollernte wohl als durch-
aus gut angesehen werden; es ist anzunehmen,
daß in diesem Jahre die Plantagenbesitzer ihren
früheren Ausfall etwas werden ergänzen können.
(Nach der Torg. Prom. Gazeta vom 18. Juni/1. Juli 1909.)